Behandlungsziel: "normales Leben"
Die Substitutionsambulanz der
LWL-Klinik Paderborn hilft opiatabhängigen Menschen – auch Melanie und Marcus.
"Wie eine schwarze Hand, die einen immer wieder runterzieht"
Melanie und Marcus haben sich mit viel Kraft und Durchhaltevermögen ihr Leben zurückerobert.
Was bedeutet Substitution?
Substitution bezeichnet den Ersatz illegal konsumierter Drogen durch ein ärztlich verordnetes Medikament. Substitutionsmittel vermindern oder verhindern den körperlichen Entzug und ermöglichen eine gesundheitliche und soziale Stabilisierung.
Das Substitutionsmittel wird in der Regel einmal täglich eingenommen. So können die Patientinnen und Patienten ein geregeltes Leben mit Arbeit, Familie und Kindern führen – ohne ständig an den Konsum und die Beschaffung illegaler Suchtmittel denken zu müssen.
Auch die körperliche Gesundheit wird geschützt. Die Menschen werden unter der Behandlung deutlich älter und erleiden weniger schwerwiegende Komplikationen wie Begleiterkrankungen als ohne Substitutionsbehandlung. Die Kosten der Substitutionsbehandlung werden von den Krankenkassen übernommen.
Die Substitutionsbehandlung wird in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre angeboten.
Fragen an die Expert:innen
Tilmann Magerkurth ist Chefarzt in der LWL-Substitutionsambulanz
Iris Just ist Pflegefachkraft in der LWL-Substitutionsambulanz
Mehr Infos
Was macht die Substitutionsambulanz in der LWL-Klinik Paderborn?
Die Substitutionsambulanz der LWL-Klinik Paderborn hat vor über 20 Jahren mit einem dreiköpfigen Team ihre Arbeit aufgenommen. Seit 2010 befindet sie sich im Erdgeschoss des Hauses 04 auf dem Klinikgelände an der Agathastraße.
Mittlerweile kümmert sich ein 16-köpfiges Team aus verschiedenen Bereichen um die Anliegen der Patient:innen. Die Sicherheit der Abgabe wurde durch den Einsatz von Dosiersystemen erhöht. Die Vergabe und die umfangreiche Dokumentation werden inzwischen weitgehend durch automatisierte Abläufe unterstützt.
Die Substitution der opiatabhängigen Menschen zielt auf einen anderen Umgang mit der Sucht ab. Das Substitutionsmittel wird in der Regel einmal täglich eingenommen. So können einige der langjährigen Patient:innen dank des Angebots der Ambulanz ein geregeltes Leben mit Arbeit, Familie und Kindern führen - ohne den ständigen Gedanken an Konsum und Beschaffung.
Als Fachklinik kann das Team der LWL-Klinik Paderborn besonders gut den Menschen helfen, die neben einer Abhängigkeitserkrankung an weiteren psychischen Diagnosen, wie zum Beispiel Depressionen oder Psychosen leiden. „Grundsätzlich ist das Ziel jeder Suchtbehandlung, das Befinden der Patientinnen und Patienten zu verbessern und ihnen einen Umgang mit der Sucht zu ermöglichen. Dazu ist es wichtig, regelmäßig im Gespräch zu bleiben“, betont Tilmann Magerkurth, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin. Mindestens alle drei Monate bespricht das Team der Substitutionsambulanz mit den Patient:innen ganz konkret den weiteren Therapieverlauf. Dazu kann zum Beispiel eine Take-Home-Vereinbarung gehören. Die Patientin oder der Patient erhält dann ein Rezept für die Abgabe des Substituts in der Apotheke, das die Versorgung für maximal sechs Tage sicherstellen kann. Erst danach ist wieder ein Besuch in der Ambulanz erforderlich. Patientinnen und Patienten können sich in einer gesundheitlich stabilen Phase für das freiwillige Herunterdosieren des Ersatzpräparates entscheiden, ambulant oder stationär. Unterstützung erhalten sie auch, wenn es um die Frage nach einer Entwöhnungsbehandlung geht, die den Weg in ein neues, drogenfreies Leben ebnen und neue Perspektiven eröffnen kann.
Kontakt
LWL-Klinik Paderborn
Suchtmedizinische Ambulanz
Agathastraße 1
Haus 04, Erdgeschoss
33098 Paderborn
Tel: 05251 295-5241
Fax: 05251 295-5242
Öffnungszeiten
Mo–Fr: 8 bis 12:30 Uhr
Mo–Mi: 13 bis 16:30 Uhr
Do: 13 bis 16 Uhr
Fr: 13 bis 15:30 Uhr