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29.10.25 | Kultur Sauerländer Besucherbergwerk wird "LWL-Museum Erzbergwerk Ramsbeck"

Bürgermeister Ralf Péus, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Landrat Dr. Karl Schneider (v.l.) unterzeichneten den Grundlagenvertrag.<br>Foto: LWL / Julia Gehrmann

Bürgermeister Ralf Péus, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Landrat Dr. Karl Schneider (v.l.) unterzeichneten den Grundlagenvertrag.
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Bestwig (lwl). Die Übernahme des Sauerländer Besucherbergwerks in Bestwig-Ramsbeck durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat einen neuen Meilenstein erreicht. Am Dienstag (28.10.) unterzeichneten die beteiligten Parteien den Grundlagenvertrag, der die jährlichen Zuwendungen in Höhe von 500.000 Euro, jeweils zur Hälfte zu übernehmen von den Gesellschaftern Gemeinde Bestwig und Hochsauerlandkreises, an den LWL als Zuschuss für den Unterhalt und Betrieb des Museums regelt.

Nach seinen politischen Beschlüssen übernimmt der LWL den über- und untertägigen Museumsbetrieb einschließlich des vorhandenen Personals. Die berg- und wasserrechtliche Verantwortung verbleibt bei der bisherigen Betreibergesellschaft. Wenn alle für dieses Modell notwendigen Verträge unter Dach und Fach sind, wird das "LWL-Museum Erzbergwerk Ramsbeck" Anfang kommenden Jahres als neunter Standort in den Verbund der LWL-Museen für Industriekultur integriert.

"Das Sauerländer Besucherbergwerk ist eine echte Bereicherung für den LWL. Es repräsentiert die bergwirtschaftliche Bedeutung der gesamten Region Südwestfalen und steht gleichzeitig für ihren Strukturwandel. Das Museum vertritt den bedeutenden Erzbergbau in Westfalen und schließt damit eine Lücke im Themenspektrum der LWL-Museen für Industriekultur", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, am Dienstag (28.10) bei der Unterzeichnung des Vertrags.

LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: "Mit seiner außergewöhnlichen, über 800 Jahre währenden Geschichte ist das ehemalige Erzbergwerk besonders gut geeignet, alle Phasen der Industriegeschichte von der Früh- bis zur De-Industrialisierung mit interessanten und neuen Themen abzubilden. Die Einfahrt in ein authentisches Bergwerk ist ein Erlebnis, das es so in Westfalen kein zweites Mal gibt."

Ralf Péus, Bürgermeister der Gemeinde Bestwig: "Wir sehen in der Übernahme durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe eine Riesenchance für eine deutliche Qualitätsverbesserung des Besucherbergwerks auf dem Weg zu einem modernen und zukunftsfähigen Museum. Davon wird langfristig nicht nur der Standort Ramsbeck, sondern auch die gesamte Region profitieren."

Landrat Dr. Karl Schneider: "Ich freue mich sehr, dass mit der heutigen Unterzeichnung des Grundlagenvertrages nach den Beschlüssen von Landschaftsausschuss, Gemeinderat und Kreistag nun die Übernahme des Sauerländer Besucherbergwerks in Ramsbeck durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe formal vereinbart wird. Ab dem nächsten Jahr wird damit das Erzbergwerk Ramsbeck zum neunten Standort der LWL-Museen für Industriekultur. Damit stärken wir nachhaltig und dauerhaft dieses authentische Bergwerk, in das jedes Jahr etwa 50.000 Besucher unter Tage einfahren."


Hintergrund
2024 hatten die politischen Gremien des LWL die Übernahme des Erzbergwerks in den Verbund der LWL-Museen für Industriekultur beschlossen. Bestandteil des Beschlusses war, dass sich der Hochsauerlandkreis und die Gemeinde Bestwig als bisherige Gesellschafter mit insgesamt 500.000 Euro pro Jahr an den laufenden Betriebskosten beteiligen. Der LWL, der das Personal im Museum auf 12,5 Planstellen ausbauen will, trägt rund 1,1 Millionen Euro pro Jahr.



Wenn der Über- und Untertagebetrieb in den Besitz des LWL übergegangen ist, stehen zunächst Instandsetzungs- und -haltungsarbeiten an. Das Kauen- und Verwaltungsgebäude aus dem Jahr 1957 ist weitgehend original erhalten und muss behutsam und unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes baukonstruktiv und soweit möglich energetisch modernisiert werden. Auch erste Anpassungen an der Raumaufteilung sind in diesem Zuge geplant, um eine zukünftige Weiterentwicklung des Standorts zu ermöglichen, die Barrierefreiheit zu verbessern und zeitgemäße Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Die Dauerausstellung des Bergbaumuseums soll ebenfalls modernisiert und neu konzipiert werden.

Damit alle Aufgaben eines modernen Museumsbetriebes umgesetzt werden können, ist mittelfristig eine Erweiterung mit Flächen für Gastronomie, Museumspädagogik und Sonderausstellungen geplant. Eine wesentliche bauliche Umgestaltung oder Erweiterung kann aber erst nach erfolgreicher Akquise von Förder- und Drittmitteln und entsprechenden politischen Beschlüssen erfolgen. Die Bemühungen darum sollen unmittelbar nach der Übernahme erfolgen. Begleitet wird die Arbeit des Erzbergwerks Ramsbeck von einem Beirat aus Mitgliedern des Rates der Stadt Bestwig, des Kreistages des Hochsauerlandkreises sowie Vertretern des LWL.




Bildunterschrift:
Um das neue "Key Visual" des künftigen LWL-Museums Erzbergwerk Ramsbeck gruppierten sich: (v.l.) Ulrich Bork (Hochsauerlandkreis), Martin Bracht (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Sauerländer Besucherbergwerk gGmbH), Wolfgang Meier (Geschäftsführung der Sauerländer Besucherbergwerk gGmbH), Wolfgang Diekmann, Mitglied der LWL-Landschaftsversammlung, Museumsleiterin Friederica Ihling, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landrat Dr. Karl Schneider und Bürgermeister Ralf Péus.
Foto: LWL / Julia Gehrmann

Bildunterschrift unter dem Pressetext.

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Pressekontakt

Christiane Spänhoff, LWL-Museen für Industriekultur, Tel. 0231 6961-236 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235

presse@lwl.org

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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