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11.11.25 | Kultur Westfälischer Preis für Baukultur für Landesgartenschau Höxter

Westfälischer Preis für Baukultur für die Landesgartenschau Höxter (v.l.): Juryvorsitzender Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur, LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens, Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Bürgermeister Daniel Hartmann und Claudia Koch, ehem. Baudezernentin der Stadt Höxter, Klaus Werner Rose, GTL Landschaftsarchitektur, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL.<br>Foto: Markus Bomholt

Westfälischer Preis für Baukultur für die Landesgartenschau Höxter (v.l.): Juryvorsitzender Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur, LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens, Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Bürgermeister Daniel Hartmann und Claudia Koch, ehem. Baudezernentin der Stadt Höxter, Klaus Werner Rose, GTL Landschaftsarchitektur, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL.
Foto: Markus Bomholt
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Münster/Höxter (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag (10.11.) den Westfälischen Preis für Baukultur 2025 im LWL-Museum für Kunst und Kultur verliehen. Dabei wurde die Landesgartenschau in Höxter mit einem Preis ausgezeichnet.

"Baukultur ist kein Luxusthema", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, bei der Preisverleihung. "Dadurch, was und wie wir bauen, können wir unsere alltägliche Lebenswelt ganz unmittelbar verbessern." Ziel des Westfälischen Preises für Baukultur sei es, die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar zu machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anzuregen. "Der LWL will gelungene Baukultur regelmäßig würdigen und feiern: Neben herausragender Architektur gehören dazu auch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Die Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten und Vertreter:innen des LWL, wählte aus rund 200 eingereichten Projekten fünf Preise und zehn Anerkennungen aus. Bewertet wurden neben der Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraumplanung auch die Einbindung in den Kontext, die Nachhaltigkeit sowie Planungs-, Beteiligungs- und Umsetzungsprozesse.

"Mit einer Altstadt, der Lage am Wasser und nicht zuletzt der nahen Welterbestätte verfügt Höxter über einzigartige Orte, die es im Rahmen einer Landesgartenschau miteinander zu verbinden und wieder in den Fokus zu rücken galt", so die Jury. Im Vorfeld hatte die Stadt einen Wettbewerb ausgelobt, aus dem das Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur aus Berlin als Sieger hervorging. "Durch ihre Vielfalt und die hohe gestalterische Qualität wirken die Maßnahmen der Landesgartenschau gleichermaßen nach innen in die Stadtgesellschaft hinein wie auch nach außen als touristische Attraktionen - und zeigen so, wie Baukultur einen Standort, gerade auch jenseits der Großstadt, langfristig stärken kann", heißt es weiter in der Begründung.

Neben Höxter gingen weitere Preise an Projekte aus Hagen, Münster und Paderborn. Eine Anerkennung erhielten Projekte aus Bochum, Holzwickede, Münster, Paderborn, Siegen, Vreden, Wadersloh-Liesborn und Werther. Zu den fünf Preisträgern sind bereits Kurzfilme entstanden, die während der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem mit einer Ausstellung, die zunächst im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen ist, sowie mit Publikation und weiteren Medienformaten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Westfälische Preis für Baukultur 2025 wird gefördert durch die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.BANK (Düsseldorf/Münster).

Hintergrund
Im Frühjahr 2025 lobte der LWL den Westfälischen Preis für Baukultur nach 2010 und 2015 zum dritten Mal aus. Eingereicht wurden rund 200 realisierte Projekte, die den gesamten zehnjährigen Zeitraum der Auslobung abbilden, wobei die seit 2020 fertiggestellten Projekte in der Überzahl waren. Dabei waren alle Regionen Westfalen-Lippes vertreten: das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und das westfälische Ruhrgebiet. Es wurden mehr Umbauten und Erweiterungen als Neubauten eingereicht. Bei vielen dieser weitergebauten Bestandsgebäude handelt es sich um Denkmäler.

Unter den Einreichungen sind Bauten für Bildung und Forschung, Büro und Verwaltung, Gesundheit und Sport, Gewerbe und Industrie, Kultur und Kirche, öffentliche Bauten, Tourismus und Freizeit sowie Wohnungsbau und Freiraumanlagen. Viele Einreichende hatten sich im Sinne der Auslobung zu Bewerbergemeinschaften zusammengeschlossen und damit ihr langfristigesgemeinsames Engagement für die Baukultur sichtbar gemacht.

http://www.westfaelischer-baukulturpreis.de



Begründung der Jury

PREIS


Landesgartenschau Höxter 2023

Bauherrschaft: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

Architektur: Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin

Mit einer Altstadt, der Lage am Wasser und nicht zuletzt der nahen Welterbestätte verfügt Höxter über einzigartige Orte, die es im Rahmen einer Landesgartenschau miteinander zu verbinden und wieder in den Fokus zu rücken galt. Dazu lobte die Stadt einen Wettbewerb aus, den Franz Reschke Landschaftsarchitektur gewann.

In der Altstadt wurden die Wallanlagen mit neuen Pflanzungen, Wegen und Spielflächen als innerstädtischer Freiraum ertüchtigt. Die am Rande der Altstadt beginnende und aus der Stadt hinausführende Weserpromenade entfaltet nach zuvor zweckmäßiger Gestaltung nun ihr malerisches Potenzial. Gesäumt wird sie von einer Reihe vielfältiger Aufenthalts- und Spielangebote.

Wo die Weser einen Bogen beschreibt, wurde ein Archäologiepark angelegt, der das Bodendenkmal der zerstörten Stadt Corvey erfahrbar macht, behutsam erschlossen durch einen Steg mit angedockten Ausstellungskuben. Um das Verlorene erahnen zu können, ist unter anderem die ehemalige Kirche als Grundriss auf dem Boden nachgezeichnet. Im Bereich des benachbarten Welterbes, angrenzend an das karolingische Westwerk der ehemaligen Abtei Corvey, liegt im mittelalterlichen Klosterbezirk - der Civitas - der Remtergarten: die Neuinterpretation eines Klostergartens, gegliedert in die vier Bereiche einer offenen Gartenwiese sowie Küchen-, Apotheken- und Rosengarten.

Durch diese Vielfalt und die hohe gestalterische Qualität wirken die Maßnahmen der Landesgartenschau gleichermaßen nach innen in die Stadtgesellschaft hinein wie auch nach außen als touristische Attraktionen - und zeigen so, wie Baukultur einen Standort, gerade auch jenseits der Großstadt, langfristig stärken kann.

Westfälischer Preis für Baukultur 2025  Landesgartenschau Höxter 2023<br>@ Marc Leppin

Westfälischer Preis für Baukultur 2025 Landesgartenschau Höxter 2023
@ Marc Leppin

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