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12.03.25 | Psychiatrie "Fearless Women"-Ausstellung im LWL-Klinikum Gütersloh

Vernissage mit dem Künstler Oliver Schäfer

Oliver Schäfer vor dem Portrait von Jane Goodall, welches am Rehgehege auf dem Klinikgelände in Gütersloh platziert wurde.<br>Foto: LWL/Sallermann

Oliver Schäfer vor dem Portrait von Jane Goodall, welches am Rehgehege auf dem Klinikgelände in Gütersloh platziert wurde.
Foto: LWL/Sallermann
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Gütersloh (lwl). Vom 8. März bis 30. April prägt die Ausstellung "Fearless Women" das Parkgelände des LWL-Klinikums Gütersloh. Gezeigt werden 13 Großportraits des jungen Künstlers Oliver Schäfer, verteilt über das Klinikgelände. Mit der Ausstellung beteiligt sich das Klinikum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am großen Rahmenprogramm des 200-jährigen Gütersloher Stadtjubiläums.

Jetzt hat die feierliche Vernissage stattgefunden. Bei einem Rundgang durch den Park brachte Oliver Schäfer den Besucher:innen die ausgestellten Kunstwerke nahe. "Ich schreibe zunächst immer ein Zitat auf die Leinwand, danach übermale ich es", erklärt der in Essen lebende Künstler. Auf dem vor jedem Kunstwerk stehenden Infotafeln ist das jeweilige Zitat für alle Besucher:innen nachzulesen. Im Laufe des Malprozesses rückt das Zitat zwar optisch in den Hintergrund, doch je nach Lichteinfall und Perspektive bleibt es immer präsent.

Widerstandskämpferin Sophie Scholl ist eines von drei Portraits, die das LWL-Klinikum in unmittelbarer Nähe zur Kreuzkirche platziert hat. "Mit Anne Frank, Emilie Schindler und Sophie Scholl stehen so drei Frauenportraits in der Nähe des Denkmals, welches an die 1017 aus der damaligen Provinzialheilanstalt in den Tod deportierten Patient:innen während des Dritten Reiches erinnert", erklärt Angela Droste vom LWL-Referat für Chancengleichheit, die die Ausstellung geplant hat.

Weiter führt Angela Droste aus: "Der Ausstellungsbeginn ist nicht zufällig gewählt: Vom 8. März an, dem Weltfrauentag, zeigen wir eine Ausstellung, die vor allem eine künstlerische Hommage an Frauen ist. Alle Portraits zeigen Frauen, die sich für eine Sache einsetzen oder eingesetzt haben, die Schicksalsschläge bewältigt haben, die kämpfen oder gekämpft haben für Recht, Freiheit, Gleichberechtigung - und sie zeigt Frauen, die wegen dieses Kampfes ermordet wurden."

"Freiheit und Gleichheit geht uns alle an - Frauen und Männer gleichermaßen. Die aktuelle politische Situation macht mich persönlich sehr besorgt. Die Frauenportraits sind für mich über die Kunst hinaus tolle Beispiele für Engagement und für Zuversicht", sagt Oliver Schäfer bei der Eröffnung.

In die Freiluftausstellung kann von allen drei Eingängen des Klinikparks, Buxelstraße, Hermann-Simon-Straße und Im Füchtei gestartet werden. Mit dem öffentlich zugänglichen Angebot beteiligt sich das LWL-Klinikum Gütersloh am großen Rahmenprogramm zum 200-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Gütersloh. "Schließlich hat unsere Klinik 106 der 200 Jahre Stadtgeschichte begleitet. In dieser Zeit ist aus einer anfänglich vor der Stadt liegenden geschlossenen Provinzialheilanstalt das heutige LWL-Klinikum geworden. Eine moderne, offene Klinik, die Teil der Stadtgesellschaft ist", betont Jan Hendrik Unger, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Gütersloh und Paderborn. Im Laufe der Jahre ist aber auch die Stadt selbst mit zahlreichen Wohnsiedlungen an das Gelände herangewachsen. "Wir laden alle Menschen aus Gütersloh ein, unsere Klinik nicht nur im Krankheitsfall aufzusuchen, sondern die Ausstellung zu nutzen, um auch den Park unserer Klinik kennenzulernen und zu genießen", führt Unger aus.

Zeitgleich zur Fearless Women-Ausstellung zeigt das LWL-Klinikum weiterhin eine Roll-Up-Ausstellung zu Klinikgründer Hermann Simon. Sie ist ebenfalls frei zugänglich zwischen 8 und 18 Uhr im Haus 10 (Sozial- & Sportzentrum) zu sehen.

Zum Künstler Oliver Schäfer:

Der 1994 in Warstein geborene Künstler studiert und lebt in Essen. Mit seinem Projekt "Fearless Women" beginnt er im Jahr 2016 engagierte Frauen aus verschiedenen Bereichen und Epochen zu porträtieren. Diese Frauen repräsentieren genau die Themen, auf die der Künstler aufmerksam machen möchte - Gleichstellung der Geschlechter, Antisemitismus, Klimaschutz, Antistigmatisierung sowie Gewalt gegen Frauen und vieles mehr.

Dabei ist es ihm wichtig, nicht bloß das äußere Erscheinungsbild der Frauen auf die Leinwand zu bringen. Am Anfang des Malprozesses steht immer ein Zitat der Person. Dieses Zitat beschreibt die Persönlichkeit der "furchtlosen Frau" und den Grund, warum Oliver Schäfer sie malt.

Im Laufe des Malprozesses rückt das Zitat zwar optisch in den Hintergrund, doch je nach Lichteinfall und Perspektive bleibt es immer präsent. Die Frauen, die er malt, reagieren sehr positiv auf seine Werke. So haben ihn in den vergangenen Jahren unter anderem Greta Thunberg, Iris Apfel und das Jane-Goodall-Institut kontaktiert.

Mit seinen Bildern zeigt Oliver Schäfer furchtlose Frauen, die andere Menschen dazu inspirieren können, zu sich selbst zu stehen und sich für gesellschaftliche Belange zu engagieren.

Zum LWL-Klinikum Gütersloh:

Das LWL-Klinikum Gütersloh ist ein differenziertes Behandlungszentrum mit 439 Betten in den Kliniken Allgemeine Psychiatrie und Psychosomatik, Sucht, Gerontopsychiatrie, Geriatrie, Neurologie und den angeschlossenen Tageskliniken, mit 166 Plätzen medizinische Rehabilitation und 14 Pflegeplätzen, sowie stark ausgebauten ambulanten und aufsuchenden Angeboten. Das Klinikum besteht seit mehr als 100 Jahren und so lange gibt es auch den dazugehörigen Park, der aktuell circa 45 Hektar groß ist. In ihn betten sich die 30 Gebäude des Klinikums ein. Als offene Psychiatrie ist es dem LWL-Klinikum wichtig, dass Patient:innen, Bürger:innen und Besucher:innen den Park nutzen. Er ist das ganze Jahr über frei zugänglich.

Pressekontakt

Christian Dresmann, LWL-Klinikum Gütersloh, Telefon 0173-6256489, christian.dresmann@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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