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08.12.25 | Kultur "1250 Jahre Westfalen" in mehr als 80 Orten

LWL und LWL-Kulturstiftung blicken auf Erfolg des auslaufenden Jubiläumsjahrs

Die zentrale Ausstellung "775 - Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn, ist noch bis zum 01. März 2026 zu sehen.<br>Foto: LWL/Besim Mazhiqi

Die zentrale Ausstellung "775 - Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn, ist noch bis zum 01. März 2026 zu sehen.
Foto: LWL/Besim Mazhiqi
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Münster. Die LWL-Kulturstiftung und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) blicken zurück auf mehrere Hundert Veranstaltungen und zahlreiche kulturelle Höhepunkte im Jubiläumsjahr "1250 Jahre Westfalen". "Setzen wir für jede Veranstaltung eine Stecknadel in die Landkarte von Westfalen-Lippe, dann können wir 2025 mehr als 500 bunte Köpfe an über 80 Orten sehen", veranschaulicht Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung, die Reichweite des Programms. Auch 1250 Jahre nach der ersten Erwähnung der Westfalen fühlten sich die Menschen mit ihrer Region verbunden. "Sie gestalten mit großem Engagement und vielfältigen Kulturangeboten unser Westfalen-Lippe von heute und morgen", so Lunemann weiter.

Hinter den Kulturprojekten stecken viele Akteurinnen und Akteure: große Museen, Kulturämter und professionelle Initiativen, aber auch ehrenamtlich geführte Vereine. In rund 90 Kooperationen haben sie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Bühnenshows und Workshops in Städte und Gemeinden getragen.

Mit rund drei Millionen Euro initiierte die LWL-Kulturstiftung ihren mittlerweile dritten und größten Förderschwerpunkt. Die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost förderte das Kulturprogramm ebenfalls und unterstützte ausgewählte Projekte in Münster und im Kreis Warendorf.

"Kulturelle und thematische Vielfalt"
"Von Kabarett über internationale Kochworkshops, musikalisch und poetisch, selbstkritisch und unterhaltsam - für unser Programm mit kultureller und thematischer Vielfalt interessierten sich mehr als 100.000 Besuchende in Westfalen", so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung. "Rund 70.000 Personen haben zudem die digitalen Angebote des Jubiläumsjahres wahrgenommen. Daran zeigt sich, wie aktuell Fragen nach Geschichte und Identität sind, und wir wollen künftig mit weiteren Förderschwerpunkten an diesen Erfolg anschließen."

Erwachsene verschiedener Generationen, Familien und Schulklassen nahmen die Angebote zu "1250 Jahre Westfalen" wahr. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen wie etwa dem Westfälischen Abend im Neuen Museum in Berlin oder dem Westfalentag in Dortmund erfuhr das Jubiläum großen Zuspruch. Das Themenjahr konnte sich über prominente Unterstützung freuen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernahm die Schirmherrschaft über das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst gratulierte zum Auftakt.

Ausstellungen im Jubiläumsjahr
Paderborn nahm als Stätte geschichtsträchtiger Ereignisse und durch die zentrale Ausstellung "775 - Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz im Gesamtprogramm eine besondere Rolle ein. Der kulturhistorische Überblick bietet seit Mai 2025 den Besuchenden historische und archäologische Exponate in einer zeitgemäßen und interaktiven Inszenierung.

Weitere zehn größere Präsentationen und Wanderausstellungen beleuchteten ältere oder jüngere Entwicklungen der Region, wie etwa "Die Schlacht am Brunsberg" vom Huxarium Gartenpark Höxter. Künstlerisch stand bei dem Projekt "VERSUMPFUNG" vom Kunstverein Arnsberg das Thema Ökologie im Fokus. Literarisch wurde es auf dem westfälischen Poesie-Parcours "Landstriche" im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde, und die Ausstellung "Blind Spots" in Haltern machte das Schicksal der sogenannten "Displaced Persons" (DPs) in Westfalen sichtbar.

