Hemer (lwl). Die LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik hatte zum Bergfest auf das Klinikgelände geladen - und zahlreiche Menschen waren der Einladung gefolgt.

Zwei Stadtwachen mit buntem Waffenrock laufen mit Speeren bewaffnet an einer lachenden Gruppe vorbei. Im Hintergrund ist der Schmied zu hören, der den Stahl auf seinem Amboss bearbeitet. Zu hören sind aber auch die Gitarrenriffs der Band auf der Bühne - das Bergfest der LWL-Klinik Hemer sollte nicht nur dazu dienen, einen schönen Tag zu verbringen, sondern auch dazu, Vorurteile gegenüber der Psychiatrie abzubauen.

Alle Interessierten hatten bei dem Fest die Gelegenheit, die Klinik kennenzulernen und sich selbst ein Bild zu machen. Düstere Verließe und rostige Gitterstäbe, wie sie in manchen Klischees noch vorkommen, findet man hier nicht. Stattdessen gibt es viel Grün und viel Licht.

Das Pflegen ds Miteinanders betonte Klaus Baumann, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, bei der Eröffnung: "Ich wünsche mir, dass Sie miteinander in Verbindung kommen und miteinander viel Freude haben." Zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe, kurz LWL gehören nicht nur die LWL-Klinik Hemer, sondern auch psychiatrische Einrichtungen in zahlreichen weiteren Regionen in Westfalen-Lippe: 14 Kliniken, zehn Wohnverbünde, sechs Pflegezentren und fünf LWL-Klinikschulen.

Dass die Hans-Prinzhorn-Klinik Teil von Hemer geworden ist, findet Hemers Bürgermeister Christian Schweitzer: "Wir können in Hemer wirklich stolz darauf sein, was hier geleistet wird", sagte er in seiner Rede. Die Klinik sei ein wichtiger Teil der gesundheitlichen Versorgung der Region und ebenso ein wichtiger Arbeitgeber. Das Miteinander funktioniere gut, wie auch ein Blick in das Festprogramm zeige: "Als ich das Programm gesehen habe, war ich wirklich begeistert, weil ganz viele Vereine und Institutionen aus Hemer dabei sind", so Schweitzer. Von der Europaschule über die Ballettschule am Sauerlandpark bis zum DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Hemer e. V konnte man viele Stände und Gesichter aus der Region sehen.

Entsprechend vielseitig war das Programm: Besucher konnten die Klinik besichtigen und beispielsweise Einblicke in die Arbeit der Therapeuten bekommen. Auf der Bühne sorgten die Patientenband der Wilfried-Rasch-Klinik in Begleitung der Sängerin Kelsey Klamath und später auch die Gruppe "WorkersDelight" für die musikalische Begleitung. Aber auch Beiträge von der Ballettschule am Sauerlandpark, der ID-Dancecrew aus Menden und der Gemeinschaft der Deutschen aus Russland sorgten für Stimmung. Moderiert wurde die Veranstaltung dabei von Tamina Klee vom Radio MK. Auf dem grünen Gelände der Klinik wurde zudem ein Mittelalterlager, ein Gaukler, eine Greifvogel-Schau der "Skyhunters in Nature", ein Schmied und eine Strecke mit Flohmarktständen geboten.