04.12.25 | Kultur Schlange, Esel, Palmen
Kunstwerk des Monats Dezember im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Die "Orientalistische Szene" (1914) von August und Elisabeth Macke ist Kunstwerk des Monats Dezember im LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Foto: LWL / Sabine Ahlbrand-Dornseif
Bei der "Orientalistischen Szene" handelt es sich um einen Entwurf zu einem Stickbild von Macke, das schließlich von seiner Ehefrau ausgeführt wurde. Abgebildet ist eine Szene mit zwei Turban-tragenden Schlangenbeschwörern und einem Esel, umrahmt von Palmen. Als Vorlage für das Motiv diente eine Fotografie, die während Mackes sogenannter Tunisreise 1914 entstand.
Die zweiwöchigen Reise, die den Künstler trotz ihres Namens nicht nur nach Tunis, sondern auch in die tunesischen Orte Sidi Bou Said, Hammamet und Kairouan führte, nimmt in der deutschsprachigen Kunstgeschichtsschreibung eine wichtige Stellung ein. Für Macke begann durch sie eine seiner produktivsten Schaffensphasen: Noch vor Ort oder unmittelbar nach seiner Rückkehr entstanden 110 Zeichnungen, 38 Aquarelle und knapp 40 Fotografien. Da der Künstler während seiner Reise nur mit Zeichenutensilien, Aquarellfarben und einer Fotokamera unterwegs war, dienten seine Skizzen und Fotografien als Inspiration für spätere Atelierarbeiten.
1914 reiste Macke mit Vorstellungen vom "Orient" nach Tunesien, wie sie für gebildete Europäer:innen zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts üblich waren. Seine vereinfachende und klischeebeladene Darstellung zeugt von der in Europa vorherrschenden Fantasie eine "orientalistischen" Lebensgefühls: Die vermeintliche Ursprünglichkeit des Lebens bildete einen Gegensatz zum Leben im industrialisierten Europa.
Nach dem Tod ihres Mannes im September desselben Jahres verwaltete Elisabeth Macke sein Werk und sorgte so dafür, dass August Macke heute zu den bekanntesten deutschen Expressionisten zählt.
Der Volltext zum Kunstwerk des Monats befindet sich in der Sammlung Online. Am Langen Freitag (12.12.) findet um 17.30 Uhr eine Tour zum Kunstwerk des Monats statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Romany Schmidt, Telefon 0251 5907-312, romany.schmidt@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tel.: 0251 5907-210Domplatz 10 48143 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung