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16.01.25 | Kultur Von falschen Münzen und echten Meisterwerken

Kunstwerk des Monats im LWL-Museum für Kunst und Kultur

Drei münsterische Phantasie-Brakteaten sind das Kunstwerk des Monats Januar.<br>Foto: LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster / Stefan Kötz

Drei münsterische Phantasie-Brakteaten sind das Kunstwerk des Monats Januar.
Foto: LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster / Stefan Kötz
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Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster präsentiert sein Kunstwerk des Monats Januar: drei "Brakteaten", die vorgeben, im 12. oder 13. Jahrhundert in Dortmund und Münster entstanden zu sein.

Brakteaten sind Münzen, die aus sehr dünnem Blech einseitig und hohl geprägt wurden. Die vorgestellten Stücke sind jedoch keine echten Brakteaten, sondern Nachbildungen aus dem 19. Jahrhundert. Sie greifen den Stil der mittelalterlichen Originale auf. Es sind außerdem erfundene Nachbildungen, die es so niemals gegeben haben kann, weil man weder in Dortmund noch in Münster jemals Brakteaten prägte. Wie echte Münzen sind sie aus Silber, aber auch aus Gold hergestellt.

Die Phantasie-Brakteaten entstanden vermutlich in den späten 1840er-Jahre in Münster. Wer genau sie geschaffen hat, ist nicht bekannt. Womöglich war es Werner A. Wippo (1821-1892), der von 1862/63 bis zu seinem Tod als "Münzwart" der Sammlung des Altertumsvereins in Münster wirkte. Er stammte aus einer münsterischen Goldschmiedefamilie, lernte sein Handwerk in Kassel und arbeitete ab etwa 1850 in Münster als Juwelier, Gold- und Silberschmied. Es könnte aber auch Louis Metzt (1818-1871) gewesen sein, ein jüdischer Antiquitäten- und Münzhändler. Seit 1849 verkaufte er solche Phantasie-Brakteaten an private und öffentliche Sammlungen.

"Diese Phantasie-Brakteaten sind keine schnellen Machwerke, sondern qualitativ hochwertige Arbeiten. Sie sind kleine, kreative Kunstwerke. Als kuriose Objekte sollten sie die damaligen Sammler mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen begeistern und unterhalten", erklärt der LWL-Numismatiker Stefan Kötz.

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Meltem Karaman, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251 5907-220, meltem.karaman@lwl.org

presse@lwl.org

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Tel.: 0251 5907-210
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