10.10.25 | Kultur "Das Ende der Kneipe und warum ich sie vermissen werde"
Vortrag im LWL-Museum zur Sonderausstellung "Mahlzeit"
Prof. Dr. Martin Franz von der Universität Osnabrück spricht über das Kneipensterben.
Foto: Uwe Lewandowski, Rechte: Universität Osnabrück
Eckkneipen, Szenekneipen, Dorfkneipen - in den vergangenen zwanzig Jahren sind über die Hälfte der Kneipen in Deutschland geschlossen worden. Warum ist das so? Prof. Dr. Martin Franz vom Institut für Geographie der Universität Osnabrück erzählt anschaulich und persönlich vom Verlust eines Ortes, der lange prägend für das Zusammenleben im Ruhrgebiet war.
Er analysiert die Gründe für den Wandel der Gastronomie und zeigt auf, was mit den Kneipen für unsere Gesellschaft verlorengeht. Der kostenlose Vortrag ist auch ein Plädoyer an die Kommunen, sich mehr für ihre Gastronomie einzusetzen und zeigt Ansätze dazu auf.
Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie und Kultur zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie. Er ist live auch über den YouTube-Kanal des LWL-Museums zu sehen und im Anschluss dauerhaft abrufbar:
https://www.youtube.com/@LWLLandesmuseumHerne
Zum Referenten
Seit Oktober 2014 hat Franz die Professur für Humangeographie mit wirtschaftsgeographischem Schwerpunkt an der Universität Osnabrück inne. Er ist Mitglied des Instituts für Umweltsystemforschung. 2016 wurde ihm bis 2019 ehrenhalber der Titel eines Gastprofessors von der Zhongnan University of Economics and Law, Wuhan, China, verliehen. Von 2018 bis 2022 war er Leiter des Instituts für Geographie der Universität Osnabrück. Seit 2018 ist er Editor-in-Chief von "Standort - Zeitschrift für angewandte Geographie".
Hintergrund: Sonderausstellung "Mahlzeit! Wie Essen uns verbindet" bis 13.9.2026 im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne
Gemeinsames Essen ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Ob beim königlichen Bankett, der einfachen Bauernmahlzeit, dem familiären Abendessen oder der gemeinsamen Mittagspause - überall offenbaren sich Fragen: Wer sitzt wo? Wer bekommt das beste Stück? Welche Rituale bestimmen das gemeinsame Mahl? Und was verrät das alles über Macht, Zugehörigkeit, gesellschaftlichen Wandel und vor allem Kultur?
Von opulenten Festtafeln und rituellen Speisungen bis hin zu den Herausforderungen der Gegenwart - schnelle Snacks, digitale Ablenkung und der scheinbare Verlust gemeinsamer Rituale - zeigt die neue Sonderausstellung "Mahlzeit!", wie Essen seit Jahrtausenden als sozialer Klebstoff funktioniert.
Mit einem Blick auf 300 Exponate lädt das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne dazu ein, die kulturelle Dimension des Essens neu zu entdecken.
Gefördert durch die LWL-Kulturstiftung
Mehr Infos: htts://https://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
Kneipen sind ein wichtiger sozialer Ort im Ruhrgebiet und darüber hinaus.
Foto: Martin Franz
Nicht nur um Ess-, auch um Trinkkultur geht es in der Sonderausstellung "Mahlzeit!" im LWL-MAK Herne.
Foto: LWL/ M. Hömberg
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 21.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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