03.05.24 | Kultur Zwischen Nostalgie und Erstaunen
Eine Führung durch die Sonderausstellung "Modern Times - Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten"
Bei Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" erzählen die Museumspädagog:innen die Geschichten der Objekte.
Foto: LWL/ Sadrowski
Im Vorraum der Ausstellung erklärt Vermittlerin Marina Dessau das Konzept: "Die Ausstellung geht den Beziehungen zwischen dem modernen Menschen und seinen Dingen auf den Grund. Hierfür werden die Objekte verschiedenen Beziehungs-Kategorien zugeordnet: Innovation, Zerstörung, Gefühl, Zweck, Besonderes und Erinnerung." Aus jeder dieser Kategorien erzählt sie eine Geschichte.
Einige Gegenstände aus den vergangenen 200 Jahren berichten von unbekannten Begebenheiten: Der eiserne Fiske-Sarg war beispielsweise eine Erfindung, um Verstorbene aus Übersee zurück in die Heimat zu bringen. Das Material habe den Verfall der Leiche verzögert und so hätten Hinterbliebene durch das Fenster am Kopf noch einmal Abschied nehmen können. "Gleichzeitig hatte der schwere Sarg auch den Vorteil, dass er Leichenräuber davon abhielt, die Verstorbenen aus ihren Gräbern zu entwenden und an Forscher zu verkaufen." sagt Dessau.
Einen Kontrast bildet das Videospiel "E.T." aus einem "Spielegrab" in Alamogordo, New Mexico: In den 80ern floppte das Spiel und der Hersteller Atari entsorgte die übrigen Spielkassetten in der Wüste. 2013 gruben Archäolog:innen die Kassetten wieder aus. In der Ausstellung können Besucher:innen das Spiel sogar anspielen.
Die Führungen bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu Objekten zu stellen, für die sie sich besonders interessieren. Emotionen wecken insbesondere das Kirchenfenster der zerstörten Kirche von St. Lambertus zu Immerath (Kreis Heinsberg) oder das Marienkäfer-Portemonniae, das auf dem Plakat der Ausstellung abgebildet ist.
Der Instagram-Kanal des LWL-Museums für Archäologie und Kultur (@lwlmueum_archaeo) soll einen ersten Einblick in die Ausstellung geben: In Videos erklärt Kurator Dr. Stefan Leenen ausgewählte Objekte. Eine Voranmeldung zur Führung wird empfohlen.
Anmeldungen für die öffentliche Führung jeden Sonntag unter: 02323 94628-0
oder:lwl-archaeologiemuseum-empfang@lwl.org.
Weitere Informationen: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
Die Sonderausstellung "Modern Times"
Die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" zeigt anhand von etwa 100 Fundplätzen archäologische Objekte der vergangenen 200 Jahre. Die Ausstellung befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und diesen Objekten und ordnet sie sechs Kategorien zu: Innovation, Gefühl, Zweck, Besonderes, Zerstörung und Erinnerung. Jedes Exponat erzählt eine eigene Objektgeschichte und wird historisch und archäologisch eingeordnet.
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist das zentrale Schaufenster der LWL-Archäologie in Westfalen und materieller Spiegel der Menschheitsgeschichte dieser Region. Um ein breites Publikum für die Archäologie und Kulturgeschichte zu begeistern, verwirklicht das Museums-Team neue Ausstellungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen ausgegrabene Fundstücke, die für Besucher:innen erfahrbar gemacht werden. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei erwünscht.
Jede Führung beginnt im Prolog der Ausstellung vor der Baumscheibe.
Foto: LWL/ Sadrowksi.
Der gusseiserne Sarg aus Hamburg
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Brentführer
Blick in die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Morderne und ihre Geschichten"
Foto: LWL/ Sadrowski
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 , Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504 und Carina Soltau, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-3209
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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