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01.10.24 | Psychiatrie Dank Therapie wieder mehr Lebensfreude

LWL-Tagesklinik Herne bietet Hilfe für Kinder und Jugendliche

Das Team der LWL-TK Herne bietet therapeutische Hilfe für Kinder und Jugendliche an.<br>Foto: LWL/Antonia Scheefeldt

Das Team der LWL-TK Herne bietet therapeutische Hilfe für Kinder und Jugendliche an.
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Herne (lwl). Eigentlich ist Lara (Name geändert) eine sehr offene und sozial aktive Jugendliche. Sie lacht viel, geht gerne zur Schule und trifft sich mit ihren Freundinnen. Doch seit einiger Zeit hat sich die 16-Jährige verändert. Ihr Lachen wird seltener, sie sieht ihre Clique kaum noch und auch der Schulbesuch wird zur Belastung. Am liebsten liegt sie in ihrem Bett. "Wir haben unsere Tochter kaum noch wiedererkannt", so Laras Mutter, "sie hat über Ängste geklagt, hatte fast jeden Tag Bauchschmerzen". Der Hausarzt riet Lara zu einer ambulanten Psychotherapie. Anfangs sah es auch so aus, als könnte ihr diese Therapie helfen. Doch die junge Frau schaffte es nicht, dass dort Erlernte zu Hause umzusetzen, ihren Tag zu strukturieren und zur Schule zu gehen. Ein normaler Tag-Nacht-Rhythmus war für sie unmöglich. "Wir hatten große Angst, dass Lara uns weiter entgleitet", schildert Theresa Schmid (Name geändert) ihr Gefühl. Deshalb beschlossen Eltern und Tochter gemeinsam, sich therapeutische Hilfe in der Herner Tagesklinik (TK) für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu suchen. Ihr Hausarzt stellte eine entsprechende Überweisung aus.

"Wir sind sehr froh, dass die Familie sich zu diesem Schritt entschieden hat. Denn Lara hat Anzeichen einer depressiven Episode gezeigt", so Dr. Claudia Schalla, Ärztliche Leiterin der TK. "In unserem sehr geschützten Rahmen erlebte das Mädchen wieder eine klare Tagesstruktur, auch wenn ihr das anfangs noch nicht leichtgefallen ist." Um das chemische Gleichgewicht in ihrem Körper wieder herzustellen war in Laras Fall eine spezielle Medikation sinnvoll. So konnte sie sich auch auf die psychotherapeutischen Angebote der Tagesklinik einlassen. Sie begann in der Klinik wieder Sport zu treiben, nahm an Gruppenaktivitäten teil, besuchte die Ergotherapie und tankte so wieder Lebensfreude und Selbstwert. Schulisch knüpfte die 16-Jährige erst einmal in der klinikeigenen Schule für Kranke an. Hier durfte sie ohne Druck in ihrem eigenen Tempo lernen. Nach zehn Wochen verließ Lara die Tagesklinik und kehrte in ihr eigenes Leben zurück. Eine Ambulante Unterstützung erhält sie immer noch. Das haben die Sozialpädagoginnen der Klinik vorab geregelt.

"Wir sind total erleichtert, dass wir unsere alte Lara zurückhaben und dass unsere Tochter wieder lachen kann!", so Laras Eltern nach dem Aufenthalt ihrer Tochter. Die Tagesklinik habe auch ihnen als Angehörige Halt und Sicherheit gegeben."

"Wir erleben hier immer wieder Kinder und Jugendliche, die in eine depressive Episode rutschen", berichtet Dr. Claudia Schaller, "es ist wichtig, dass die betroffenen Familien sich Hilfe holen, denn frühzeitig erkannt haben viele psychische Erkrankung eine ausgezeichnete Heilungschance."

Hintergrund

In der LWL-Tagesklinik Herne erhalten Kinder- und Jugendliche im Altern von sechs bis 18 Jahre therapeutische Hilfe. Hierzu stehen zwölf Behandlungsplätze zur Verfügung. Aufnahmegründe können sein: ADHS (AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitätsstörung, Lernschwierigkeiten und Schwierigkeiten im Sozialverhalten, Einnässen- und Einkoten, Ängste, Zwänge, Depressionen, Schulabsentismus, Ticstörungen, autistische Störungen und soziale Ängste. Das multiprofessionelle Team der TK besteht aus Mitarbeitenden des Ärztlich-Therapeutischen Dienstes, des Pflege- und Erziehungsdienstes, des Sozialdienstes sowie aus Fachtherapeut: innen. Eine Aufnahme ist mit einer Einweisung des Haus- oder Kinderarztes möglich.

Dr. Claudia Schalla, Kinder- und Jugendlichenpsychiaterin und -Psychotherapeutin.<br>Foto: LWL/Kirsten Arensen

Dr. Claudia Schalla, Kinder- und Jugendlichenpsychiaterin und -Psychotherapeutin.
Foto: LWL/Kirsten Arensen

Die Räume der TK sind hell und freundlich eingerichtet.<br>Foto: LWL/Jörg Schnibbe

Die Räume der TK sind hell und freundlich eingerichtet.
Foto: LWL/Jörg Schnibbe

Der Außenbereich lädt zum Spielen und Ausprobieren ein.<br>Foto: LWL/Jörg Schnibbe

Der Außenbereich lädt zum Spielen und Ausprobieren ein.
Foto: LWL/Jörg Schnibbe

Pressekontakt

Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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