20.10.25 | Kultur LWL startet neue Fortbildung für Museen
Heike Kropff Foto: Staatliche Museen zu Berlin/Juliane Eirich
Ab November sollen die Seminare und Workshops die wichtigsten Bestandteile von Museumsarbeit abdecken - von der Pflege der Sammlung über Dokumentation und Vermittlung bis zu Social Media und Öffentlichkeitsarbeit.
"Wir wollen Grundlagen vermitteln, den Kolleginnen und Kollegen in den Museen Sicherheit geben und dabei unterstützen, dass sie Qualität sichern und neue Entwicklungen aktiv aufgreifen", erläutert Heike Kropff, Leiterin des LWL-Museumsamtes. "Das Programm verbindet Theorie mit praktischen Übungen, die Seminare bieten Raum für Austausch und Vernetzung."
Das Spektrum der Veranstaltungen sei groß: vom Einstieg in die Inventarisierung kleiner Sammlungen über Workshops zur interaktiven und dialogischen Vermittlung bis hin zu Notfallplanung sowie der Arbeit mit "TikTok" und "Instagram". Konservatorische Sammlungspflege stehe ebenso auf dem Plan wie die sichere Handhabung von Objekten. Die Fortbildungen finden überwiegend in Münster statt, einzelne auch in LWL-Museen in Dortmund, Haltern am See und Herne.
Parallel dazu startet im November die Online- Fortbildungsreihe "Ausstellen und Vermitteln von Nationalsozialismus in Museen". "Besonders kleinere Museen in ländlichen Räumen, aber auch größere Häuser stehen vor der Aufgabe, NS-Themen historisch fundiert auszustellen, zu vermitteln und zugleich widerstandsfähig gegenüber Anfeindungen und politischer Vereinnahmung zu bleiben", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Die neue Online-Fortbildungsreihe wolle dabei helfen, dass "Mitarbeiter:innen von Museen einen wichtigen Beitrag zu historischer Aufklärung und demokratischer Bildung leisten".
Nach Angaben von Kropff vermittelt die Reihe praxisnahe Impulse für eine reflektierte Präsentation belasteter Objekte, die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart sowie eine demokratisch orientierte Vermittlungsarbeit. "Wie gehen wir angemessenen mit Objekten aus dem Nationalsozialismus um, welche Strategien gegen diskriminierende oder extrem rechte Äußerungen im Museumsalltag haben wir, was bedeuten Leitbilder und Hausordnungen für eine gemeinsame Haltung im Team", umreißt Kropff die Fragestellungen.
Expert:innen aus Museen in Deutschland und Österreich sowie Vertreter:innen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW geben Einblicke in ihre Arbeit und stellen Praxisbeispiele vor. Die sechs Online-Vorträge mit anschließender Diskussion finden zwischen November 2025 und März 2026 im Internet via Zoom statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, die Zahl der Plätze bei den Veranstaltungen vor Ort ist begrenzt. Anmeldungen sind per E-Mail an fortbildung@museumsamt.lwl.org möglich.
Alle Termine und weitere Informationen sind auf der Internetseite des LWL-Museumsamtes abrufbar (http://www.lwl-museumsamt.de/veranstaltungen).
Fortbildungen
Grundlagen der musealen Arbeit
Oktober 2025 - März 2026 | LWL-Museumsamt für Westfalen
Inventarisierung und Dokumentation in Museen und kleinen Sammlungen
Seminar: 10.11.2025, 10:00-16:00 Uhr im LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
Kooperation des LWL-Museumsamtes für Westfalen und des Westfälischen Heimatbundes
Leitung: Manfred Hartmann (LWL-Museumsamt für Westfalen) & Dr. Tina Ebbing
(KulturWissenSchaffen)
Interaktive Vermittlung im Museum - Methoden für die Praxis
Workshop: 24.11.2025, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Herne
Leitung: Sophie Reinlaßöder (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Bestandserhaltung und Sammlungspflege in kleinen Museen
Seminar: 04.12.2025, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
Leitung: Wolfram Bangen & Susanne Leydag (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Museum für alle - Zielgruppenorientierte Vermittlung im Fokus
Workshop: 19.01.2026, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Römermuseum, Haltern am See
Leitung: Sophie Reinlaßöder (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Notfallplanung in Museen - Grundlagen für den Schutz von
Kulturgut
Seminar: 29.01.2026, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
Leitung: Wolfram Bangen & Susanne Leydag (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Von der Vitrine zum Video - Einstieg in Instagram und TikTok für Museen
Workshop: 02.02.2026, 10:00-14:00 Uhr im LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Herne
Kooperation des LWL-Museumsamtes für Westfalen und des LWL-Museums für Archäologie und Kultur, Herne
Leitung: Marie Jakob (LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Herne)
Mehr als erklären - Dialogische Führungen im Museum
Workshop: 02.03.2026, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Museum Zeche Zollern, Dortmund
Leitung: Sophie Reinlaßöder (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Objekte sicher handhaben und wirkungsvoll präsentieren - Grundlagen für Ausstellung, Depot und Leihverkehr
Workshop: 19.03.2026, 10:00-15:30 Uhr im LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
Leitung: Wolfram Bangen & Susanne Leydag (LWL-Museumsamt für Westfalen)
Online-Fortbildungen
Ausstellen und Vermitteln von Nationalsozialismus in Museen
November 2025 - März 2026 | LWL-Museumsamt für Westfalen
Nationalsozialistische Erlebnisorte als Lernorte
18.11.2025 - 16:00-17:30 Uhr, mit Karl Banghard (Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen)
Woher stammt das Objekt? Von Provenienzketten und Überlieferungslücken
27.11.2025 - 16:00-17:30 Uhr, mit Dr. Katharina Siefert (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)
Verstörende Objekte. Zum Umgang mit NS-Devotionalien im
Haus der Geschichte Österreich
22.01.2026 - 16:00-17:30 Uhr, mit Dr. Monika Sommer (Haus der Geschichte Österreich)
Bunte Sitzsäcke als Zeichen gegen Rechts - Präsentation von
Objekten aus der Lebenswelt von NS-Tätern im Museum
05.02.2026 - 16:00-17:30 Uhr, mit Kirsten John-Stucke (Kreismuseum Wewelsburg, Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945)
Souverän reagieren. Strategien gegen diskriminierende und
extrem rechte Äußerungen in Museen
05.03.2026 - 16:00-17:30 Uhr, mit Ronja Heukelbach (MBR RB Köln) & Michael Sturm (MBR RB Münster); Kooperation des LWL-Museumsamtes für Westfalen mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW
Gemeinsame Haltung im Museumsteam - Leitbild, Hausordnung und Kommunikation
12.03.2026 - 16:00-17:30 Uhr, mit Ronja Heukelbach (MBR RB Köln) & Lillian Mettler (MBR RB Düsseldorf); Kooperation des LWL-Museumsamtes für Westfalen mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus NRW
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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