Ibbenbüren (lwl). In diesem Jahr feiert das LWL Jugendheim Tecklenburg das 20-jährige Bestehen seiner Jugendwohngemeinschaften. "Das ist ein Meilenstein, der die erfolgreiche Arbeit und den positiven Einfluss dieser Einrichtungen auf Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen würdigt", so Astrid Benduhn, Stellvertretende Betriebsleiterin. Seit der Gründung im Jahr 2004 haben die Jugendwohngemeinschaften, kurz JWG, zahlreichen jungen Menschen eine stabile und unterstützende Umgebung geboten, in der sie wachsen und sich entwickeln können.

Ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte Engagement

Vor 20 Jahren hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Jugendwohngemeinschaften ins Leben gerufen, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Zwischenschritt in die Selbstständigkeit zu bieten. Das Konzept war damals innovativ und richtete sich speziell an junge Menschen, die auf dem Weg in die Selbstständigkeit mehr Unterstützung benötigten, als direkt in eine eigene Wohnung zu ziehen. "Die JWG bieten nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch intensive pädagogische Begleitung und Betreuung", sagt Benduhn Im Laufe der Jahre ist das Angebot stetig gewachsen. Aus den ehemals drei Wohnungen sind mittlerweile alleine im Ibbenbürener Raum zehn Wohnungen geworden. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen leben hier jeweils zu zweit und werden täglich bei schulischen, beruflichen, alltagspraktischen und persönlichen Dingen durch die Fachkräfte begleitet. Darüber hinaus gibt es Aktionen und Freizeitaktivitäten für alle Bewohner:innen.

Erfolgsgeschichten und positive Veränderungen

Im Laufe der Jahre haben viele Jugendliche durch die Unterstützung der JWG persönliche Erfolge erzielt. Einige haben ihre schulische oder berufliche Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, andere haben den Weg aus schwierigen familiären Verhältnissen gefunden und sind in ein selbstbestimmtes Leben gestartet. Eine ehemalige Bewohnerin berichtet: "Ohne die Hilfe und den Rückhalt, den ich hier bekommen habe, hätte ich es nie geschafft, meinen Schulabschluss zu machen und eine Ausbildung zu beginnen. Diese Gemeinschaft hat mir eine zweite Chance gegeben."

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz der vielen Erfolge standen die Jugendwohngemeinschaften auch vor Herausforderungen: sich ändernde Rahmenbedingungen, knapper geeigneter Wohnraum und der ständige Bedarf an qualifiziertem Personal sind zentrale Themen, die immer wieder neue Lösungsansätze erfordern. Dennoch bleibt das Engagement des Teams ungebrochen. "Wir sehen jeden Tag, wie wichtig unsere Arbeit für die Jugendlichen ist, und das motiviert uns, immer weiterzumachen und neue Wege zu finden, um noch besser zu werden", erklärt Leiterin Alexandra Friebe.

Feierlichkeiten und Ausblick

Anlässlich des Jubiläums fanden verschiedene Veranstaltungen statt, um die Arbeit der letzten 20 Jahre zu feiern und den Blick in die Zukunft zu richten. So gab es als Höhepunkt eine Fahrt nach Hamburg mit allen Bewohner:innen. Die Jubiläumsfeier am Freitag (23.8.) im Heimathaus in Ibbenbüren mit aktuellen und ehemaligen Bewohnern und Bewohnerinnen, Mitarbeitenden und Kooperationspartnern würdigte den Anlass.

"Unsere Vision ist es, weiterhin ein sicherer Hafen für Jugendliche und junge Erwachsene in Not zu sein und ihnen die Werkzeuge zu geben, die sie für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben brauchen", betont Friebe.

"Die Jugendwohngemeinschaften des LWL Jugendheims Tecklenburg sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie gezielte Unterstützung und ein stabiles Umfeld das Leben junger Menschen nachhaltig verändern können", so Benduhn "Das 20-jährige Jubiläum war nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch eine Gelegenheit, die Bedeutung solcher Einrichtungen für die Gesellschaft zu unterstreichen und deren fortbestehende Notwendigkeit zu betonen."