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10.07.24 | Kultur Zeitgenössische Archäologie an Orten des Protests

Kostenloser Online-Vortrag des LWL-Museums für Archäologie und Kultur

Der Deutsche Studienpreis für Archäologie geht in diesem Jahr an Attila Dézsi, der am Donnerstag (18.7.) im Auftrag des LWL-MAK einen Online-Vortrag hält.<br>Foto: H. Bohnenberger

Der Deutsche Studienpreis für Archäologie geht in diesem Jahr an Attila Dézsi, der am Donnerstag (18.7.) im Auftrag des LWL-MAK einen Online-Vortrag hält.
Foto: H. Bohnenberger
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Herne (lwl). Am Donnerstag (18.7.) um 19 Uhr lädt das Museum für Archäologie und Kultur in Herne Attila Dézsi von der Eberhard Karls Universität Tübingen zu einem Online-Vortrag ein. Unter dem Titel "Jenseits des Zeitalters der Zerstörung - Zeitgeschichtliche Archäologie an Orten des Protests" befasst sich der Preisträger des diesjährigen Deutschen Studienpreises für Archäologie mit den Hinterlassenschaften im Protestcamp Freie Republik Wendland. Er erklärt, was mehr als 40 Jahre später noch übrig ist von dem zentralen Protestort der deutschen Anti-Atom-Bewegung. Der Vortrag findet ausschließlich online im Internet statt.

Zeitgenössische Archäologie sei auch deshalb so spannend, weil sie Konflikte behandelt, die zum Teil bis heute andauern - so im Fall des Protestdorfes nahe dem Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (Niedersachsen), so der Autor. Den Alltag und die Bedeutung des Protestdorfes in den 1980er Jahren hat Dézsi mit Hilfe von Interviews mit Zeitzeug:innen, Fotos und Ausgrabungen erforscht. Außerdem hat er immer wieder Nicht-Fachleute für Feldbegehungen und Grabungsarbeiten einbezogen.

Für seine innovative Arbeit wurde Dézsi von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) mit dem Deutschen Studienpreis für Archäologie 2024 ausgezeichnet.

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie und Kultur zur aktuellen Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten".

Zum Referenten
Attila Dézsi ist 2024 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des baden-württembergischen Landesamtes für Denkmalpflege und dort im Inventarisierungsprojekt für den KZ-Komplex Natzweiler tätig. Gleichzeitig forscht er im Sonderforschungsbereich "RessourcenKulturen" der Universität Tübingen zu Kolonisationsprozessen.

Die Sonderausstellung "Modern Times"
Die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" zeigt anhand von etwa 100 Fundplätzen archäologische Objekte der vergangenen 200 Jahre. Sie befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und diesen Objekten und ordnet sie sechs Kategorien zu: Innovation, Gefühl, Zweck, Besonderes, Zerstörung und Erinnerung. Jedes Exponat erzählt eine eigene Objektgeschichte und wird außerdem historisch und archäologisch eingeordnet.

Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist das zentrale Schaufenster der LWL-Archäologie in Westfalen und materieller Spiegel der Menschheitsgeschichte dieser Region. Um ein breites Publikum für die Archäologie und Kulturgeschichte zu begeistern, entwickelt das Museums-Team Ideen und verwirklicht besondere Ausstellungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen ausgegrabene Fundstücke, deren Erforschung Grundlage für Geschichten ist. Inszenierung und Dramaturgie machen diese Inhalte für die Besucher:innen erfahrbar. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei ausdrücklich erwünscht.

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de

LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0

Ein Thema des Vortrags im LWL-MAK: Die Schutzanlagen am ehemaligen Erkundungsbergwerk Gorleben, fotografiert am 9.8.2018.<br>Foto: A. Dézsi

Ein Thema des Vortrags im LWL-MAK: Die Schutzanlagen am ehemaligen Erkundungsbergwerk Gorleben, fotografiert am 9.8.2018.
Foto: A. Dézsi

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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