26.05.25 | Psychiatrie Obstbäume, Wildblumen und gemütliche Bänke
Naturpfad an der LWL-Klinik Hemer nimmt Formen an
Schon die Namen der Apfelbäume sind ein Gang durch die Geschichte: Großer Pfannkuchenapfel, Sternrenette und Geheimrat Dr. Oldenburg sollen auf der Wiese später leckere Äpfel hervorbringen.
Foto: LWL / Michaela Rensing
Hemer (lwl). Noch sind sie klein, gerade einmal zwei Meter hoch, aber die Obstbäume an der LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik, werden kräftig wachsen. Später werden in zwei Metern Höhe erst die Kronen der Bäume beginnen. Mehr als 70 Bäume haben die Gärtner der Klinik gepflanzt und so eine Streuobstwiese angelegt. An ihr wird ein Naturpfad entlangführen, der im Rahmen des Projektes "ReNaWaDi" entsteht. Die Abkürzung steht für die Renaturierung von Naturlandschaften mit der Anlage von Waldrundwegen mit digitalen Informationen.
"Streuobstwiesen gehören zur Kulturlandschaft", erklärt Martin Bartsch, der Leiter der Gärtnerei der LWL-Klinik Hemer. Mittlerweile gibt es in Mitteleuropa aber nur noch so wenig Streuobstwiesen, dass sie auf der roten Liste der am stärksten gefährdeten Biotope des Umweltministeriums stehen. Im Rahmen des ReNaWaDi-Projektes hat Bartsch nun dafür gesorgt, dass die schon bestehende Streuobstwiese reichlich Baumzuwachs erhalten hat.
"Apfel-, Pflaumen und Birnbäume haben wir gepflanzt. Alles alte Sorten", berichtet der Gärtnereileiter. Schon die Namen der Apfelbäume sind ein Gang durch die Geschichte: Großer Pfannkuchenapfel, Sternrenette und Geheimrat Dr. Oldenburg sollen auf der Wiese später leckere Äpfel hervorbringen. Weil die Bäume so hoch wachsen, können die Kühe weiter auf der Wiese grasen. Auch das ist ein Kennzeichen einer Streuobstwiese. Sie ist aber ebenso Lebensraum für Insekten, Spinnen und Vögel und deshalb ökologisch so wertvoll.
Das gilt auch für die Wildblumenwiese, die die Gärtnerinnen und Gärtner eingesät haben. Sie lockt ebenfalls zahlreiche Schmetterlinge, Käfer und Bienen und damit viele Vögel an. Weil hier auch seltene Pflanzen wachsen, trägt die Wiese zur Arterhaltung bei. Durch das ständig wechselnde Blütenbild sieht die Wiese jede Woche ein bisschen anders aus.
Der ReNaWaDi-Pfad wird, an Obstbäumen und Wildblumenwiese vorbei, auf einem Rundweg durch den Wald in der Nähe der Klinik führen. Dort wurden in den vergangenen Wochen an besonders schönen Stellen Bänke aufgestellt, damit die Wanderer ausruhen und die Natur genießen können. "So langsam nimmt alles Formen an. Das wird schön", sagt Bartsch.
ReNaWaDi gehört zu den LEADER-Projekten der EU. Die EU und das Land Nordrhein-Westfalen fördern diese Projekte, die die Lebensqualität im ländlichen Raum steigern sollen. ReNaWaDi wird mit knapp 66.000 Euro gefördert, 70 Prozent der Kosten.
Pressekontakt
Philipp Stenger, LWL-Klinik Dortmund, Telefon: 0231 4503-3855
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Zu allen Pressemitteilungen des LWL Zu allen Pressemitteilungen dieser LWL-Einrichtung