05.12.25 | Kultur Westfälische Kulturkonferenz: Künstliche Intelligenz im Fokus
"Kompetenz - Kreativität - kritischer Blick: Künstliche Intelligenz in der Kulturarbeit verstehen und gestalten"
v.l.n.r.: Dr. Yasmine Freigang, Dr. Georg Lunemann, Ina Brandes und Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Foto: LWL / Hendrik Wardenga
Der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, hob die Bedeutung der Konferenz hervor: "Die Kulturkonferenz ist die wichtigste kulturpolitische Veranstaltung des LWL und die größte ihrer Art in NRW. Durch Künstliche Intelligenz verändert sich die Welt nochmals grundlegend - auch Kunst und Kultur. Deshalb blicken wir auch im Jubiläumsjahr '1250 Jahre Westfalenâ¿¿ nach vorn. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kulturkonferenz sollen KI nicht nur besser verstehen, sondern auch erleben."
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: "Künstliche Intelligenz ist bereits heute fester Bestandteil in unserem Alltag - auch in der Kunst und Kultur. Wir wollen das kreative Potenzial von KI für Künstlerinnen und Künstler nutzbar machen und zugleich sicherstellen, dass künstlerische Freiheit, Urheberrechte und Qualitätsansprüche geschützt bleiben. Darum stärken wir Aus- und Weiterbildungen, fördern den kompetenten Umgang mit neuen Technologien und sorgen für verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen."
Ralph Burmester vom Deutschen Museum Bonn - Forum für Künstliche Intelligenz führte in das Thema des Tages ein und machte deutlich, wie wichtig kritisches Denken bei der Nutzung von KI auch für den Kulturbereich ist. Er erläuterte, was man von der Funktionsweise von generativer KI wissen muss, damit man sie sinnvoll einsetzen kann. Und weshalb ihr Einsatz stets auch kulturelle und gesellschaftliche Fragen aufwerfe.
Die Choreographin und Forscherin Charlotte Triebus präsentierte ihren performativen Beitrag "Precious Camouflage: The Code": Zusammen mit den Tänzer:innen Misha Ostenrath und Felicia Nilsson wies Triebus darauf hin, wie KI über Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit entscheide und dabei kulturelle Normen reproduziere. Gerade jene Momente, in denen kleinste Gesten oder Spuren menschlicher Präsenz maschinell nicht erfasst werden können, offenbarten, dass das Menschliche sich nie vollständig in Algorithmen übersetzen lässt.
In einem Podiumsgespräch kamen die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Vertreter:innen aus Kulturorganisationen und der Freien Szene zu Wort. Rüschoff-Parzinger unterstrich, wie wichtig ein aktiver, aber auch spielerischer Zugang zu KI sei: "Es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken: KI geht nicht mehr weg, wir müssen uns mit ihr auseinandersetzen - kritisch, kreativ und neugierig. Es ist wichtig, dass wir Ängste ansprechen, aber zugleich die Freude nicht vergessen: KI kann uns bereichern, aber nur, wenn wir sie verstehen und selbst gestalten."
Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in der KI-Werkstatt generative Künstliche Intelligenz ausprobieren und als Werkzeug für Kulturarbeit erleben. An zehn Stationen erprobten sie Anwendungen für Texte, Bilder, Audio, Video, Übersetzungen, Recherchen, Präsentationen und Verwaltungsaufgaben sowie für den Einsatz lokaler Open-Source-Lösungen. Daneben wurden Verzerrungseffekte und Unterschiede zwischen realen und KI-generierten Inhalten thematisiert.
In fünf sogenannten Foren beleuchtete die Konferenz gesellschaftliche, rechtliche und ethische Dimensionen von KI. Diskutiert wurde unter anderem über Datenschutz, Nachhaltigkeit und Urheberrecht sowie über die künstlerische Praxis in Zeiten digitaler Transformation. Die unterschiedlichen Perspektiven machten deutlich, wie komplex die Auswirkungen von KI auf Kunst, Kultur und Gesellschaft sind - und wie wichtig ein gemeinsamer Dialog bleibt.
https://www.westfaelische-kulturkonferenz.lwl.org
Hintergrund Westfälische Kulturkonferenz
Die Westfälische Kulturkonferenz ist eine dialogorientierte Plattform für die gemeinsamen kulturellen Interessen in Westfalen-Lippe. Sie will Impulse für die Kulturentwicklung in der Region und für die alltägliche Kulturarbeit vor Ort setzen. Die Konferenz des LWL richtet sich an alle Kulturakteur:innen in ganz Westfalen-Lippe und findet einmal jährlich statt.
Lecture Performance "The Code" vom Ensemble "New Human Body Society" um Charlotte Triebus
Foto: LWL / Hendrik Wardenga
14. Westfälischen Kulturkonferenz.
Foto: LWL / Hendrik Wardenga
Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann, begrüßt zur 14. Westfälischen Kulturkonferenz
Foto: LWL / Hendrik Wardenga
14. Westfälischen Kulturkonferenz - Moderatorin Prasanna Oommen mit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-
Foto: LWL / Hendrik Wardenga
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Hannah Pfeiffer, LWL-Kulturabteilung, Tel.: 0251 591-5083, hannah.pfeiffer@lwl.org
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung