19.12.25 | Soziales Gutes möglich machen: LWL-Sozialstiftung fördert sechs soziale Projekte
Neue Sonderförderung "Mobilitätsentwicklung für Menschen mit Behinderung"
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Sonderförderung für Mobilität
Parallel will die Stiftung mit einer neuen Sonderförderung "Mobilitätsentwicklung für Menschen mit Behinderung" einen weiteren zentralen Bereich der Inklusion stärken. Mobilität gilt als Schlüsselfaktor für gesellschaftliche Teilhabe. Die Sonderförderung soll modellhafte, übertragbare Ansätze für nachhaltige und inklusive Mobilitätslösungen in Westfalen-Lippe unterstützen, individuelle Selbstständigkeit fördern und damit die Teilhabe an Arbeit, Bildung, Kultur und sozialem Leben verbessern. Für das Jahr 2026 steht ein Fördertopf von einer Million Euro zur Verfügung.
Die geförderten Projekte
Ein Schwerpunkt der sechs Förderprojekte liegt auf digitalen Lösungen für mehr Teilhabe und Entlastung im Alltag. So entwickelt der LWL in seinem Wohnverbund Warstein im Projekt "LWL-i - Digitale Kommunikation mit App und KI-Avatar" eine KI-gestützte Assistenzlösung für sogenannte besondere Wohnformen (früher Heime).
Der sprachbasierte Avatar beantwortet wiederkehrende Alltagsfragen und unterstützt die Menschen mit Behinderungen bei der Orientierung. Ergänzt wird das System durch eine Mitarbeiter-App, die Kommunikationsprozesse strukturiert und Fachkräfte entlastet. Das Projekt wird partizipativ begleitet und unter hohen Datenschutzstandards umgesetzt. "LWL-i nutzt die Digitalisierung gezielt, um die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu stärken und die Versorgungsqualität in der Behindertenhilfe zu verbessern", so Lunemann.
Die Stärkung von Rechten und demokratischer Teilhabe junger Menschen mit Behinderungen steht im Fokus des geförderten Projekts "Deine Rechte in der Kinder- und Jugendhilfe - einfach erklärt". Darin überarbeitet die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter den gedruckten Ratgeber "Rechte haben - Recht kriegen".
Ziel ist es, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderungen verständlich, barrierefrei und praxisnah über ihre Rechte nach dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz zu informieren. Ergänzend entstehen eine Internetseite, Erklärvideos, Podcasts und ein Kartenset. Westfalen-Lippe soll dabei als Modellregion dienen, um die Erfahrungen auf ganz Deutschland zu übertragen.
Demokratiebildung und Inklusion an Schulen fördert das Projekt "Echt stark! Jugend gemeinsam für Demokratie, Inklusion und Sport" von Special Olympics Deutschland in Nordrhein-Westfalen. Inklusiv gestaltete Projektwochen, Demokratietage und bewegungsorientierte Lernformate sollen Kindern und Jugendlichen mit und ohne geistigen Behinderungen gleichberechtigte politische Bildung und Mitgestaltung ermöglichen. Die entwickelten Materialien in einfacher Sprache sowie ein Methodenkoffer unterstützen Schulen bei der nachhaltigen Umsetzung.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Schutz vor Diskriminierung. Mit dem Projekt "Ich mach mich stark!" ("STORM") führt das Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Deutschland ein niedrigschwelliges Kursprogramm für Erwachsene mit intellektueller Beeinträchtigung ein. Das wissenschaftlich begleitete Angebot soll Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz im Umgang mit Diskriminierung stärken. Der Kursus wird in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung erprobt und über eine frei zugängliche Publikation bundesweit verbreitet.
Auch das Ehrenamt profitiert von der Förderung. Die Deutschen Kinderhospiz Dienste e.V. entwickeln mit dem Projekt "Gemeinsam stark" einen hybriden Ausbildungskursus für ehrenamtliche Kinderhospizbegleiterinnen und -begleiter. Digitale Lernmodule werden mit Präsenzanteilen kombiniert und ermöglichen eine flexible, barrierearme Qualifizierung. Damit sollen neue Zielgruppen für das Ehrenamt gewonnen und Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern nachhaltig unterstützt werden.
Im Gesundheitsbereich fördert die LWL-Sozialstiftung zudem das Projekt "Digital unterstützte intersektorale und multiprofessionelle Patientenversorgung" der LWL-Klinik in Paderborn. Ziel ist es, die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch digitale Vernetzung zu verbessern. Der Ausbau der "Digitalen Gesundheitsplattform OWL", die Einbindung von Patientenlotsinnen und -lotsen sowie ein digitales Patientenportal sollen Übergänge zwischen stationärer, ambulanter und sozialer Versorgung besser koordinieren und Versorgungslücken schließen.
"Das Projekt schafft belastbare digitale Strukturen für eine vernetzte ganzheitliche Versorgung psychisch erkrankter Menschen und setzt damit einen neuen Standard in der regionalen Gesundheitsversorgung" so Hans-Joerg Deichholz, Aufsichtsratsvorsitzender der LWL-Sozialstiftung.
Weitere Informationen zu den Förderbedingungen gibt es im Internet unter: https://www.lwl-sozialstiftung.de
Info:
Die LWL-Sozialstiftung gGmbH wurde im Jahr 2020 als Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gegründet und vergibt halbjährlich eine Förderung für soziale Projekte. Damit werden aktuelle Herausforderungen und Ideen aufgegriffen und zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, erprobt und etabliert, für ein Mehr an Teilhabe, Inklusion und Bildung im Kontext von Behinderungen.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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