15.11.24 | Kultur Kostenfreier Vortrag zur Pest im Römischen Reich unter Kaiser Justinian I.
Ratten, Gräber und Ikonen
Collage zweier Mosaiken aus Ravenna und Venedig. In der Mitte ist Justinian I. zu sehen.
Foto: Wikimedia/P. MiloševiÄ¿ und T. Esch
Haltern (lwl). Am Freitag (29.11.) bietet das LWL-Römermuseum allen Interessierten einen öffentlichen Vortrag. Um 20 Uhr erläutert Tobias Esch, Museumsleiter des Kelten Römer Museums Manching, Hintergründe zur ersten Welle der Justinianischen Pest. Der Vortrag ist kostenfrei und findet im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Vereins der Freunde und Förderer des Westfälischen Römermuseums Haltern e.V. statt.
In der Regierungszeit des spätantiken Kaisers Justinian I. (527-565 n. Chr.) brach eine Seuche aus, von der zeitgenössische Autoren wie Prokop oder Johannes von Ephesos ein fast schon apokalyptisches Bild zeichnen. Ihnen zufolge wirkte die sogenannte Justinianische Pest pandemisch, forderte zahllose Todesopfer und befiel Menschen jeglicher Konstitution und ungeachtet ihres Alters, Wohnsitzes und Standes. Sogar Justinian erkrankte so schwer, dass Gerüchte über seinen Tod die Runde machten.
Doch handelte es sich bei der Seuche wirklich um die Pest? Wo und wann brach sie zuerst aus und wie schnell konnte sie sich verbreiten? Auf welchem Weg gelangte sie nach Konstantinopel? Wie sind die historischen Berichte über die Opferzahlen zu bewerten? Welche Auswirkungen hatte die Pandemie? Und wie gingen die Menschen mit der tödlichen Gefahr um?
Der reich bebilderte Vortrag gibt einen spannenden Überblick zur ersten Welle der Justinianischen Pest in den Jahren 541 bis 543 n. Chr. und richtet den Fokus dabei vorrangig auf den östlichen Mittelmeerraum. Vorgestellt werden aber auch ausgewählte Gräberfelder in Bayern, die neue Erkenntnisse zur Seuche lieferten.
Zum Referenten
Tobias Esch studierte Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Münster. Nach seiner Arbeit auf zahlreichen archäologischen Ausgrabungen, Surveys und Vermessungen wirkte er maßgeblich an diversen Ausstellungen und zugehörigen Veranstaltungen zu archäologischen Fragestellungen mit. So war er ab 2006 wissenschaftlicher Volontär und ab 2008 wissenschaftlicher Referent am LWL-Römermuseum und dort am internationalen Kolloquium »Imperium. Varus und seine Zeit« (2008) und an der großen Jubiläumsausstellung »Imperium. 2000 Jahre Varusschlacht« (2009) beteiligt. Seit 2018 leitet er das Kelten Römer Museum Manching, seit 2023 ist er zudem Sprecher des Museumsnetzwerkes "Museen in Bayern".
Weitere Informationen
LWL-Römermuseum, Weseler Straße 100, 45721 Haltern am See
Tel.: 02364 93760, E-Mail: lwl-roemermuseum@lwl.org
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Julia Großekathöfer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591- 8946
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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