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10.05.24 | Psychiatrie Ilka Scholls Buch verbessert die psychiatrische Pflegeausbildung

Zum Tag der Pflege (12.5.): Innovative Praxisanleitung für angehende Fachkräfte erschienen

Ilka Scholl leitet die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh. Sie hat ein Buch mit 22 Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.<br>Foto: LWL/Sallermann (Montage)

Ilka Scholl leitet die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh. Sie hat ein Buch mit 22 Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.
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Gütersloh (lwl). Die Herausforderungen in der psychiatrischen Pflege sind vielfältig - sowohl körperlich als auch geistig. In diesem komplexen Berufsfeld ist es essenziell, dass angehende Pflegefachkräfte optimal auf neue und ungewohnte Situationen vorbereitet werden. Ilka Scholl, Pflegewissenschaftlerin und Leiterin der praktischen Pflegeausbildung am Klinikum Gütersloh des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), hat nun ein Buch veröffentlicht, das genau hier ansetzt. Es trägt den Titel: "Arbeits- und Lernaufgaben für die psychiatrische Pflege".

Das Werk, von Scholl und ihrem Team aus 14 hauptamtlichen Praxisanleiter:innen entwickelt, präsentiert 22 Arbeits- und Lernaufgaben, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden. Alle Lernaufgaben sind didaktisch eingeordnet, beschrieben und vielfach im Gütersloher LWL-Klinikum praktisch erprobt. "Sie können für die verschiedenen Settings, wie Eingliederungshilfe, ambulante Versorgung, in der klinischen Umgebungen einer Erwachsenenpsychiatrie oder der Kinder- und Jugendpsychiatrie abgewandelt werden", erklärt Ilka Scholl.

Im ersten Teil des in der "Better Care"-Reihe des Psychiatrie-Verlag erscheinenden Buches werden die Rahmenbedingungen der Ausbildung für das Setting der psychiatrischen Versorgung beleuchtet. So gibt das Buch einen Überblick über die Anforderungen, denen sich psychiatrische Einsatzorte stellen. Zudem werden hier Hinweise zum Erstellen eigener Arbeits- und Lernaufgaben gegeben. Dadurch kann das Werk als Arbeitshilfe für spezielle und vertiefende Lerninhalte in den unterschiedlichsten Bereichen dienen.

Eine Beispielaufgabe ist das Achtsamkeitstraining. Es wird in verschiedenen Varianten für das erste und das letzte Ausbildungsdrittel beschrieben und ist somit für Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsstufen anwendbar. In der ersten Variante wird das Achtsamkeitstraining nur erlebt, um das Vorgehen zu verstehen. In der zweiten Variante dann von den Auszubildenden selbst konzipiert, durchgeführt und anschließend ausgewertet.

"Ein Problem, dem wir in der psychiatrischen Pflegeausbildung oft begegnen, ist die Dominanz von Werken, die ausschließlich von der Somatik ausgehen", erklärt Scholl. "Unser Buch hingegen ist das erste seiner Art, das speziell für die psychiatrische Pflege gedacht ist. Es füllt eine Lücke in der Literatur, über die mein Team und ich selbst immer wieder gestolpert sind."

Jede Arbeits- und Lernaufgabe kann durch die Praxisanleitenden so angepasst werden, dass sie optimal zu den Patient:innen und den Auszubildenden passt. "Besonders wichtig ist mir, dass die Aufgaben als Impuls verstanden werden, sie kreativ einzusetzen und den Auszubildenden zu zeigen, was für ein buntes und spannendes Arbeitsfeld die psychiatrische Pflege ist", so Scholl weiter.

Das Buch erscheint im Psychiatrie-Verlag und wird durch Downloadmaterial in Form von Arbeitsblättern ergänzt, was die praktische Umsetzung der Lernaufgaben erleichtert. Somit ermöglichen die praxiserprobten Anleitungen nicht nur eine effiziente Vorbereitung auf den Berufsalltag, sondern tragen auch dazu bei, die gesetzlich geforderte Anleitungszeit von zehn Prozent in den Praxiseinsätzen zu erreichen.

Im LWL-Klinikum Gütersloh, wo 100 pflegerische Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, werden die Arbeits- und Lernaufgaben aus dem Buch bereits erfolgreich eingesetzt und haben sich als unverzichtbares Instrument in der Ausbildung etabliert. Von der Idee bis zur Umsetzung hat das Buch mehr als 1,5 Jahre in Anspruch genommen und ist das Ergebnis intensiver Forschung und Praxiserfahrung.

Ilka Scholl leitet die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh. Sie hat ein Buch mit 22 Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.<br>Foto: LWL/Sallermann (Montage)

Ilka Scholl leitet die praktische Pflegeausbildung am LWL-Klinikum Gütersloh. Sie hat ein Buch mit 22 Arbeits- und Lernaufgaben veröffentlicht, die angehenden Pflegefachpersonen helfen sollen, sich in herausfordernden Momenten der psychiatrischen Pflege zurechtzufinden.
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Pressekontakt

Barbara Köhling, LWL-Klinikum Gütersloh, Telefon 01523-4627253, barbara.koehling@lwl.org und Christian Dresmann, LWL-Klinikum Gütersloh, Telefon 0173-6256489, christian.dresmann@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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