Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

10.06.25 | Kultur Steinzeit in Altenberge

Überraschungsfunde im Baugebiet

Arbeitsfoto der Nachuntersuchung durch Mitarbeitende der LWL-Archäologie für Westfalen.<br>Foto: LWL/C. Hentzelt

Arbeitsfoto der Nachuntersuchung durch Mitarbeitende der LWL-Archäologie für Westfalen.
Foto: LWL/C. Hentzelt
Nutzungsrechte und Download Zu weiteren Bildern

Altenberge (lwl). Eine 4.500 Jahre altes Teil einer Klinge aus Feuerstein und Rückstände einer noch älteren Produktion von Pfeilspitzen sind in Altenberge (Kreis Steinfurt) gefunden worden - eine Seltenheit im sogenannten Kernmünsterland, wie die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sagen.

Im Kernmünsterland mit seinen schweren Lehmböden gibt es kaum Fundstellen aus der Steinzeit, so die bisherige Erfahrung. Umso größer war die Überraschung bei den Mitarbeitenden der LWL-Archäologie für Westfalen, als Hobbyarchäolog:innen ihnen ihre Funde aus Trassen der Erschließungsstraßen des Baugebiets an der Bahnhofsstraße in Altenberge vorlegten. Darunter befand sich ein Fragment einer langen, zum Teil überschliffenen Klinge aus Feuerstein. Dieses Fragment stammt aus einer Zeit vor etwa 4.500 Jahren, dem Ende der Jungsteinzeit (Neolithikum) und Beginn des Metallzeitalters in Mitteleuropa.

Weil aber die anderen Funde zeitlich nicht dazu passten, suchten die LWL-Archäolog:innen noch einmal nach. Dabei kam ein Sensationsfund zutage: ein Abfallstück von der Herstellung sehr kleiner Pfeilspitzen, das sich zeitlich in die Periode der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) zwischen 9650 und 4900 v. Chr. einordnen lässt.  Fundstellen dieser Zeit sind im Kernmünsterland eine Seltenheit.

Die Untersuchungen zeigten, dass die Fundschicht durch die langjährige Beackerung des Geländes sehr gestört ist. Eine flächige Ausgrabung des Areals scheine daher kaum lohnenswert, so die Fachleute des LWL. Sicher zu erwarten seien aber Einzelfunde, die mehr Licht auf den Fundplatz an der Bahnhofstraße werfen können. Deshalb begleitet die LWL-Archäologie für Westfalen nun die weiteren Baumaßnahmen.

Einer der Überraschungsfunde aus dem Baugebiet an der Bahnhofstraße: Eine Klinge aus Feuerstein (Silex).<br>Foto: LWL/S. Rzitki

Einer der Überraschungsfunde aus dem Baugebiet an der Bahnhofstraße: Eine Klinge aus Feuerstein (Silex).
Foto: LWL/S. Rzitki

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Julia Großekathöfer, Tel.: 0251 591-8907

presse@lwl.org

LWL-Archäologie für Westfalen

Zentrale
An den Speichern 7
48147 Münster Karte und Routenplaner

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung