16.01.25 | Kultur 10,8 Millionen für Schleusenpark und LWL-Museum
NRW-Ministerin Mona Neubaur übergibt Förderbescheide in Waltrop
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (3.v.l.) übergab die Förderbescheide im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg an Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL (Mitte) und Bürgermeister Marcel Mittelbach (2.v.l.). Außerdem im Bild: Josef Hovenjürgen, Parl. Staatssekretär im NRW-Heimatministerium (l.), IGA-Geschäftsführer Horst Fischer (v.r.), LWL-Baudezernent Urs Frigger und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Foto: LWL / Julia Gehrmann
Waltrop (lwl). Gute Nachrichten zum Jahresauftakt: Die Förderung für die Projekte zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 in Waltrop ist bewilligt. Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, übergab am Donnerstag (16.1.) im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg zwei Bescheide über insgesamt rund 10,8 Millionen Euro aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" an die Stadt Waltrop und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Kern der Vorhaben sind der Neubau eines Eingangsgebäudes mit Besucherzentrum am Oberwasser des LWL-Museums Schiffshebewerk Henrichenburg sowie die Realisierung einer touristischen Radroute, die den Schleusenpark mit der Innenstadt verbindet.
"Der Schleusenpark Waltrop ist ein echtes Juwel der nordrhein-westfälischen Industriekultur. Hier wird die Geschichte der Binnenschifffahrt lebendig - gleichzeitig zeigt der Park, wie sich unsere Region gewandelt und neu erfunden hat. Mit diesem Projekt schaffen wir eine Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: ein Ort, der alle einlädt, Geschichte zu erleben und gleichzeitig neue Perspektiven für die Region eröffnet. Projekte wie der Schleusenpark Waltrop zeigen, wie Industriekultur lebendig und zugänglich gestaltet werden kann. Wir verbinden hier Geschichte, Bildung und Erholung und geben der Region eine echte Chance, durch wachsenden Tourismus und innovative Ideen auch wirtschaftlich zu profitieren", erklärte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur bei der Übergabe der Förderbescheide.
Neues Eingangsgebäude
Der LWL erhält eine Förderung in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro für den Bau des neuen Besucherzentrums am Oberwasser inklusive Parkplatz und den Bau eines Aufzugs am Denkmal Hebewerk zur barrierefreien Verbindung der beiden Ebenen des Museumsgeländes sowie die Umgestaltung der Freianlagen des Schleusenparks. Der Verband investiert zusätzlich noch einmal 8,7 Millionen Euro in das Projekt. Damit werden im nachhaltigen Besucherzentrum der Shop, eine Gastronomie, die begehbare Dachterrasse, aber auch eine Photovoltaik-Anlage sowie das neue Wege- und Leitsystem des Museumsgeländes am Oberwasser realisiert.
"Der Schleusenpark Waltrop mit seinen zwei Hebewerken und zwei Schleusen auf engstem Raum gilt als weltweit einmalig. Die Bauwerke verkörpern ein Jahrhundert Kanal- und Technikgeschichte, waren als Ganzes aber bisher nur eingeschränkt erlebbar. Jetzt haben wir die Chance, das Ensemble mit unserem Museum als zentralem Bauwerk deutlich attraktiver zu machen, seiner Bedeutung entsprechend aufzuwerten und den Tourismus zu stärken. Gleichzeitig investieren wir in die Zukunft unseres Museums, das zu den bekanntesten und beliebtesten Orten der Industriekultur gehört. Die Investitionen sind damit in mehrfacher Hinsicht gut angelegt", erklärte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL.
Radroute "KANAL VITA(L)"
Für die Durchführung des Projektes "Schleusenpark Waltrop mit der Themenradroute "KANAL VITA[L]" erhält die Stadt eine Landesförderung in Höhe von rund 3 Millionen Euro.
