11.07.25 | Kultur LWL-Artenakademie bietet Nachtleuchtaktion an
Nachtaktive Insekten am Heiligen Meer in Recke erkunden
Die nachtaktiven Insekten am Heiligen Meer beobachten.
Foto: LWL/Kriegs
Fachmann Simon Chen erläutert die Besonderheiten der Insekten dieser Region. Mitte Juli können - mit etwas Glück - verschiedene Arten zu beobachten sein:
Arten der lichten Eichensäume, oft mit am Heiderand fliegend: "Drymonia querna" (Weißbindenzahnspinner), "Catocala sponsa & C. promissa" (Großes & Kleines Eichenkarmin). Alle drei Arten gehören zu einer Artengruppe, die zum Teil an Standorten wie dem Heiligen Meer vermutlich langjährige Refugien hatten. In den aktuell zunehmend warmen Jahren breiten sie sich weiter aus.
Heide - und Magerrasenarten: "Lasiocampa quercus" (Eichenspinner), "Euxoa tritici" (Weizeneule). Früher war diese Art in vielen Gegenden vertreten. Jetzt ist sie in NRW seit etwa 2000 fast flächendeckend ausgestorben, hat aber am Heiligen Meer einen Rückzugsort.
"Lythria cruentaria" (Ampfer-Purpurspanner), ein schöner Falter mit Massenvorkommen am Heiligen Meer,
"Pempelia palumbella" (Besenheidezünsler), im Flachland wohl an Sandheiden mit gutem Rohbodenanteil gebunden,
"Lycophotia porphyrea" (Kleine Heidekrauteule), eine der noch nicht so stark gefährdeten Heidearten.
Ebenfalls erwähnenswert sind ein Feuchtgehölzarten, die häufig genug sind, um überall im Gebiet ans Licht zu kommen: "Clostera anachoreta" (Schwarzgefleckter Raufußspinner), ein stark gefährdeter Höhepunkt der nassen Weidengebüsche,
"Drepana curvatula" (Erlensichelflügler), am Heiligen Meer eins der wenigen individuenstarken Vorkommen.
Es gibt jederzeit die Möglichkeit, Beobachtungen unter die Lupe zu nehmen, sie zu bestimmen und etwa in Smartphone-Apps, wie ObsIdentify oder im Internet bei https://www.NRW.Observation.org hochzuladen.
Es empfiehlt sich, festes Schuhwerk anzuziehen. Außerdem wäre es gut, eine Taschen- oder Stirnlampe und ein Mobiltelefon mit der entsprechenden App ObsIdentify dabei zu haben. Wer sitzen möchte, sollte einen Klapphocker mitbringen.
Hintergrund
Bei der LWL-Artenakademie führen Expert:innen die Teilnehmenden in ihre Fachgebiete ein und bieten den Interessierten die Möglichkeit, das persönliche Arten- und Fachwissen auszubauen sowie direkt vor Ort Beobachtungen in der App zu melden. Die Artenakademie findet statt mit Unterstützung der Stiftung der Sparda-Bank Münster.
Wetter und Ort
Wie Menschen suchen sich auch Insekten bei Regenwetter meist einen trockenen Unterschlupf. Die Insektennacht wird nur bei gutem Wetter stattfinden.
Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer des LWL-Museums für Naturkunde, Bergstraße 1, 49509 Recke
Beim Nachtleuchten am Heiligen Meer werden die nachtaktiven Falter genauer unter die Lupe genommen.
Foto: LWL/Steinweg
Magisch angezogen vom Licht der Leuchtfallen, lassen sich die auf dem Netz sitzenden Nachtschwalbenschwänze gut beobachten.
Foto: LWL/Kriegs
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
LWL-Museum für Naturkunde
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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