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17.12.25 | Kultur Welterbe Klosterkirche Corvey: Neuer Forschungsband zur Baugeschichte

LWL präsentiert neue Forschungsergebnisse zum karolingischen Westbau von Corvey

Freuen sich über das Erscheinen des neuen Forschungsbandes zu Corvey: Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin, Prof. Dr. Michael M. Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen, Dr. Kristina Krüger, Hauptautorin der Publikation, Dr. Holger Mertens, LWL-Chefdenkmalpfleger.<br>Foto: LWL

Freuen sich über das Erscheinen des neuen Forschungsbandes zu Corvey: Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin, Prof. Dr. Michael M. Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen, Dr. Kristina Krüger, Hauptautorin der Publikation, Dr. Holger Mertens, LWL-Chefdenkmalpfleger.
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Münster/Höxter (lwl). Über 100 Jahre wurde die Klosterkirche Corvey in Höxter wissenschaftlich erforscht. Als ältestes Baudenkmal und einzige UNESCO-Welterbestätte in Westfalen-Lippe hat der karolingische Westbau zusammen mit der Civitas herausragende Bedeutung für die historische Identität des Landes. Nun ist der neue Forschungsband zur Baugeschichte des Westbaus erschienen, herausgegeben vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Am Mittwoch (17.12) hat der LWL die Publikation im Erbdrostenhof in Münster vorgestellt, mit Einblicken in das Buch und Gesprächen zu den neuen Forschungsergebnissen. In der Publikation mit dem Titel "Bauuntersuchung und Baugeschichte des Westbaus", die als dritter und letzter Band den Abschluss des Forschungsprojektes bildet, fasst die Hauptautorin Dr. Kristina Krüger die Ergebnisse der jahrzehntelangen Bauuntersuchungen zusammen, die im Rahmen von Projekten der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen sowie der LWL-Archäologie für Westfalen durchgeführt wurden.

"Wir freuen uns sehr, dass wir nach über 100 Jahren wissenschaftlicher Forschung nun die abschließenden Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen können", sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Corvey ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Hier kann man viel über die Entwicklung Westfalens vom 9. Jahrhundert bis in die Neuzeit lernen. Die neuen Forschungsergebnisse tragen dazu bei, dass wir den Ort Corvey noch besser verstehen."

Das 822 durch Benediktinermönche an der Weser gegründete Kloster war in seiner Blütezeit vom 9. bis 12. Jahrhundert ein kulturelles, wirtschaftliches und religiöses Zentrum, das weit über die Region hinaus strahlte. Die neue Publikation beleuchtet die Entstehung, Entwicklung und Restaurierungsgeschichte des im späten 9. Jahrhundert entstandenen Westbaus - in einer Kombination aus archäologischer Forschung, Bauforschung, kunsthistorischer Analyse und denkmalpflegerischer Dokumentation. "Der Westbau der Klosterkirche Corvey blickt auf eine sehr wechselvolle Baugeschichte zurück", so LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens. "Der Autorin Kristina Krüger gelingt erstmalig eine umfassende Dokumentation dieser Bauphasen: von den Anfängen in der Karolinger-Zeit über Umbauten im Hochmittelalter bis hin zu neuzeitlichen Überformungen. Hierbei gelangt sie zu ganz neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen."

Das neue Buch bildet den Abschluss des langjährigen Forschungs- und Publikationsprojektes, aus dem bereits ein Band zu Wandmalereien und Stuck (2007) sowie ein Band zur Archäologie (2012) hervorgegangen sind. "Dieser Ort ist für die Archäologie ein Juwel", sagt Prof. Dr. Michael Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen. "Mit unseren Ausgrabungen in den vergangenen Jahrzehnten konnten wir den Grundstein für die weiteren Forschungen legen. Ich bin froh, dass dieses wichtige Forschungsprojekt nun mit der Betrachtung der Baugeschichte des Westbaus seinen glücklichen Abschluss findet."

Der Forschungsband wurde mit Mitteln des NRW-Heimatministeriums realisiert und von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Jubiläumsjahres 2025 "1250 Jahre Westfalen" gefördert.

Die Publikation: gedruckt und digital
Das dreibändige Werk "Die Klosterkirche Corvey: Bauuntersuchung und Baugeschichte des Westbaus" von Kristina Krüger, Peter Barthold, Thomas Eißing und Claus Peter stellt eine umfassende bauhistorische und denkmalpflegerische Untersuchung eines der bedeutendsten Baudenkmäler Europas dar. Das Werk erscheint in der Reihe "Denkmalpflege und Forschung in Westfalen" und besteht aus zwei Textbänden sowie einem separaten Schuber mit Planbeilagen.

