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18.11.24 | Kultur Manuelle Glasfertigung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit

UNESCO zeichnet Glasmacherinnen und Glasmacher aus

Die Kunst der manuellen Glasfertigung wurde zum Immateriellen Erbe der Menschheit ernannt. Lebendig erhalten wird das Handwerk unter anderem von den Glasmacherinnen und Glasmachern - hier im Bild Korbinan Stöckle - im LWL-Museum Glashütte Gernheim.<br>Foto: LWL / Peter Hübbe

Die Kunst der manuellen Glasfertigung wurde zum Immateriellen Erbe der Menschheit ernannt. Lebendig erhalten wird das Handwerk unter anderem von den Glasmacherinnen und Glasmachern - hier im Bild Korbinan Stöckle - im LWL-Museum Glashütte Gernheim.
Foto: LWL / Peter Hübbe
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Petershagen (lwl). Nach elf Jahren ist das Ziel erreicht: Wissen, Handwerkstechniken und Kenntnisse der manuellen Glasfertigung sind in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Am Donnerstag (21.11.) überreichen Harald Herrmann (Auswärtiges Amt) und Prof. Dr. Christoph Wulf (Deutsche UNESCO-Kommission) im LWL-Museum Glashütte Gernheim den Trägerinnen und Trägern des Handwerks die Urkunde zur Eintragung. Glasmachende, die professionell am Ofen einer Glashütte oder in einem Glasstudio arbeiten, gelten damit als Träger und Trägerinnen eines immateriellen Kulturerbes.

Die Eintragung in die Repräsentative Liste schließt einen acht Jahre währenden Prozess ab. Nominiert wurde die manuelle Glasfertigung bereits im November 2023 aufgrund einer Bewerbung, die von sechs Nationen getragen wurde: Beteiligt sind neben Deutschland auch Finnland, Frankreich, Spanien, Tschechien und Ungarn. Im Fokus steht ein über zwei Jahrtausend altes Handwerk: das Blasen und Formen eines Glasobjekts am Ofen einer Glashütte.

Das Wissen um die manuelle Glasfertigung in der Hütte lässt sich nur ansatzweise theoretisch vermitteln. Entscheidend ist die Arbeit am Ofen: Heißes Glas wird mit einer Glasmacherpfeife dem Ofen entnommen, es hat dann etwa 900 Grad Celsius und ist zähflüssig. Bei der Verarbeitung folgt es der Schwerkraft. Unter stetigem Drehen, Wiedererwärmen und Aufblasen wird es mit Werkzeugen von der Kugel zu einem Hohl- oder Flachglas ausgearbeitet. Hierbei greifen die Glasmachenden auf einen immensen Erfahrungsschatz zurück, der von der Einschätzung der richtigen Temperatur des Glases bis zum Erspüren der Zähigkeit ihres Werkstoffes reicht.

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir laden Sie herzlich um 15.00 Uhr zum Festakt ein.

Das Programm:

Grußwort:

Prof. Dr. Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission, Vorsitzender des Fachkomitees Immaterielles Kulturerbe

Urkundenübergabe und Laudatio:

Harald Herrmann, Teamleiter UNESCO, Referat für Multilaterale Kulturpolitik/UNESCO im Auswärtigen Amt

Grußwort des LWL:

Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe

Positionen der Community:

Gespräch mit Glasmacher:innen und den Initiator:innen der Eintragung

Moderation:

Dr. Katrin Holthaus (Glashütte Gernheim) und Rainer Schmitt (Glashütte Lamberts Waldsassen)

Musikalisch wird die Veranstaltung von Sascha Reckert, Verrillon, begleitet. Der Spezialist für Alte Musik steht für Fragen zu seinem Instrument, dessen Glaskörper in Gernheim geblasen wurden, gern zur Verfügung.

In den Werkstätten der Glashütte finden vom 18. November bis 23. November Workshops mit Glaskünstler:innen statt. Sie sind anlässlich der Urkundenüberreichung eingeladen worden, Stücke umzusetzen, die eine aufwendige technische Unterstützung der Gernheimer Glasmacher:innen benötigen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung.

Mit besten Grüßen

Markus Fischer

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

LWL-Museum Glashütte Gernheim

Gernheim 12 32469 Petershagen-Ovenstädt Karte und Routenplaner

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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