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11.03.25 | Psychiatrie "Gefühle bürsten"

Die neue LWL-Story zeigt, was die psychiatrische Pflege so besonders macht.

Ilka Scholl hat die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh geleitet und ein Buch mit Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.<br>Foto: LWL/Nikolaus Urban

Ilka Scholl hat die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh geleitet und ein Buch mit Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.
Foto: LWL/Nikolaus Urban
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Die neue LWL-Story zeigt, was die psychiatrische Pflege so besonders macht. Sie finden sie unter diesem Link: https://scomp.ly/lwl-psychiatrische-pflege-p

Gütersloh (lwl). Was unterscheidet die Pflege in der Psychiatrie von Pflege in anderen Gesundheitsbereichen? Was macht sie so besonders? Ilka Scholl vom Klinikum Gütersloh des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat die Antwort: "Die Beziehung zwischen Pflegenden und psychisch erkrankten Patient:innen ist intensiver!" Die psychiatrische Pflege habe aber oft, so die Pflegewissenschaftlerin, mit Vorurteilen zu kämpfen. Ilka Scholl kennt sie alle: "Unsere Arbeit wird oft als weniger wertvoll angesehen. Manche glauben, wir spielen den ganzen Tag nur Uno mit den Patienten", sagt sie.

Um die Lebensqualität der Patient:innen verbessern zu können, benötigten die Pflegenden viel Einfühlungsvermögen und verständnisvolle Kommunikation. Auch Atemübungen, Chilipastillen, Wäscheklammern oder Bürsten gehören zu ihren Werkzeugen. Ilka Scholl: "Wir benötigen Kolleginnen und Kollegen, die offen sind und eine positive Haltung Menschen mit psychischen Erkrankungen gegenüber haben."

Sie hat ein Buch zur psychiatrischen Pflege geschrieben. Es trägt den Titel: "Arbeits- und Lernaufgaben für die psychiatrische Pflege". Das Werk, von Scholl und einem Team aus 14 hauptamtlichen Praxisanleiter:innen entwickelt, präsentiert 22 Arbeits- und Lernaufgaben, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden. Alle Lernaufgaben sind didaktisch eingeordnet, beschrieben und vielfach im Gütersloher LWL-Klinikum praktisch erprobt.

Jede Arbeits- und Lernaufgabe kann durch die Praxisanleitenden so angepasst werden, dass sie optimal zu den Patient:innen und den Auszubildenden passt. "Besonders wichtig ist mir, dass die Aufgaben als Impuls verstanden werden, sie kreativ einzusetzen und den Auszubildenden zu zeigen, was für ein buntes und spannendes Arbeitsfeld die psychiatrische Pflege ist", so Scholl weiter.

Im LWL-Klinikum Gütersloh, wo 100 pflegerische Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen und Scholl die Ausbildung bis vor kurzem geleitet hat, werden die Arbeits- und Lernaufgaben aus dem Buch bereits erfolgreich eingesetzt und haben sich als unverzichtbares Instrument in der Ausbildung etabliert.

Die neue LWL-Story über die psychiatrische Pflege zeigt zum Beispiel wie ein Spaziergang und Atemübungen helfen können, Spannungen bei Patient:innen abzubauen. Ilka Scholl leitet dabei die angehende Pflegefachfrau Büsra Cerny im LWL-Klinikum Gütersloh und einen Patienten an. Oder Scholl zeigt, wie es Patient:innen mit Hilfsmitteln wie einer Bürste, die über die Haut gleitet, ermöglicht werden kann, sich selbst wieder zu spüren, ohne sich zu verletzen - also Gefühle einfach zu bürsten.

Ein Spaziergang und Atemübungen können helfen, Spannungen abzubauen. Ausbilderin Ilka Scholl (Mitte) leitet Büsra Cerny (l.), angehende Pflegefachfrau im LWL-Klinikum Gütersloh, und einen Patienten dabei an.<br>Foto: LWL/Nikolaus Urban

Ein Spaziergang und Atemübungen können helfen, Spannungen abzubauen. Ausbilderin Ilka Scholl (Mitte) leitet Büsra Cerny (l.), angehende Pflegefachfrau im LWL-Klinikum Gütersloh, und einen Patienten dabei an.
Foto: LWL/Nikolaus Urban

Scholl zeigt, wie es Patient:innen mit Hilfsmitteln wie einer Bürste, die über die Haut gleitet, ermöglicht werden kann, sich selbst wieder zu spüren, ohne sich zu verletzen - also Gefühle einfach zu bürsten.<br>Foto: LWL/Nikolaus Urban

Scholl zeigt, wie es Patient:innen mit Hilfsmitteln wie einer Bürste, die über die Haut gleitet, ermöglicht werden kann, sich selbst wieder zu spüren, ohne sich zu verletzen - also Gefühle einfach zu bürsten.
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Pressekontakt

Christian Dresmann, LWL-Klinikum Gütersloh, Telefon 0173-6256489, christian.dresmann@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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