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14.05.25 | Kultur "Asking The Pope for Help - Bittschreiben jüdischer Verfolgter"

Abschluss der Dalheimer Sonderausstellung mit szenischer Lesung, öffentlichen Führungen und freiem Eintritt

Nach einjähriger Laufzeit endet am Sonntag (18.05.) die Sonderausstellung "Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus im Kloster Dalheim. <br>Foto: LWL/Ansgar Hoffmann

Nach einjähriger Laufzeit endet am Sonntag (18.05.) die Sonderausstellung "Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus im Kloster Dalheim.
Foto: LWL/Ansgar Hoffmann
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Lichtenau-Dalheim (lwl). Mit einer Lesung lädt das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) am Sonntag (18.5.) um 11.30 Uhr zum Abschluss der Sonderausstellung "Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Köster im Nationalsozialismus" ein.

Gemeinsam mit Jana Haack, und Dr. Barbara Schüler liest der Träger des Leibniz-Preises Prof. Dr. Hubert Wolf Auszüge aus den Bittschreiben jüdischer Verfolgter an den Papst. Die Schreiben stammen aus den vatikanischen Archiven und werden von den Wissenschaftler:innen im Rahmen des Projekts "Asking The Pope for Help" der Universität Münster der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Aufgrund des Internationalen Museumstags am Samstag ist das Museum bis 20 Uhr geöffnet. Der Museumseintritt und die Teilnahme an der Lesung sind frei. Für die Lesung steht eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung.

Hintergrund

In tausenden Briefen wandten sich Jüdinnen und Juden aus ganz Europa während der Schoah vor 1945 an Papst Pius XII. und die katholische Kirche und baten um Hilfe. Schätzungsweise 15.000 solcher Bittschreiben lagern in den vatikanischen Archiven, die 2020 für die Forschung freigegeben wurden. Ihre Verfasser gehören den unterschiedlichsten jüdischen Gruppen, sozialen Schichten und Generationen an. In den Bittschreiben erzählen die Verfolgten ihre häufig bislang weitgehend unbekannten Lebensgeschichten und thematisieren Stationen der Ausgrenzung, Verfolgung und systematischer Ausrottung.

Das Projekt "Asking the Pope for Help" der Universität Münster hat es sich zur Aufgabe gemacht, die schriftlichen Zeugnisse aufzuarbeiten und für die Öffentlichkeit zu digitalisieren. In einer szenischen Lesung ausgewählter Briefe geben Wolf und sein Team den Verfasserinnen und Verfassern dieser Briefe eine Stimme.

Der katholische Theologe, Kirchenhistoriker und Träger des Leibniz-Preises Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf, Jahrgang 1959, ist Seminardirektor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster und Leiter des Projekts "Asking the Pope for Help". Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die neu zugänglichen Aktenbestände im Vatikanischen Apostolischen Archiv und im Archiv der Glaubenskongregation in Rom, aber auch das Verhältnis der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus und anderen totalitären und autoritären Regimen des 20. Jahrhunderts.

Wolf wird unterstützt von der Koordinatorin des Projekts, Dr. Barbara Schüler, verantwortlich für Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsmanagement am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Universität Münster, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Seminar, Jana Haack.

Die Lesung findet im Vortragsraum des Museums statt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch bei einem kleinen Imbiss im Kreuzgang. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Anlässlich des internationalen Museumtags finden zudem öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung um 14, 15 und 16 Uhr statt. Museum und Wirtshaus haben bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ins Museum und zur Lesung ist frei.

Stiftung Kloster Dalheim

LWL-Landesmuseum für Klosterkultur

Am Kloster 9

33165 Lichtenau

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Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Alexandra Buterus, Stiftung Kloster Dalheim - LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Telefon 05292 9319-115

presse@lwl.org

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