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27.05.24 | Kultur Habsburger kommen ins LWL-Museum für Naturkunde

Museumsmalerin porträtiert für neue Gene-Ausstellung berühmtes Fürstengeschlecht

Beatrix Clement ist Diplom-Designerin und Kunstmalerin im LWL-Museum für Naturkunde.<br>Foto: LWL/Steinweg

Beatrix Clement ist Diplom-Designerin und Kunstmalerin im LWL-Museum für Naturkunde.
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Münster (lwl). Das Habsburger Fürstengeschlecht kommt ins LWL-Museum für Naturkunde nach Münster - jedenfalls als Gemälde. Gemalt hat die Bilder die Museumsmalerin Beatrix Clement. Sie ist Diplom-Designerin und Kunstmalerin im LWL-Museum für Naturkunde. Ab dem 21. Juni zeigt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die neue Ausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" und Clement porträtiert dafür die besonderen Merkmale der männlichen Nachkommen der Habsburger.

Gleich und gleich gesellt sich besser nicht

Die Habsburger waren eine Dynastie im 16. und 17. Jahrhundert. Sie haben oft, wie zu der Zeit üblich, innerhalb der eigenen Familie geheiratet, um ihre Macht zu erhalten. Für diese Fortpflanzung unter nahen Blutsverwandten zahlten sie einen Preis, denn im Laufe der Zeit nahm die genetische Vielfalt immer mehr ab, was zu gesundheitlichen Problemen und einem speziellen Aussehen führte.

Den Nachkommen wurden bestimmte Merkmale vererbt, die besonders die Gesichter der Habsburger immer mehr prägten. So hatten die Habsburger ein vorspringendes Kinn, einen eher länglichen Schädel, eine augenfällig vorspringende, wulstige Unterlippe, eine oftmals gebogene Nase und auffallend hervorquellende Augen.

Tafelmalerei mit künstlicher Patina

"Meine Aufgabe für die Gene-Ausstellung war", so Clement, "einige der Habsburger für den Ausstellungsbereich zum Thema Vererbung in meiner Porträtmalerei abzubilden und diese besonderen Merkmale festzuhalten." Sechs Porträts schuf die Malerin mit ihrer Malerei auf Holztafeln in Acryltechnik.

Für die Tafelmalerei zeichnete Clement die Gesichter direkt auf dem Holz vor. Nach einigen Wochen Vorrecherche und etwa acht Wochen Umsetzungsphase sitzt die Malerin nun am letzten Porträt. "In der Vorbereitung war es nicht so einfach, Bilder der Familie zu finden, die die Personen und ihre Gesichter realistisch zeigen. Bekannterweise gab es zu der Zeit noch keine Fotografie." Da Clement die Illusion erzeugen will, dass die Gemälde aus einer anderen Zeit stammen, hat sie Krakele, eine künstlich erzeugte Rissbildung in die Bilder eingearbeitet und Lasurtechniken für die Tiefe und Firnis der Bilder genutzt.

"Mit den Porträts habe ich mich außerhalb meiner Komfortzone bewegt", berichtet Clement. Bereits seit rund 24 Jahren ist die Malerin im Museum des LWL tätig. " Denn ich male für die Ausstellungen üblicherweise eher Landschaftsbilder und Hintergrundbilder für Dioramen, also Lebensrauminszenierungen mit Tieren und Pflanzen. Ich bin keine Porträtmalerin, aber es war eine schöne Herausforderung."

Hintergrund zur Ausstellung

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt vom 21. Juni 2024 bis zum 11. Januar 2026 die Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens". Auf rund 850 Quadratmetern bietet die Ausstellung Einblicke in die Welt der Gene und gibt interaktiv und inklusiv Antworten auf Fragen wie: Was sind Gene und was macht sie aus? Wie beeinflussen sie das Erscheinungsbild und Verhalten aller Lebewesen? Von Menschen über Tiere bis hin zu Pflanzen und Bakterien - Gene sind die Baupläne aller Lebewesen und sorgen für eine unendliche Vielfalt.

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) sowie eine Audiodeskription (ab ca. August 2024) für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit und ohne Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage, Vorträge und vieles mehr angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und wird ab Ende Juli im Shop erhältlich sein.

Die Ausstellung wird von der LWL-Kulturstiftung gefördert.

LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster.

Weitere Infos unter http://www.gene.lwl.org oder servicebuero.naturkundemuseum@lwl.org und Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr).

Bald startet die Ausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens". Clement porträtiert dafür die besonderen Merkmale der männlichen Nachkommen des Habsburger Fürstengeschlechts.<br>Foto: LWL/Steinweg

Bald startet die Ausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens". Clement porträtiert dafür die besonderen Merkmale der männlichen Nachkommen des Habsburger Fürstengeschlechts.
Foto: LWL/Steinweg

Die Habsburger betrieben Inzucht. Dies führte zu gesundheitlichen Problemen und bestimmte Merkmalen, wie ein vorspringendes Kinn oder eine wulstige Unterlippe, welche die Museumsmalerin in ihren Bildern hervorhebt.<br>Foto: LWL/Steinweg

Die Habsburger betrieben Inzucht. Dies führte zu gesundheitlichen Problemen und bestimmte Merkmalen, wie ein vorspringendes Kinn oder eine wulstige Unterlippe, welche die Museumsmalerin in ihren Bildern hervorhebt.
Foto: LWL/Steinweg

Insgesamt sechs Porträts schuf die Malerin für die neue Ausstellung.<br>Foto: LWL/Steinweg

Insgesamt sechs Porträts schuf die Malerin für die neue Ausstellung.
Foto: LWL/Steinweg

Um die Bilder älter wirken zu lassen, hat Clement eine künstlich erzeugte Rissbildung in die Bilder eingearbeitet.<br>Foto: LWL/Steinweg

Um die Bilder älter wirken zu lassen, hat Clement eine künstlich erzeugte Rissbildung in die Bilder eingearbeitet.
Foto: LWL/Steinweg

Die Kunstmalerin geht mit viel Freude an ihre Arbeit. Die Ausstellung ist ab dem 21.06. zu sehen.<br>Foto: LWL/Steinweg

Die Kunstmalerin geht mit viel Freude an ihre Arbeit. Die Ausstellung ist ab dem 21.06. zu sehen.
Foto: LWL/Steinweg

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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