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14.06.24 | Jugend und Schule Freiwilliges soziales Jahr an der Pauline-Schule

Eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und beruflichen Orientierung

Amelie Schaper (v.l.), Ole Finkemeier, Emily Meyer, Annika Steffens und Karen Cifuentes Morales sammeln wertvolle Erfahrungen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres an der Pauline-Schule, LWL-Förderschule.<br>Foto: LWL

Amelie Schaper (v.l.), Ole Finkemeier, Emily Meyer, Annika Steffens und Karen Cifuentes Morales sammeln wertvolle Erfahrungen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres an der Pauline-Schule, LWL-Förderschule.
Foto: LWL
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Paderborn/Münster (lwl). Jedes Jahr bieten die Förderschulen des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) mehrere Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an. Ein FSJ bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren viele Vorteile: eine sinnstiftende Tätigkeit, persönliche Weiterentwicklung und Zeit zur beruflichen Orientierung sind einige davon.

Im kommenden Schuljahr 2024/25 sind an der Pauline-Schule, LWL-Förderschule mit Förderschwerpunkt Sehen, noch drei FSJ-Stellen zu besetzen. Hier gehen fast 200 Mädchen und Jungen, die alle den Förderschwerpunkt Sehen, oft aber auch weitere haben, von der ersten bis zur 13. Klasse zur Schule. Zu den Aufgaben der FSJler gehört es, die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte im Schulalltag zu unterstützen, beispielsweise im Unterricht, bei der Vorbereitung der Klassenräume oder bei den Mahlzeiten. Auch die Unterstützung in der Pflege gehört zu den täglichen Aufgaben.

Karen Cifuentes Morales (22), Ole Finkemeier (17), Emily Meyer (18), Amelie Schaper (17) und Annika Steffens (19) verbringen ihr FSJ seit August 2023 an der Pauline-Schule, eine LWL-Förderschule in Paderborn. Ihr freiwilliges soziales Jahr neigt sich bereits dem Ende zu. Alle fünf erinnern sich, dass sie zu Beginn insbesondere vor den unterstützenden pflegerischen Tätigkeiten Respekt hatten. "Anfangs war ich mir unsicher, ob ich diese Aufgaben wirklich machen möchte und überhaupt schaffen kann. Aber ich konnte die Schule und ihre besonderen Schülerinnen und Schüler an einem Hospitationstag kennenlernen. Das hat mir bei der Entscheidung für das FSJ sehr geholfen", berichtet Emily. Für Annika ist es heute ganz normal, die Kinder auch beim Toilettengang zu begleiten oder zu wickeln.

Wenn Amelie auf das Schuljahr zurückblickt, ist sie froh, dass sie sich für ein FSJ an einer Förderschule entschieden hat. "An der Pauline-Schule hatte ich das erste Mal Kontakt zu Kindern mit einer Behinderung", erinnert sie sich. "Die Kinder mit ihren Beeinträchtigungen sind es, die das FSJ zu etwas Besonderem machen. Ich helfe ihnen im Schulalltag, spiele aber auch mit ihnen oder albere mit ihnen herum. Dadurch habe ich eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen aufgebaut. Jeden Morgen freue ich mich auf die Kinder und habe nach der Schule das Gefühl, etwas Sinnvolles geleistet zu haben", sagt Amelie.

Viele junge Menschen nutzen das freiwillige soziale Jahr als Orientierungsjahr, wenn sie noch nicht wissen, was sie nach der Schule machen sollen - so wie Ole. Die Zeit an der Pauline-Schule hat ihm Klarheit gebracht. Er freut sich, nach dem FSJ eine Ausbildung als Pflegefachmann zu beginnen.

Sebastian Teuber, Konrektor der Pauline-Schule, sieht jedes Jahr aufs Neue die Vorteile, die ein FSJ mit sich bringt. "Junge Leute lernen hier Verantwortung zu übernehmen. Am Anfang denken viele, sie könnten das nicht. Aber schon nach kurzer Zeit sind sie mittendrin und lernen, diese Verantwortung anzunehmen - eine wichtige Schlüsselkompetenz für das gesamte Leben", erklärt Teuber.

Die Schule selbst profitiert ebenfalls hiervon. "Die FSJler sind nur wenige Jahre älter als unsere Schülerinnen und Schüler und sind dadurch Ansprechpersonen auf einer anderen Ebene. Unseren Kindern tut das sehr gut", erklärt Teuber. Auch die Fachkräftegewinnung ist ein Thema. Teuber erklärt, dass sich viele nach dem FSJ entscheiden, entweder Sonderpädagogik zu studieren oder in einen Pflegeberuf zu gehen. Das käme letztendlich allen zugute.

Karen, Ole, Emily, Amelie und Annika blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Ende ihres Freiwilligen Sozialen Jahres. Sie werden die Kinder vermissen. Aber sie freuen sich auch, dass es nun weitergeht. "Das FSJ war für mich sehr wertvoll und hat mein Leben geprägt. Das Jahr an der Schule - vor allem die tollen Schülerinnen und Schüler - werde ich nie vergessen", sagt Annika.

Weitere Informationen zum FSJ an der Pauline-Schule sind auf der Schul-Webseite erhältlich: http://www.lwl-pauline-schule.de. Bei Interesse an einem FSJ wenden Sie sich gern an: Sylvia Gemke (Tel.: 05251 / 695-178 oder sylvia.gemke@lwl.org).

Pressekontakt

Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

Pauline-Schule, LWL-Förderderschule

Förderschwerpunkt Sehen
Leostraße 1
33098 Paderborn Karte und Routenplaner

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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