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11.07.25 | Kultur Köpper, Kopfsprung oder Köppes?

Landschaftsverbände veröffentlichen Sprachkarte in der App "Palava"

Wie man einen Kopfsprung ins Wasser in den Orten Nordrhein-Westfalens nennt, darüber gibt die neue "Palava"-Karte einen Überblick.<br>Foto: LWL

Wie man einen Kopfsprung ins Wasser in den Orten Nordrhein-Westfalens nennt, darüber gibt die neue "Palava"-Karte einen Überblick.
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Münster/Köln (lwl). Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Sonne scheint, das Freibad ruft. Und jedes Jahr wieder klettern zahlreiche Kinder und Jugendliche auf Beckenränder und Sprungtürme und vollführen kunstvolle Sprünge. Doch wie wird der Klassiker unter den Sprungfiguren, der Sprung mit dem Kopf voran ins kalte Nass, in der Alltagssprache in NRW genannt? Dies (und mehr) haben die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) die Teilnehmenden in der Sprach-App "Palava" in der zweiten Fragerunde seit November 2024 gefragt. Dabei hatte der "Köpper" den Kopf weit vorne. Die Sprachkarte mit allen Varianten sowie einem ausführlichen Kartenkommentar ist nun in der App einsehbar.

Insgesamt waren die Sprachforscher:innen aber über die Vielfalt der rund 3.000 Antworten überrascht: "Am häufigsten wurde zwar der Köpper genannt", berichtet Sophia Lorenz, wissenschaftliche Volontärin beim LVR, "aber die Karte zeigt auch lokal verbreitete Varianten wie Köppes in Köln, die uns vorher noch nicht bekannt waren." LWL-Sprachforscher Timo Schürmann ergänzt: "Der Köpper ist eine regionale Variante, die vor allem im Norden und Nordwesten Deutschlands verbreitet ist, im Süden heißt es Köpfer."

Wer weitere Bezeichnungen für den Sprung ins Wasser kennt, kann diese noch mitteilen. Die App "Palava" steht kostenlos in allen App-Stores zum Download zur Verfügung. Jeden Monat wird in der App eine neue Karte mit Ergebnissen veröffentlicht.

Hintergrund
Seit Juni 2023 betreiben die LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung in Münster und das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn die Sprach-App "Palava". Mit ihr werden umfangreiche Sprachdaten zur regionalen Alltagssprache in Nordrhein-Westfalen gesammelt, über 15.600 Menschen haben inzwischen teilgenommen.

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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