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02.10.24 | Psychiatrie Hilfe für ein selbstbestimmtes Leben

Fachtagung im LWL-Klinikum Marsberg zum Thema "Sucht und berufliche Teilhabe"

Die Bildunterschrift finden Sie unter dem Pressetext.

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Marsberg (lwl). Zu dem Thema "Sucht und berufliche Teilhabe" fand im Klinikum Marsberg des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eine Tagung für Fachpublikum statt. Es ging dabei um die Herausforderungen und die Perspektiven, die sich für Menschen mit Suchterkrankungen ergeben. Im Fokus standen Strategien zur beruflichen Teilhabe und die Vernetzung von Fachkräften aus Suchtberatungen, Rehabilitation und Arbeitsmarktintegration.

Anke Blank, Chefärztin und stellv. Ärztliche Direktorin des LWL-Klinikums Marsberg, eröffnete die Fachtagung und stellte die LWL-Klinik für Erwachsenenpsychiatrie kurz vor. Die älteste Psychiatrie Westfalens zählt zu den führenden Einrichtungen der Suchtmedizin in der Region.

Anke Blank sagte: "Es ist essenziell, dass Betroffene nach der Therapie bei uns nicht nur medizinisch, sondern auch beruflich unterstützt werden, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Genau deshalb haben wir heute die Expert:innen hier. Eine gute Vernetzung macht den Erfolg eines Suchthilfesystems aus."

Stefan Kühnhold, Suchtmediziner und Chefarzt der LWL-Klinik Warstein, präsentierte in seinem Vortrag "Alkoholismus, eine Heldenreise" Fakten. "Deutschland belegt weltweit den fünften Platz im Hinblick auf den Alkoholkonsum in der Bevölkerung. Eine der wenigen positiven Entwicklungen in den vergangenen Jahren ist, dass Menschen nicht mehr direkt am Arbeitsplatz Alkohol konsumieren, doch der Konsum bleibt insgesamt alarmierend hoch", betonte Kühnhold. "7,9 Millionen Menschen in Deutschland weisen einen riskanten Alkoholkonsum auf, während 1,6 Millionen Menschen als alkoholabhängig gelten. Jährlich führt Alkohol zu rund 74.000 Todesfällen." Besorgniserregend sei auch die Länge der Dauer, die Betroffene benötigen, um eine Behandlung zu beginnen. "Im Durchschnitt dauert es etwa sieben Jahre, bis eine Alkoholabhängigkeit erkannt und behandelt wird", erklärte er. "Denn gerade durch eine gute Behandlung erhalten sie die Chance, die notwendige Veränderungen im Sinne einer guten Geschichte positiv zu gestalten."

"Im Mittelpunkt steht der Mensch", betonte Sabine Becker, Leiterin der Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon, in ihrem Vortrag "Suchtberatung als Unterstützungsinstrument." Sie sagte: "Für einige Betroffene stellt der Beruf einen bedeutenden Halt im Leben dar und sie wollen mit dem Alkoholkonsum aufhören, um endlich wieder Arbeit zu finden." Die Suchtberatung vermittelt Patientinnen und Patienten an Institutionen wie z.B. Fachkliniken des Hochsauerlandkreises. Zusätzlich spielt die ambulante Weiterbehandlung bei der Suchtberatung auch eine wichtige Rolle.

Julia Hauffen, Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe Agentur für Arbeit, Meschede-Soest hielt einen Vortrag zum Thema "Übergänge gemeinsam gestalten" und äußerte sich dazu mit den Worten: "Unser Ziel ist es, leistungsberechtigte Personen wieder in das Arbeitsleben zu integrieren. Dabei steht der Mensch mit seiner individuellen Biografie immer im Fokus." Voraussetzung sei, dass die medizinische Behandlung der betroffenen Person bereits abgeschlossen ist.

Die Fachtagung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich aktiv auszutauschen und an Diskussionen teilzunehmen, um Erfahrungen und Ideen miteinander zu teilen. Michael Machalke, Diplom-Sozialarbeiter im LWL-Klinikum Marsberg, zog eine positive Bilanz: "Diese Veranstaltung hat uns als Fachpublikum aufgezeigt, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch ist, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für Betroffene zu finden. Menschen mit Suchterkrankungen haben nach einer erfolgreichen medizinischen Behandlung Chancen, wieder in das Berufsleben einzusteigen."

Bildunterschrift:

Zum Thema "Sucht und berufliche Teilhabe" fand im LWL-Klinikum Marsberg eine Tagung statt u.a. mit Anke Blank, Chefärztin und stellv. Ärztliche Direktorin des LWL-Klinikums Marsberg, Sabine Becker, Leiterin Sucht- und Drogenberatung der Caritas Brilon, Stefan Kühnhold, Facharzt für Psychiatrie, Chefarzt Zentrum für Suchtmedizin der LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, stellvertretender Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Warstein, und Julia Hauffen, Teamleiterin Berufliche Rehabilitation und Teilhabe Agentur für Arbeit.

Bild: LWL/Julia Hollwedel

Anke Blank, stellv. Ärztliche Direktorin des LWL-Klinikums Marsberg, begrüßt die Teilnehmenden der Fachtagung.<br>Bild: LWL/Julia Hollwedel

Anke Blank, stellv. Ärztliche Direktorin des LWL-Klinikums Marsberg, begrüßt die Teilnehmenden der Fachtagung.
Bild: LWL/Julia Hollwedel

Stefan Kühnhold, Facharzt für Psychiatrie, Chefarzt Zentrum für Suchtmedizin der LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, hat seinen Vortrag mit dem Titel "Alkoholismus, eine Heldenreise" überschrieben.<br>Bild: LWL/Julia Hollwedel

Stefan Kühnhold, Facharzt für Psychiatrie, Chefarzt Zentrum für Suchtmedizin der LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, hat seinen Vortrag mit dem Titel "Alkoholismus, eine Heldenreise" überschrieben.
Bild: LWL/Julia Hollwedel

Pressekontakt

Julia Hollwedel, LWL-Klinikum Marsberg, Telefon 02992 601-1303, julia.hollwedel@lwl.org

presse@lwl.org

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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