Marsberg (lwl). Entscheidungen trifft sie gern im Laufen. Die angebotene Position erst als kommissarische und später als Chefärztin des LWL-Klinikums Marsberg, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik musste Anke Blank bei einer Wanderung zum Bielsteinturm mit Ausblick auf beide Marsberger LWL-Gelände erstmal "unter die Füße" bekommen. Mit etwas Verspätung, aber dafür mit umso mehr Freude hat jetzt ihre offizielle Einführungsveranstaltung mit rund 80 Gästen im Festsaal des LWL-Klinikums Marsberg stattgefunden. Inklusive einem Gastvortrag von Prof. Dr. Michael Franz, Ärztlicher Direktor am Vitos Klinikum Gießen-Marburg, zum Thema "Therapeutische Perspektiven für die Psychiatrie - Effektive Interventionen für unsere tägliche Arbeit." Pianist Robin Stüwe sorgte für die musikalische Begleitung am Flügel.

Dr. Emanuel Wiggerich, Dezernent für Krankenhäuser und Gesundheitswesen beim LWL und selbst begeisterter Läufer und ehemaliger Leichtathlet, betonte: "Eine gute fachliche Versorgung der Patientinnen und Patienten gelingt nur durch Menschen, die Verantwortung übernehmen. Ich freue mich sehr, dass Frau Blank sich dieser Aufgabe weiterhin stellt. Neben fachlicher Qualifikation und Führungserfahrung sind es Eigenschaften wie Stärke, Mut und Ausdauer - sowohl im Sport als auch im Beruf - die uns helfen, die Patientenversorgung weiter zu verbessern."

Hiltrud Schmidt, erste stellvertretende Landrätin des Hochsauerlandkreises (HSK), berichtete in ihrem Grußwort über die besondere Verbundenheit des HSK mit den Marsberger LWL-Einrichtungen. "Als Arbeitgeber sowie in der gemeindepsychiatrischen Versorgung ist die Klinik mit Chefärztin Frau Blank ein starker Motor. Wo früher nur Ausgrenzung herrschte, wird heute in der Gesellschaft vorurteilsfrei über psychische Erkrankungen diskutiert. Das verdanken wir auch gemeinsamen Projekten wie beispielsweise dem gemeinsamen Förderprojekt Demenz im Fokus oder dem Gemeindepsychiatrischen Verbund im HSK."

Bürgermeister Thomas Schröder konzentrierte sich auf das Leitmotiv der Arbeit von Anke Blank: "Nach ihrem Abi war ihr Berufswunsch klar: Sie wollten Ärztin werden, und zwar im therapeutischen Kontext für die Randgruppen der Gesellschaft. Für die, die keine Stimme haben. Als Oberstufenschülerin war der Besuch einer Veranstaltung für Drogenabhängige ein Schlüsselerlebnis für ihren weiteren Lebensweg."

Anke Blank, Mutter von vier erwachsenen Kindern und Oma von vier Enkeln, sieht sich in ihrer Führungsposition als "Gatekeeper". "Wir als Klinik müssen Fachkräfte für die Arbeit im ländlichen Raum begeistern und Menschen in ihrem Potential fördern und prägen. Das ist wie beim Wandern. Unterwegs auf Wanderwegen orientieren wir uns an Markierungen. Und das ist genau das Bild für Leitung."

Wolfgang Diekmann, Vorsitzender des LWL-Gesundheits- und Krankenhausausschusses, sagte in der Veranstaltung: "Wir freuen uns über so eine engagierte und couragierte Chefärztin, die jetzt die Weichen für eine gute Versorgung der psychiatrischen Patientinnen und Patienten auf dem Land stellt."