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17.06.25 | Kultur Der Raub der kulturellen Identität

Filmabende im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Kooperation mit der Universität Münster

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt in Kooperation mit einer Kolleg-Forschungsgruppe der Universität Münster die Filmreihe "Zugang und Rückgabe: Restitution im Film".<br>Bildnachweis: Nii Kwate Owoo & Arsenal

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt in Kooperation mit einer Kolleg-Forschungsgruppe der Universität Münster die Filmreihe "Zugang und Rückgabe: Restitution im Film".
Bildnachweis: Nii Kwate Owoo & Arsenal
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Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt in Kooperation mit der Kolleg-Forschungsgruppe "Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel" der Universität Münster die Filmreihe "Zugang und Rückgabe: Restitution im Film". Am 24. Juni und 1. Juli sind noch sechs Filme ab 19 Uhr im Auditorium des Museums zu sehen. Der Eintritt kostet pro Abend fünf Euro. Tickets gibt es auf der Museumswebsite und vor Ort an der Abendkasse.

Die Filmreihe beschäftigt sich mit dem Kampf um kulturelle Selbstbestimmung und dem Umgang mit kolonialen Machtstrukturen. Sie wirft die Frage auf, was Rückgabe von Kulturobjekten heute bedeutet oder bedeuten kann. An drei Abenden ordnen ausgewählte Filme das Thema historisch ein und beleuchten aktuelle Perspektiven. Die Filme verdeutlichen, dass Restitution mehr als nur die Rückgabe von Objekten ist, vielmehr erfordert sie einen grundlegenden Perspektivwechsel. Die Reihe regt dazu an, über Verantwortung, Herkunft und Wiedergutmachung nachzudenken und sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Der Begriff der Restitution bezieht sich im Kontext von Kulturgütern auf die Rückgabe geraubter, unrechtmäßig enteigneter, erpresster oder zwangsverkaufter Werke an ihre legitimen Herkunftsgemeinschaften. Die Filmreihe schaut demnach dorthin, wo ein Stück Geschichte fehlt und kulturelle Identität geraubt wurde. Sie lädt dazu ein, Restitution nicht nur als Geste der Wiedergutmachung, sondern als gesellschaftliche Herausforderung zu verstehen.

Den Filmabend am Dienstag (24.6.) leiten Maria Engelskirchen und Corinna Kühn, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Forschungsgruppe, ein. Die vier künstlerischen Arbeiten widmen sich den Fragen: Wie werden Museumsobjekte erfasst, benannt und gezeigt - und was sagt das über unsere Sicht auf Herkunft und Geschichte aus?

Abschließend führt der Künstler und Wissenschaftler Sam Hopkins, Kunsthochschule für Medien Köln, in den letzten Abend der Filmreihe (1.7.) ein. Die zwei Filme an dem Abend beschäftigen sich mit den Folgen des Verlusts kultureller Güter für betroffene Gesellschaften und zeigen mögliche Wege auf, damit umzugehen.

Das gesamte Programm in der Übersicht:

Dienstag, 24. Juni, 19 Uhr

Gegenstimmen und Rhythmen des Widerstands

Object ID, Pauline Hafsia M'barek, 2012, 6 Min.

Unearthing. In Conversation, Belinda Kazeem-Kamiſski, 2017, 15 Min.

Undocumented: Unlearning Imperial Plunder I, Ariella Aïsha Azoulay, 2019, 36 Min.

One Hundred Steps, Bárbara Wagner & Benjamin de Burca, 2021, 32 Min.

Einführung: Maria Engelskirchen & Corinna Kühn (Kolleg-Forschungsgruppe "Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel")

Dienstag, 1. Juli, 19 Uhr

Reparative Praktiken des Erinnerns

MBARODI, Mamadou Khouma Gueye, 2024, 21 Min.

Cracks in the Mask, Frances Calvert, 1997, 57 Min

Einführung: Sam Hopkins (Kunsthochschule für Medien Köln)

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