11.08.25 | Kultur Aufruf zum Mitmachen - Die Heide und ihre Artenvielfalt
Arten-Olympiade 2025: Heide als Kulturlandschaft Mitteleuropas
Nachtschwalben, oder auch Ziegenmelker genannt, bewohnen vor allem helle Kiefernwälder mit sandigem Boden, gerne in der Nähe von Moor- und Heideflächen. Diese Lebensräume entstehen oft nur durch spezielle Pflege.
Foto: Timo Schlüter
Dabei können neben Heidekräutern viele weitere Pflanzen- und Tierarten entdeckt werden. Ziel des Aufrufs ist es, Fotos von der Landschaft und ihren Pflanzen und Tieren darin zu machen und diese Fotos bei Observation.org hochzuladen oder in der App "ObsIdentify" oder "Observation" zu melden. So können Naturinteressierte einerseits etwas über die Natur lernen und gleichzeitig erheblich zur Erforschung dieses Landschaftstyps beitragen.
Heide ist nicht gleich Heide. Typische Zwergsträucher der Heidelandschaften werden oft umgangssprachlich Heide genannt. In der Ökologie versteht man unter Heidelandschaften Vegetationstypen des Offenlandes, die durch niedrige Zwergsträucher wie z. B. Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere mit immergrünem, hartem Laub geprägt sind. Es gibt trockene Heiden, Feucht- und Naßheiden und natürlich zusammen mit der Heide vorkommende Vegetation wie z.B. Borstgrasrasen und Silikatmagerrasen. Bekannte Heidelandschaften sind die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die Senne und die Westruper Heide in Nordrhein-Westfalen oder die Schorfheide in Brandenburg.
Der Großteil der heute bestehenden Heidelandschaften ist anthropogen, also durch menschliche Nutzung entstanden. Jahrhundertelang führten Waldbeweidung mit starkem Verbiss und/oder Niederwaldwirtschaft auf mageren Böden und Plaggenwirtschaft zur Entstehung der Heidelandschaften. Heute gibt es diese Art der Nutzung nicht mehr und durch intensive Land- und Forstwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe in unsere Landschaften. "Heidelandschaften sind schützenswert, da nährstoffarme Ökosysteme in Mitteleuropa heutzutage sehr selten geworden sind", erklärt Dr. Christoph Lünterbusch, Leiter des LWL-Bildungs- und Forschungszentrums Heiliges Meer zu dem auch ein großes Naturschutzgebiet mit Heideflächen gehört. "Es gibt Pflanzen und Tierarten, die auf solche mageren Standorte angewiesen sind. Um den Fortbestand solcher Heiden als Kulturlandschaften sicherzustellen, müssen diese dauerhaft gepflegt werden". Ohne diese Maßnahmen würde sich wieder Wald einstellen. Beobachtungen von allen Meldenden tragen zur Erforschung des Lebensraumstypes Heide mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten bei.
Hintergrund
Bei der Arten-Olympiade 2025 können alle Interessierten mitmachen: Über das gesamte Jahr hinweg gilt es, Pflanzen, Pilze und Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Die Aufnahmen werden anschließend auf dem bürgerwissenschaftlichen Portal Observation.org oder über die Apps ObsIdentify und Observation hochgeladen. Die gesammelten Daten fließen in den Naturschutz und in die wissenschaftliche Forschung ein.
Das ganze Jahr über gibt es - passend zu den Beobachtungsaufrufen - Aktionen zum Mitmachen im Rahmen der Artenakademie des LWL-Museums. Bei den Veranstaltungen können die jeweiligen Pflanzen, Pilze oder Tiere gemeinsam im Team beobachtet und erfasst werden. Am Samstag (30.08.) führt deshalb Dr. Christoph Lünterbusch Interessierte durch die Wachholderheide in Hörsteloe (Ahaus). Die Artenakademie findet statt mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Münster der Sparda-Bank West.
Mehr Informationen zur Artenakademie stehen auf der folgenden Website bereit:
https://www.artenakademie.lwl.org
Für Interessierte stehen Informationen zu dem Projekt "Arten-Olympiade 2025" auf der Website bereit:
https://www.arten-olympiade.lwl.org
https://www.bioblitze.lwl.org
Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2025 innerhalb Deutschlands hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2025/?
Fragen an:
germany@observation.org
Besenheide ist der namensgebende Zwergstrauch, der in Heidelandschaften oft dominiert. Sie ist eine Pflanze der offenen, sauren und nährstoffarmen Sandböden, die aber auch in intakten Hochmooren heimisch ist. In entwässerten Hochmooren wächst sie dann großflächig auf dem trockenen Torf.
Foto: Marie Mohr
Die Glockenheide bleibt kleiner als die Besenheide und bildet nicht deren dichte, zur Blütezeit prunkenden Bestände. Wie die Besenheide zählt die Glockenheide im lebenden Hochmoor zu den Bultpflanzen.
Foto: Marie Mohr
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
LWL-Museum für Naturkunde
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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