Hier unternehme ich Gutes!
Luljeta Nokaj ist Integrationsmanagerin in der LWL-Klinik Dortmund. Sie unterstützt medizinische Fachkräfte aus dem Ausland beim Start in den Klinikalltag und beim Ankommen in Deutschland.
Frau Nokaj, warum braucht die LWL-Klinik Dortmund eine Integrationsmanagerin?
Meine Stelle wurde Anfang 2024 geschaffen, um qualifiziertes medizinisches Personal aus dem Ausland für unsere Klinik zu gewinnen. Denn wir suchen, wie viele Einrichtungen im medizinischen Bereich, laufend gute Fachkräfte.
Mit dem Anwerben allein ist es aber nicht getan. Beim Neustart in einem fremden Land kommt einiges auf die Menschen zu. Ich versuche deshalb, ihnen den Einstieg so leicht wie möglich zu machen. Zum Beispiel unterstütze ich die neuen Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg durch die Bürokratie, also bei der Anerkennung ihrer medizinischen Abschlüsse, beim Beantragen der Berufserlaubnis oder bei Visa-Angelegenheiten. Und ich helfe bei Behördenterminen oder bei der Wohnungssuche.
Aber es geht bei meinem Job noch um mehr als Bürokratiehilfe. Ich möchte, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen bei uns wohlfühlen. Deshalb habe ich für alle Fragen und Sorgen ein offenes Ohr.
Verzweifeln Sie manchmal an der deutschen Bürokratie?
Ach, natürlich kann die Bürokratie manchmal anstrengend sein. Aber gleichzeitig liebe ich sie auch. Das Schöne an der Bürokratie ist, dass es für alles feste Regeln gibt. Das hilft einem, wenn man aus einem anderen Land kommt und dann ganz genau weiß: So muss es gemacht werden.
Manche der neuen Kolleginnen und Kollegen haben in ihren Heimatländern schon die Erfahrung gemacht, dass sie wegen Korruption keinen Job bekommen haben. Hier hat jeder eine Chance, und das ist gut so.
Wie profitiert die Klinik von Ihrem Einsatz?
Mittlerweile betreue ich rund 40 ausländische Fachkräfte aus aller Welt, vor allem Ärztinnen und Ärzte. Sie kommen unter anderem aus Serbien, dem Iran oder Venezuela.
Für die Klinik sind die gut ausgebildeten Fachkräfte aus dem Ausland ein echter Gewinn. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels. Die neuen Kolleginnen und Kollegen bereichern auch unsere kulturelle Vielfalt. So können wir zum Beispiel noch besser auf die Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten eingehen, die aus vielen Kulturkreisen kommen.
Was reizt ausländische Fachkräfte an einem Job in der LWL-Klinik Dortmund?
Die meisten suchen im Internet gezielt nach psychiatrischen Einrichtungen im Ausland, weil sie in ihrem Heimatland keine Möglichkeit haben, sich im Bereich der Psychiatrie weiterzuentwickeln. Zudem ist unser Gesundheitssystem eines der besten der Welt. Das macht uns als Arbeitgeber sehr, sehr attraktiv.
Aber auch das Gesamtpaket überzeugt: der LWL als großer Arbeitgeber im öffentlichen Dienst mit Weiterbildungsmöglichkeiten und einer guten Arbeitsatmosphäre, das breit gefächerte psychiatrische Arbeitsfeld mit den verschiedenen Fachabteilungen und − im Fall der LWL-Klinik Dortmund − die persönliche Begleitung beim Ankommen − nicht nur im Beruf, sondern auch im neuen Lebensumfeld. Viele der neuen internationalen Kolleginnen und Kollegen sind positiv überrascht, wie herzlich und offen sie hier empfangen werden.
Frau Nokaj, warum haben Sie sich auf die Stelle der Integrationsmanagerin beworben?
Ich stamme ursprünglich aus dem Kosovo und bin mit Mitte 20 nach Deutschland gekommen. Ich weiß also, wie es ist, in einem fremden Land Fuß zu fassen.
Die Stellenausschreibung hat mich sofort angesprochen. Ich habe mich spontan beworben und es bis heute nicht bereut. Ich liebe meine Arbeit. Man lernt nicht nur neue Menschen kennen, sondern auch andere Kulturen.
Und ich kann dazu beitragen, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen hier gut einleben und wohl fühlen. Das ist für mich eine große Motivation.