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26.05.25 | Maßregelvollzug Landrat Ali Dogan besucht LWL-Forensik in Haldem

Maßregelvollzugsdezernent überreicht Bienenhotel aus der Arbeitstherapie

Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg (r.) überreicht Landrat Ali Dogan ein von Patienten in der Arbeitstherapie hergestelltes Bienenhotel.<br>Foto: LWL/ Bianca Hannig

Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg (r.) überreicht Landrat Ali Dogan ein von Patienten in der Arbeitstherapie hergestelltes Bienenhotel.
Foto: LWL/ Bianca Hannig
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Stemwede (lwl). Tür aufschließen, zuschließen, warten, nächste Tür aufschließen und wieder zuschließen. Beim Betreten der Sicherheitsbereiche einer Forensik braucht man vor allem eines: ein wenig Zeit. Diese Erfahrung machte jetzt auch Ali Dogan bei seinem ersten Besuch in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem. Bei strahlendem Sonnenschein empfingen am vergangenen Freitag LWL-Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg und die Betriebsleitung der forensischen Klinik des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) den Landrat des Kreises Minden-Lübbecke. Mitgebracht hatte dieser auch den Polizeidirektor der Kreispolizeibehörde, Mathias Schmidt, und die Espelkamper Wachleiterin, Ilka Hahler.

"Als wichtigster Vertreter des Kreises Minden-Lübbecke und Chef der Kreispolizeibehörde freuen wir uns ganz besonders über diesen Besuch", sagte Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg zur Begrüßung und lobte die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde.

Nach einem Vortrag über die gesetzlichen Grundlagen, Sicherheitsmaßnahmen und komplexen Behandlungsangebote im Maßregelvollzug, informierte die Klinikleitung auch über die Bedeutung der Klinik für die Region: "Mit rund 350 Beschäftigten gehört die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem hier zu den größten Arbeitgebern; auch durch ihren Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro ist sie in der Region nicht wegzudenken", sagte Matthias Grimm, Kaufmännischer Direktor.

Im Anschluss an die Gespräche ging es für Dogan und die Vertreter der Polizei auf einen Rundgang durch die verschiedenen Klinikbereiche, die auch die Patienten in ihrer Behandlung stufenweise durchlaufen. Angefangen mit der Aufnahmestation im Hochsicherheitsbereich, wo der Landrat die Möglichkeit erhielt, mit einem Patienten ins Gespräch zu kommen, besichtigte dieser eine Wohnstation im gesicherten und anschließend auch eine im offenen Bereich. Dort sind Patienten untergebracht, die in ihrer Therapie bereits weit fortgeschritten sind und auf ihre Entlassung vorbereitet werden.

Dogan zeigte sich beeindruckt von den hohen Sicherungsmaßnahmen und das komplexe aufeinander aufbauende Behandlungsangebot für die sucht- und psychisch kranken Patienten. "Die Menschen, die hier sind, haben sehr unterschiedliche Vorgeschichten und Persönlichkeiten, mit ihnen umzugehen, ist eine große Herausforderung. Hier Fortschritte und sogar wieder positive Lebensperspektiven zu erzielen, ist eine Leistung, die große Anerkennung verdient.", sagte der Landrat.

Zum Abschied überreichte Maßregelvollzugsdezernent Tilmann Hollweg dem Landrat in der erst im vergangenen Jahr neu eröffneten Holzwerkstatt ein von Patienten im Rahmen der Arbeitstherapie entstandenes Bienenhotel als Präsent. "Das Bienenhotel wird einen ganz besonderen Platz bekommen. Es hat mich sehr beeindruckt, hier erleben zu dürfen, wie aus oft sehr schwierigen Voraussetzungen wieder etwas konstruktives Neues entstehen kann", so Dogan.

Hintergrund

Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) ist ein Fachkrankenhaus, das schwerpunktmäßig suchtkranke Straftäter behandelt. Rechtsgrundlage für die Aufnahme ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch (StGB) zu einer Maßregel der Besserung und Sicherung in einer Entziehungsanstalt. Nach Bedarf werden auch vereinzelt psychisch kranke Patienten mit Suchterkrankungen aufgenommen, bei denen eine Verurteilung nach Paragraf 63 StGB vorliegt sowie Patienten, die bis zu ihrer Gerichtsverhandlung vorläufig (gemäß Paragraf 126a Strafprozessordnung) untergebracht werden sollen. Neben einer gesicherten Aufnahmestation, mehreren gesicherten Therapiestationen, gibt es drei Außenwohngruppen sowie eine forensische Nachsorgeambulanz. Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem steht als eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken in der Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).

Pressekontakt

Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476; Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, 0251 591-235; presse@lwl.org

presse@lwl.org

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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