Neben der gedruckten Ausgabe erscheint es auch in digitaler Form als Open Access-Publikation:
unter https://www.propylaeum.de
URN: urn:nbn:de:bsz:16-propylaeum-ebook-1670
DOI: https://doi.org/10.11588/propylaeum.1670

Publiziert bei
Universität Heidelberg / Universitätsbibliothek, 2025
Propylaeum - Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften

Der neue Forschungsband ist ab sofort im Buchhandel sowie direkt beim Michael-Imhof-Verlag erhältlich.

Link zum Buch mit Bestellmöglichkeit beim Verlag:
https://www.imhof-verlag.de/die-klosterkirche-corvey/

Corvey im Film
Besondere Einblicke in die Baugeschichte Corveys vermittelt auch der neue Kurzfilm Corvey - Das Welterbe in Westfalen (2025) der Regisseurin Maria Anna Tappeiner, der im Auftrag des LWL-Medienzentrums für Westfalen mit der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen und der LWL-Archäologie für Westfalen entstanden ist.

Online unter: YouTube-Kanal des LWL-Medienzentrums "Westfalen im Film"
Link: https://www.youtube.com/watch?v=Y3sTt-SAjC8

Hintergrund: Corvey
Der karolingische Westbau der Kirche St. Stephanus und Vitus des ehemaligen Abteiklosters Corvey hat als ältestes Baudenkmal in Westfalen-Lippe herausragende Bedeutung für die historische Identität des Landes. Die 822 errichtete Benediktinerabtei Corvey war eine der bedeutendsten kulturellen und wirtschaftlichen Zentren zwischen Nordsee und Süddeutschland und stand in regem geistig-kulturellem Austausch mit anderen frühmittelalterlichen Bildungszentren Europas. Bis heute ist der Westbau ein herausragendes Zeugnis der karolingischen Bau- und Klosterkultur.

2014 wurde dem Westbau und der Civitas Corvey als erstem und bislang einzigem Kulturobjekt in Westfalen-Lippe der Titel UNESCO-Welterbestätte verliehen.

Kloster Corvey mit Westbau.<br>Foto: LWL/Sabine Niggemann

Kloster Corvey mit Westbau.
Foto: LWL/Sabine Niggemann

Die Fassade des Corveyer Westbaus.<br>Foto: LWL/Sabine Niggemann

Die Fassade des Corveyer Westbaus.
Foto: LWL/Sabine Niggemann

Kloster Corvey mit Westbau.<br>Foto: NovoSights.com

Kloster Corvey mit Westbau.
Foto: NovoSights.com

Hauptraum des Johanneschors.<br>Foto: LWL/Hartwig Dülberg

Hauptraum des Johanneschors.
Foto: LWL/Hartwig Dülberg

Johanneschor im Blick nach Westen.<br>Foto: Roland Pieper

Johanneschor im Blick nach Westen.
Foto: Roland Pieper

Corvey, Westbau. Ansicht der Westfassade mit Eintragung der Bauphasen und von Befunden der Untersuchungen zwischen 1950 und 2010.<br>Beilage aus dem Buch: Die Klosterkirche Corvey - Bauuntersuchung und Baugeschichte des Westbaus, DFW Band 43.1.2. <br>Abbildung: LWL

Corvey, Westbau. Ansicht der Westfassade mit Eintragung der Bauphasen und von Befunden der Untersuchungen zwischen 1950 und 2010.
Beilage aus dem Buch: Die Klosterkirche Corvey - Bauuntersuchung und Baugeschichte des Westbaus, DFW Band 43.1.2.
Abbildung: LWL

Das Cover des neuen Forschungsbandes zur Bauuntersuchung und Baugeschichte des Corveyer Westbaus.<br>Foto: LWL

Das Cover des neuen Forschungsbandes zur Bauuntersuchung und Baugeschichte des Corveyer Westbaus.
Foto: LWL

Der neue dreiteilige Forschungsband zur Bauuntersuchung und Baugeschichte des Corveyer Westbaus.<br>Foto: LWL

Der neue dreiteilige Forschungsband zur Bauuntersuchung und Baugeschichte des Corveyer Westbaus.
Foto: LWL

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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