27.05.25 | Psychiatrie Das Motiv der Bremer Stadtmusikanten neu interpretiert
Inklusives Tanztheater "Götterspeise" aus Bielefeld zu Gast im historischen Festsaal des LWL-Klinikums Marsberg
Das Tanztheater Götterspeise verwandelte den historischen Festsaal in ein Theater.
Foto: LWL/Peter Thiemann
Marsberg (lwl). Bei Esel, Hund, Katze und Hahn hat fast jeder sofort die Silhouette der Bremer Stadtmusikanten vor Augen. Ihr Motto "Was Besseres als den Tod finden wir überall" ist auch nach mehr als 100 Jahren nach der ersten Veröffentlichung 1819 aktueller denn je. Das zeigt die Aufführung des inklusiven Tanztheaters "Götterspeise" aus Bielefeld Bethel, die jetzt im Festsaal des LWL-Klinikums Marsberg vor rund 80 Theaterfreunde:innen gastierte. Der Auftritt erfolgte auf Einladung des Fördervereins "Brücke" der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des LWL-Klinikums Marsberg.
Peter Thiemann, Pflegedirektor des LWL-Klinikums Marsberg und zweiter Vorsitzender des Fördervereins, betonte: "Das inklusive Tanztheater Götterspeise tritt bereits zum achten Mal hier bei uns in Marsberg auf. Jede Aufführung ist mir in guter Erinnerung geblieben. Einfach, weil jedes Stück einzigartig ist und mit so viel Spielfreude vorgetragen wird."
An diesem Abend hat das Tanztheater Götterspeise das Erzählmotiv der Bremer Stadtmusikanten ins Hier und Jetzt übertragen. Im Märchen werden die Tiere alt und sind in Augen der Besitzer nicht mehr zu gebrauchen. Bevor sie davongejagt werden, nehmen sie gemeinsam ihr Schicksal selbst in die Hand bzw. in Pfote, Huf und Hühnerkralle. In der neuen Version ist es nicht nur der miese Umgang mit dem Alter, sondern es gibt viele weitere Gründe sich zu bewegen und neu anzufangen: zum Beispiel Armut, Krieg, Gewalt, Nationalität oder Religion. Menschen mit Koffern auf der Bühne gesellen sich zu den tierischen Musikanten. Dazu gibt es einen Mix aus klassischer und moderner Musik.
Besucher Heinz-Josef Sander ist begeistert: "Das war eine schöne Vorstellung. Sehr unterhaltsam und bewegend. Insbesondere die Welt des Theaters mit all der Phantasie und Kreativität war, ist und bleibt der ideale Ort, wo Inklusion einfach stattfindet." Da stimmt Brigitte Tuschen vom Marsberger Wohnverbund, die Leistungsberechtigte Personen zur Aufführung begleitete, zu: "Auf der Bühne und vor der Bühne sind wir alle gleich. Einfach Menschen, die gemeinsam schöne Momente teilen, die wiederum zu unvergesslichen Erinnerungen werden."
Der Hahn und die Katze nehmen ihr Schicksal mit den anderen selbst in die Hand.
Foto: LWL/Peter Thiemann
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Julia Hollwedel, LWL-Klinikum Marsberg, Telefon 02992 601-1303, julia.hollwedel@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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