"Faulsein kostet so viel Kraft: Man liegt da und ist geschafft." Solche Verse aus der Feder von Wiglaf Droste haben Wilhelm Buschhaftes Kaliber und könnten es durchaus in den alltäglichen Zitatenschatz schaffen. Kein Wunder: gehört doch Wilhelm Busch erklärtermaßen zu den Lieblingsautoren des "Westfalian Alien" und Droste-Preisträgers Wiglaf Droste. Als publizistischer Poltergeist und scharfzüngiger Satiriker gefürchtet, als Humorist und Lyriker von hoher literarischer Fertigkeit sind Drostes Texte mal klug und klar, mal bissig und böse, mal erheiternd und erhellend. Dabei steht er in guter Tradition etwa eines Joachim Ringenatz, Kurt Tucholskys und Robert Gernhardts - vielleicht ist er ja auch der Wilhelm Busch unserer Tage.
Drostes literarische Hommage an den großen Volksdichter Busch wird in der Verbindung mit dem Essener Spardosenterzett zu einem musikalischen Erlebnis, das auf dem Kulturgut Haus Nottbeck seine Premiere feiert. Zusammen mit Kai Struwe (Kontrabass, Mundharmonika, Gesang), Rainer Lipski (Klavier und Gitarre) und Mickey Neher (kleines Schlagzeug) bringt der eher hingebungsvolle als virtuose Sänger Wiglaf Droste die heiter-lakonische Sprachkraft Wilhelm Buschs zum Klingen. Ein Abend mit Kult-Potential - jedenfalls waren die bisherigen Auftritte der Vier auf dem Kulturgut allesamt legendär!