12.03.25 | Kultur "Nur gemeinsam stark"
Westfälischer Archivtag in Gütersloh beschäftigt sich mit Strategien für Alltag in Kommunalarchiven
Unter dem Motto "Lücken erkennen und schließen" diskutieren am Dienstag und Mittwoch (12./13.3.) rund 300 Fachleute auf dem 76. Westfälischen Archivtag in Gütersloh über aktuelle Herausforderungen kommunaler Archive und Strategien für den Arbeitsalltag. Veranstalter sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Gütersloh.
Foto: LWL
Gütersloh (lwl). Unter dem Motto "Lücken erkennen und schließen" diskutieren am Dienstag und Mittwoch (12./13.3.) rund 300 Fachleute auf dem 76. Westfälischen Archivtag in Gütersloh über aktuelle Herausforderungen kommunaler Archive und Strategien für den Arbeitsalltag. Veranstalter sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Gütersloh.
Die Eröffnungssitzung widmet sich dem Thema "Jubiläen und deren Bedeutung für die regionale und lokale Erinnerungskultur". Anlass dafür sind zwei Jubiläen: 200 Jahre Stadtrechtsverleihung durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. an Gütersloh und das westfalenweite Jubiläum "1.250 Jahre Westfalen".
Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL: "Mit über 44 Projekten, darunter die große Ausstellung "775 - Westfalen" in Paderborn, wollen wir im westfälischen Jubiläumsjahr einen deutlichen Akzent zur Reflexion über Geschichte und Gegenwart der Region setzen. Ohne die historischen Quellen in unseren Archiven sind Jubiläumsprojekte kaum möglich." Lunemann betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Gütersloh: "Wir machen Projekte zur Stadtgeschichte oder zur Langzeitarchivierung zusammen - so kann kommunale Kooperation aussehen."
Matthias Trepper, Bürgermeister der Stadt Gütersloh: "Das 200-jährige Jubiläum der Stadtrechtsverleihung ist ein wichtiger Meilenstein für Gütersloh - eine Gelegenheit, unsere Geschichte bewusst zu reflektieren und unsere Identität zu stärken. Das Stadtarchiv leistet dazu einen zentralen Beitrag: Es bewahrt unser historisches Erbe und unterstützt die Erinnerungskultur. Ein Beispiel für die aktive Bildungsarbeit ist das gemeinsame Projekt mit dem LWL zu unserer 'Stadtgeschichte nach 1945'. Auch die durch Stadtarchiv und Fachbereich Kultur durchgeführten Erzählcafés und Geschichtswerkstätten tragen zu einer gelebten Erinnerungskultur bei."
Ein zentrales Thema des Archivtages ist der Schutz von Archiven vor Cyberangriffen und ob sich Lücken durch Vorsorge vermeiden lassen." Angesichts zunehmender Cyberattacken auf Unternehmen und Verwaltungen stelle sich die drängende Frage, wie Archive auch bei IT-Ausfällen arbeitsfähig bleiben können. Eine Lösung könne ein effektives "Business Continuity Management" für Kommunalarchive sein.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: "Die Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche bringt zweifellos große Chancen, aber auch große Herausforderungen für Archive mit sich. Gerade im Bereich der IT-Sicherheit ist es essenziell, sich frühzeitig zu wappnen und tragfähige Strategien zu entwickeln."
Der Archivtag fokussiert sich auch auf die zukünftigen digitalen Archiv-Quellen und ihre Bereitstellung für die Öffentlichkeit. Gemeinsame, abgestimmte Strategien seien auch hier unerlässlich. Kooperation zwischen Archiven sowie die Nutzung einheitlicher Bewertungs- und Erschließungsstandards erleichterten den Arbeitsalltag und sicherten die Qualität der Arbeit. Gleichzeitig gelte es, regionale und lokale Besonderheiten zu berücksichtigen.
Prof. Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes: "Erfolgreiche Archivarbeit lebt vom Dialog und der Zusammenarbeit der Archive miteinander. Nachhaltige Standards und gemeinsame Digitalstrategien sind dabei unerlässlich, um die Archive zukunftssicher zu machen."
Die Stadt Gütersloh feiert Jubiläum. Im Stadtarchiv wurde das Jubiläumsbuch mit den historischen Quellen erarbeitet." v.l.n.r.: Julia Reus, Christopher Kirchberg, Tim Zumloh, Joana Gelhart und Dr. Christoph Lorke.
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Die Stadthalle in Gütersloh. Foto: LWL/ Hannah Neander
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Diener-Staeckling, Telefon: 0251 591-3897, antje.diener-staeckling@lwl.org
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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