Auf den Bühnen
Internationale und westfälische Musikschaffende präsentierten traditionelle Volkslieder aus der Region mit zeitgenössischem Jazz bei der "Jazz Jumelage" vom Verein Förderer der Wald und Wiesen e.V. aus Münster. In einem Mix aus Musik, Kabarett und Artistik beleuchtete Moderator Martin Quilitz an mehreren Abenden mit prominenten Gästen "Westfalen weltweit", präsentiert von der Weberei aus Gütersloh. Ergänzend diskutierte die Show für "parapolitische Abendunterhaltung" "BADDABÄM!" von Reset e.V. in Bocholt, Emsdetten, Lüdinghausen und Münster Themen wie Esskultur, Arbeitsleben und Modekonsum mit Gästen aus Wissenschaft und Gesellschaft.

Digital und medial
Auch in Podcasts, Videos, einer poetischen Landkarte sowie digitalen Vermittlungsangeboten zu den Ausstellungen präsentierte sich das Kulturprogramm "1250 Jahre Westfalen": Mehr als 23.000 Aufrufe verzeichnete bisher der Animationsfilm "Es war einmal in Westfalen" vom LWL-Medienzentrum für Westfalen, der mit verschiedenen Illustrationsstilen zu einer 15minütigen Zeitreise durch die Geschichte einlädt.

Der LWL-Podcast zum Jubiläumsjahr "Genau! Westfalen" in Kooperation mit Claudia Linzel betrachtet in zwölf Gesprächen mit Menschen aus Kultur und Gesellschaft westfälische Literatur, Humor, Sport oder Kulinarik. Im Podcast "Untold Stories" erzählt das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte unbekannte Geschichten, etwa zum westfälischen Film oder zu Inklusionsentwicklungen.

Positive Resonanz
Die Mehrheit der Projektmacherinnen und -macher zieht eine deutlich positive Bilanz des Jubiläumsjahres - mit Blick auf die Besuchendenresonanz, die Klickzahlen im Internet und die öffentliche Aufmerksamkeit. Überwiegend berichten die Projektverantwortlichen von ausverkauften Premieren, gut besuchten Kinosälen sowie einer hohen Nachfrage nach Workshops und Führungen. Individuelle Besuchserlebnisse zeigten: Die vielfältigen Themen stießen auf interessierte Zielgruppen, die sich begeistert oder überrascht äußerten, wie Einträge in Gästebüchern oder in den Sozialen Medien belegen.

Über 2025 hinaus
Vier große Ausstellungen laufen noch über das Jubiläumsjahr hinaus wie die zentrale Schau "775 - Westfalen" (bis 1. März 2026) im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn.

"Rafft euch empor!" (bis 12. April 2026) im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten richtet den Blick auf jüdische Aktivistinnen in der Ersten Frauenbewegung.

Den Entwicklungen demokratischer Kulturen im Sauerland können Interessierte in der Ausstellung "Mit Herz, Hand und Verstand" im Sauerland-Museum in Arnsberg (bis 12. April 2026) nachgehen. Außerdem wird die paläontologische Landesausstellung "Überleben. Zwischen Dinos und Schuppenbäumen" im LWL-Museum für Naturkunde in Münster im Sommer 2026 eröffnet.

Die digitalen Formate bleiben natürlich: So legt beispielsweise der Dokumentarfilm über das "Weltkulturerbe Klosterkirche Corvey" (eine Kooperation zwischen LWL-Denkmalpflege, LWL-Archäologie und LWL-Medienzentrum) ein baukulturelles Zeugnis ab und lädt auch künftig, neben weiteren virtuellen Angeboten, zu einer Begegnung mit der Geschichte Westfalen-Lippes ein.

Aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen
Bis 13. Dezember
"Blind Spots"
Stadt Haltern am See in Kooperation mit der Künstlerin Katja Kottmann, im öffentlichen Raum in Haltern am See

Bis 1. März 2026
"775 - Westfalen"
LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn

Bis 12. April 2026
"Mit Herz, Hand und Verstand - Demokratisches Leben im Sauerland"
sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises, Arnsberg

Bis 12 April 2026
"Rafft euch empor! Jüdische Aktivistinnen aus Westfalen in der ersten Frauenbewegung"
Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten

Sommer 2026 bis 2027
ÜberLeben. Zwischen Dinos und Schuppenbäumen
LWL-Museum für Naturkunde, Münster

Weitere Veranstaltungshinweise bieten der Instagram-Kanal der LWL-Kulturstiftung sowie die Internetseiten der Projektverantwortlichen. Änderungen vorbehalten.

