"1968", dieses Datum steht heute für einen breiten gesellschaftlichen Um- und Aufbruch, der auch in Westfalen die Welt tiefgreifend veränderte. Eine neue DVD des LWL-Medienzentrums macht diese Zeit jetzt wieder lebendig. Drei historische Filmdokumente zeigen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, wie die "68er" im beschaulichen Münster ankamen.
Unter dem Titel "Zwischen Kreuz und Hakenkreuz" ging Olrik Breckoff in einem im September 1969 ausgestrahlten Fernsehfilm der Frage nach, wie die Münsteraner das "Dritte Reich" erlebt hatten und wie sie damit in der Gegenwart des Jahres 1969 umgingen. Der Film ist heute ein wertvolles lokales Dokument der NS-Zeit und wirft zugleich ein Schlaglicht auf die münsterische Stadtgesellschaft um 1968. Zwei sehr unterschiedliche Filmdokumente ergänzen die DVD: Hans Stelzig filmte sein ganz normales Studentenleben an der PH, im Studentenwohnheim und in der Mensa. Ganz anders hingegen der Film InterACT!on von Christoph Busch und Karl-Dietmar Möller, der es bis in das Programm der Westdeutschen Kurzfilmtage schaffte. Mit den studentischen Protestaktionen anlässlich der Grundsteinlegung zum Kleinen Haus des Stadttheaters dokumentiert er u.a. eine der spektakulärsten Protestaktionen der Jahre 1968/69 in Münster.
Eine Podiumsdiskussion u.a. mit Christoph Busch wird die Filmpräsentation ergänzen.