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11.03.25 | Psychiatrie Baustart für neues LWL-Haus in Laer rückt näher

LWL-Wohnverbund Steinfurt will 24 neue Wohneinheiten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf auf der Hofstelle Lengers errichten

Freuen sich schon auf das geplante LWL-Wohnhaus in Laer: (v.l.): Manfred Kluthe (Bürgermeister der Gemeinde Laer), F. S. (Leistungsberechtigter Wohngruppe Hof Lengers), Sarah Kampmann (Team Wohngruppe Hof Lengers), Vera Herbst (Einrichtungsleiterin Wohnverbund Kreis Steinfurt), G. T. (Leistungsberechtigte Wohngruppe Hof Lengers), Markus Hengstmann (Referatsleitung LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb) und Dr. Georg Lunemann (Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).<br>Bild: LWL

Freuen sich schon auf das geplante LWL-Wohnhaus in Laer: (v.l.): Manfred Kluthe (Bürgermeister der Gemeinde Laer), F. S. (Leistungsberechtigter Wohngruppe Hof Lengers), Sarah Kampmann (Team Wohngruppe Hof Lengers), Vera Herbst (Einrichtungsleiterin Wohnverbund Kreis Steinfurt), G. T. (Leistungsberechtigte Wohngruppe Hof Lengers), Markus Hengstmann (Referatsleitung LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb) und Dr. Georg Lunemann (Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).
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Münster/Laer (lwl). Die Tinte ist trocken, die Unterschriften sind geleistet, das Grundstück ist gekauft: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird in Laer (Kreis Steinfurt) ein Haus mit 24 Wohneinheiten für Menschen mit Beeinträchtigung als dezentrale Wohnform des LWL-Wohnverbundes Kreis Steinfurt bauen.

Der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, und der Bürgermeister der Gemeinde Laer, Manfred Kluthe, haben aus Anlass der Unterzeichnung und Beurkundung des Kaufvertrages für das Grundstück die Hofstelle Lengers besichtigt. Lunemann: "Die Integration des neuen Wohnhauses in das vorhandene Wohngebiet in Laer entspricht voll und ganz dem Inklusionsgedanken des Bundesteilhabegesetzes, dem sich der LWL stark verpflichtet hat." Die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am Leben in der Gemeinschaft habe hohe Priorität, betont Lunemann.

Bürgermeister Manfred Kluthe: "Mit dem geplanten Neubau des LWL-Wohnverbundes auf der Hofstelle Lengers setzen wir in Laer ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion und gesellschaftliche Verantwortung. Der Landschaftsverband schafft hier ein modernes und zukunftsfähiges Wohnangebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf und ermöglicht ihnen ein selbstbestimmtes Leben in unserer Mitte."

Der LWL-Wohnverbund Kreis Steinfurt begleitet in der ehemaligen Hofstelle Lengers bereits seit vielen Jahren Menschen mit einer Einschränkung im Rahmen der sogenannten Eingliederungshilfe. Da die Hofstelle jedoch nicht mehr die Vorgaben des geänderten Wohn- und Teilhabegesetzes erfüllt, besteht hier Handlungsbedarf.

Künftig wird auf dem Grundstück ein neues, barrierefreies Wohnhaus errichtet. Dieses bietet den jetzt dort lebenden elf Laerer Bürger:innen und weiteren neun Menschen aus Laer und Umgebung ein neues, modernes Zuhause in einer sogenannten Besonderen Wohnform. Hier ist die pädagogische Begleitung rund um die Uhr sichergestellt.

Auf zwei Etagen wird dann an die jeweils acht Zimmer ein eigenes Duschbad angegliedert. Darauf freut sich auch Bewohnerin Frau T. besonders: "Dann habe ich mehr Platz und mehr Privatsphäre als jetzt." Zusätzliche Gemeinschaftsräume sollen Begegnungen und Kontakte der Leistungsberechtigten untereinander möglich machen.

Dank eines Krisen- bzw. Kurzzeitplatzes können zudem beeinträchtigte Menschen in einer schwierigen Lebensphase bis zu acht Wochen Unterstützung und Begleitung erfahren, wenn es in der eigenen Wohnung oder dem familiären Umfeld nicht mehr gut geht.

Darüber hinaus werden in einem zweiten Schritt vier Apartments errichtet, die wie die anderen Zimmer als "Besondere Wohnform" konzipiert sind. Diese Apartments bieten den Menschen einerseits bessere Rückzugsmöglichkeiten und andererseits die Chance, selbstständiger zu werden. Denn die Apartments verfügen neben dem Wohn- und Schlafraum und dem eigenen Bad zusätzlich über eine Kochzeile.

Vier weitere Apartments werden als Mietwohnungen für Menschen geplant, die dank ambulanter Unterstützung ihr Leben mit Beeinträchtigung bewältigen.

An den Erweiterungstrakt mit den Apartments gliedert sich ein tagessstrukturierender Bereich an, den sowohl Bewohner:innen als auch andere Bürger:innen aus Laer besuchen können.

"Durch die heterogene Struktur der drei Wohnbereiche können wir den individuellen Bedarf der Leistungsberechtigten gut decken, wodurch die soziale Teilhabe jedes Einzelnen gefördert wird", so Vera Herbst, Leiterin des LWL-Wohnverbundes Kreis Steinfurt.

Die Räume der Tagesstruktur sollen - im Sinne der Inklusion - auch zugänglich sein für Menschen ohne Beeinträchtigung und so das Leben in Laer bereichern. Eine Einbindung der Leistungsberechtigten des Wohnhauses in das Quartiersleben könne damit deutlich einfacher gelingen, so Herbst. Integrative Spielnachmittage, Nachbarschaftsfeste, Weihnachtsfeiern, Basare oder einfach nur alltägliche Kontakte seien so möglich.

Das alte Bauernhaus der Hofstelle Lengers ist für diese notwendigen Erweiterungs- und Renovierungsmaßnahmen nicht geeignet und muss deshalb dem Neubau weichen. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich rund fünf Mio. Euro kosten. Der LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb erklärt, dass aufgrund neuer Regelungen in der Landesbauordnung und im Gebäudeenergiegesetz (GEG) aus dem Jahr 2024 die Bauplanung noch mal angepasst werden muss, um den Bauantrag einreichen zu können. Daher gebe es noch kein konkretes Datum, wann die Arbeiten genau beginnen könnten. Markus Hengstmann, Referatsleiter Liegenschafts- und Immobilienmanagement beim LWL-BLB: "Die Bagger werden wahrscheinlich erst im Frühjahr 2026 anrollen. Zunächst muss ja die Baugenehmigung abgewartet werden." Klar sei aber: Der LWL rechne für den ersten Bauabschnitt mit einer Bauzeit von etwas mehr als zwei Jahren.

Markus Hengstmann: "Wir werden alles dafür tun, dass wir die alte Eiche am Standort direkt neben dem Altbau erhalten können - als Zeugin der ehemaligen Hofstelle." Das neue Haus sei als "Effizienzgebäude BEG 055 Wohngebäude" geplant und erhalte sowohl Wärmepumpentechnik wie auch eine Photovoltaikanlage, um den Großteil des Strombedarfs selbst decken zu können. "Dem LWL sind auch bei Neubauten die Umweltaspekte und ein schonender Umgang mit der Natur ein hohes Gut", so Hengstmann.

Pressekontakt

Barbara Köhling, LWL-Einrichtungen Kreis Steinfurt, Tel.: 05841 12-1013, barbara.koehling@lwl.org, und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, 0251 591 235, presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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