Online-Angebote
Poetica Westfalia
Eine lyrische Landkarte von Westfalen
https://poetica-westfalia.de/

Es war einmal in Westfalen
1250 Jahre westfälische Geschichte in 15 Minuten
LWL-Medienzentrum für Westfalen
https://westfalen-medien.lwl.org/video/es-war-einmal-in-westfalen/

Corvey. Das Welterbe in Westfalen
Dokumentation im Rahmen des Projektes https://westfalen-medien.lwl.org/video/corvey-das-welterbe-in-westfalen/

Genau! Westfalen
Der Podcast zum Themenjahr
LWL in Kooperation mit Claudia Linzel von "Die Leichtigkeit der Kunst"
https://dieleichtigkeitderkunst.de/?s=LWL+Kulturstiftung

Untold stories. Unbekannte Geschichte(n) erzählt
Podcast vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
https://www.lwl-regionalgeschichte.de/de/vermittlung/untold/

Alte Arbeit & Neue Natur
Beiträge von Anja Liedtke im Rahmen des gleichnamigen Projektes
https://www.youtube.com/@anjaliedtke3500/videos

Die Einkreisung - ein fiktionalisierter True-Crime-Podcast aus dem Münsterland
Entstanden im Rahmen des Projektes "Schilderwechsel - 50 Jahre Gebietsreform" Kulturbüro Münsterland
https://www.muensterland.com/kultur/eigene-projekte/schilderwechsel/die-einkreisung/

Hintergrund
Seit 2004 fördert die LWL-Kulturstiftung als selbstständige private Stiftung bürgerlichen Rechts Kulturprojekte aller Sparten in Westfalen-Lippe. Mehr als 500 Projekte wurden bisher mit mehr als 45 Millionen Euro unterstützt. Themenschwerpunkte, die aktuelle und gesellschaftsrelevante Fragestellungen in den Mittelpunkt rücken, setzen seit 2021 Höhepunkte in der Region und darüber hinaus. Zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen" - mit rund drei Millionen Euro der bisher größte Förderschwerpunkt der Stiftung - präsentierte die LWL-Kulturstiftung ein Kulturprogramm mit 44 Projekten.

Die zentrale Ausstellung "775 - Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn, ist noch bis zum 01. März 2026 zu sehen.<br>Foto: LWL/Besim Mazhiqi

Die zentrale Ausstellung "775 - Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn, ist noch bis zum 01. März 2026 zu sehen.
Foto: LWL/Besim Mazhiqi

Filmstill aus dem Animationsfilm "Es war einmal in Westfalen", eine Produktion vom LWL-Medienzentrum für Westfalen. Die 15minütige Zeitreise durch die Geschichte Westfalens ist auf dem Youtube-Kanal des LWL-Medienzentrums für Westfalen veröffentlicht.<br>Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen

Filmstill aus dem Animationsfilm "Es war einmal in Westfalen", eine Produktion vom LWL-Medienzentrum für Westfalen. Die 15minütige Zeitreise durch die Geschichte Westfalens ist auf dem Youtube-Kanal des LWL-Medienzentrums für Westfalen veröffentlicht.
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen

"Blind Spots" macht bis 13.12.2025 mit einem Rundgang mit Audiowalk und Installationen ausgehend vom LWL-Römermuseum durch ein Wohngebiet das Schicksal der sogenannten Displaced Persons (DPs) in Westfalen sichtbar.<br>Foto: Nikolas Wefers

"Blind Spots" macht bis 13.12.2025 mit einem Rundgang mit Audiowalk und Installationen ausgehend vom LWL-Römermuseum durch ein Wohngebiet das Schicksal der sogenannten Displaced Persons (DPs) in Westfalen sichtbar.
Foto: Nikolas Wefers

In der Ausstellung "Rafft euch empor!" widmet sich das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten noch bis zum 12. April 2026 jüdischen Aktivistinnen in der Ersten Frauenbewegung.<br>Foto: Jüdisches Museum Westfalen

In der Ausstellung "Rafft euch empor!" widmet sich das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten noch bis zum 12. April 2026 jüdischen Aktivistinnen in der Ersten Frauenbewegung.
Foto: Jüdisches Museum Westfalen

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929

presse@lwl.org

LWL-Kulturstiftung

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Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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