Bürgermeister Marcel Mittelbach ist voller Vorfreude auf die IGA 2027 in Waltrop: "Mit der Themen-Radroute KANAL VITA[L] schaffen wir ein einzigartiges Freizeiterlebnis, das Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Dortmund-Ems-Kanals auf spannende Weise verbindet. Neben der Steigerung der Attraktivität des Schleusenparks wird die Stadt Waltrop einen neuen Stadthafen erhalten, der zum Verweilen einlädt und die Wasserstraße mit der Innenstadt verbindet. Ich bin sicher, dass sowohl die Waltroperinnen und Waltroper die Themen-Radroute am Kanal gerne nutzen werden und auch auswärtige Gäste und Touristen beim Radeln erleben werden, wie schön es in und um Waltrop ist."
Horst Fischer, Geschäftsführer der IGA 2027, hob die Bedeutung des Projektes für den Tourismus hervor: "Der Schleusenpark Waltrop ist schon heute ein großartiger und sehenswerter Standort. Mit den geplanten Neuerungen und Umgestaltungen wird er für Touristinnen und Touristen, die Bewohner in der Region und die Besucherinnen der IGA 2027 noch mehr zu einem Hotspot für Freizeit und Naherholung werden. Zudem zeigt sich an diesem Projekt beispielhaft, dass die IGA 2027 eben nicht nur in den fünf Zukunftsgärten stattfindet, sondern ein Riesen-Highlight für das ganze Ruhrgebiet mit ganz vielen spannenden Orten ist."
Hintergrund
Für den Neubau des nachhaltigen Eingangsgebäudes mit Besucherzentrum hatte der LWL 2022 einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Der Siegerentwurf des Architekturbüros ACMS aus Wuppertal und der Landschaftsarchitekten wpb aus Bochum sieht ein eingeschossiges Gebäude mit 630 Quadratmetern Fläche für Kasse, Shop, einer Gastronomie sowie einem kostenfreien Infozentrum zum Schleusenpark vor. LWL-Baudezernent Urs Fabian Frigger betonte die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit bei diesem Projekt: "Mit seiner Holzkonstruktion, der regenerativen Energieerzeugung, einem wasserspeichernden Gründach sowie einer Photovoltaikanlage und Regenwasserrigolen erfüllt das Gebäude alle Kriterien für ressourcenschonendes und wirtschaftliches Bauen. Deshalb haben wir für das Besucherzentrum eine Zertifizierung angestoßen, um die Auszeichnung Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zu erreichen."
Mithilfe der Fördermittel kann der LWL auch den lange geplanten Aufzug zur barrierefreien Verbindung von Ober- und Unterwasser in Angriff nehmen. Zum 14 Meter höher gelegenen Oberwasser führt außer der Wendeltreppe im Turm bisher nur eine Rampe außerhalb des Museums. "Für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen, aber auch für Familien mit kleinen Kindern ist der derzeitige Zustand sehr unbefriedigend. Der Aufzug macht es allen nun wesentlich leichter, das gesamte Areal zu erleben. Und für unser Museum ist die Baumaßnahme ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit", betonte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Nicht zuletzt werden das Museum und der Schleusenpark nach Abschluss der Maßnahmen besser zu erreichen sein. Am Oberwasser entsteht ein neuer, großer Parkplatz für PKW inklusive Ladesäulen für E-Fahrzeuge und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Der bisherige kleine Parkplatz am Unterwasser soll zum Busparkplatz hergerichtet werden. Der Eingang zum Schleusenpark von der Provinzialstraße und der Weg zum Besucherzentrum erhalten ein Info- und Leitsystem zur Orientierung. Für den Aufenthalt und Veranstaltungen am und auf dem Wasser ist ein "Schleusenplatz" mit Sitzmöglichkeiten und Sitzstufen zum Kanal geplant.
Glasfassaden und viel Holz, so sieht der Siegerentwurf für den Neubau des Eingangsgebäudes mit Besucherzentrum am Oberwasser des LWL-Museums Schiffshebewerk Henrichenburg aus.
Grafik: ACMS Architekten GmbH, Wuppertal
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Museen für Industriekultur, Tel. 0231 6961-127 und Evelyn Binder, Pressestelle MWIKE, Tel. 0211 61772-615 und Tamina Forytta, Stadt Waltrop, Tel. 02309 930-233 und Christoph Wüllner, IGA 2027, Tel. 0201 565769-44
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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