27.09.24 | Jugend und Schule Nachhaltiger Teilersatzneubau für Rheinisch-Westfälische Realschule
Baubeschluss für die Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Die LWL-Schuldezernentin Birgit Westers und der LWL-Baudezernent Urs Frigger präsentieren die Pläne für den Teilersatzneubau der Rheinisch-Westfälischen Realschule.
Bild: LWL/Julia Hoffmann
Münster/Dortmund (lwl). Die Rheinisch-Westfälische Realschule, Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt "Hören und Kommunikation", erhält einen Teilersatzneubau. Der LWL investiert dabei insgesamt knapp 27 Mio. Euro, um die Schule baulich zukunftssicher und nachhaltig aufzustellen. Der LWL-Landschaftsausschuss stimmte am Dienstag (24.9.) den konkreten Plänen zu, eine Fertigstellung der neuen Gebäude ist bis August 2027 geplant.
Optimale Lernbedingungen durch offene Lernlandschaften
Der Teilersatzneubau soll auf einem modernen Raumkonzept basieren, welches die herkömmlichen Klassen- und Gruppenräume durch "offene Lernlandschaften" ersetzt. Hier werden auch reine Aufenthaltsbereiche als Orte des Lernens einbezogen. "Durch die multifunktionale Konzeption des Teilersatzneubaus schaffen wir eine deutlich verbesserte und effizientere Nutzbarkeit der Gebäude. Das flexible Raumkonzept ermöglicht nicht nur eine optimale Förderung unserer Schülerinnen und Schüler, sondern auch eine Mehrfachnutzung des Gesamtkomplexes. So sind zukünftig auch schultypübergreifende Nutzungen denkbar", erklärt der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann.
Die neu gestalteten Räume schaffen Möglichkeiten des selbstständigen sowie klassenübergreifenden Lernens und spiegeln damit auch das pädagogische Schulkonzept der Rheinisch-Westfälischen Realschule wider. Ein besonderes Merkmal der neuen Gebäude ist die geplante Öffnung der Schule zum Quartier. Die multifunktionalen Räumlichkeiten, darunter die Cafeteria und das Foyer, sind so gestaltet, dass sie auch für Veranstaltungen und Aktivitäten von Vereinen, Stiftungen oder kommunalen Gruppen genutzt werden können. "Damit wird die Schule nicht nur ein Lernort, sondern auch ein zentraler Treffpunkt im Stadtteil. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag für ein inklusives Miteinander und bieten der Gemeinschaft neue Möglichkeiten, die Schule als Teil des öffentlichen Lebens zu erleben", sagt LWL-Schuldezernentin Birgit Westers.
Nachhaltige Bauweise und Energiekonzept
Für den Standort wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Auf Basis des prämierten Entwurfes erhielt das Büro Schuster Architekten den Auftrag, den Neubau umzusetzen. Das Wettbewerbsergebnis wird in einer nachhaltigen Holz-Hybridbauweise realisiert, die eine flexible Grundrissstruktur ermöglicht und dabei Ressourcen schont. Das Energiekonzept umfasst die Nutzung von städtischer Fernwärme sowie einer Photovoltaikanlage auf den Dächern, die den Energiebedarf der Schule deckt und Überschüsse ins öffentliche Netz einspeist.
"Mit diesem Projekt setzen wir auf nachhaltige und energieeffiziente Bauweisen. Damit reduzieren wir den CO2-Ausstoß und senken langfristig die Betriebskosten. Durch die Verwendung ressourcenschonender Bauteile und den Betrieb der Gebäude mit erneuerbaren Energien kommt der LWL damit seinem Verbandsziel der Klimaneutralität 2030 wieder ein Stück näher", sagt LWL-Baudezernent Urs Frigger.
Die Fertigstellung des Neubaus ist für August 2027 geplant. Während der Bauzeit wird die Schule in das ehemalige Gebäude der Martin-Bartels-Schule in Dortmund-Aplerbeck ausgelagert, das hierfür entsprechend angepasst wird.
Hintergrund
Die Entscheidung für den Teilersatzneubau beruht auf dem hohen Sanierungsbedarf der bestehenden Schulgebäude aus den 1950er Jahren. Neben baulichen Mängeln entsprechen die Räume nicht mehr den Anforderungen an den Unterricht für hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus wird Prognosen zufolge die Schülerzahl bis zum Schuljahr 2030/31 auf bis zu 190 ansteigen - aktuell sind es etwa 150 Schülerinnen und Schüler. Eine Erweiterung und Modernisierung der Räumlichkeiten wurde daher notwendig.
Das Bauprojekt wird mit einer Summe in Höhe von rund 1,9 Mio. Euro im Rahmen des KfW-Förderprogramms "Klimafreundliches Nichtwohngebäude mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" gefördert.
Pressekontakt
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Julia Hoffmann, LWL-Dezernat Schule und Jugend
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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