24.04.24 | Kultur Wo es regnet, pläddert, gallert oder sickt
LVR und LWL veröffentlichen erste Sprachkarten zur Regionalsprache in NRW
Die erste Sprachkarte in der Sprach-App "Palava" ist online. Sie zeigt Antworten auf die Frage "Wie nennst du es, wenn es stark regnet?"
Foto: LWL
Westfalen (lwl). Rund 9.000 Nutzer:innen der kostenlosen Sprach-App "Palava" haben seit Juni 2023 die App genutzt und Fragen zu ihrer Alltagssprache beantwortet. Ab Mittwoch (24.4.) ist die erste Sprachkarte in der App online. Die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) haben die Sprach-App "Palava" entwickelt. Mithilfe dieses Tools wollen die Sprachwissenschaftler:innen der LWL-Kommission für Mundart und Namenforschung und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte die regionale Alltagssprache in Nordrhein-Westfalen erforschen.
"Es ist toll, dass wir so viele Antworten bekommen haben. Diese geben uns Einblicke in die Alltagssprache, die wir mit anderen Methoden bisher nicht erhalten konnten", sagt LVR-Sprachforscherin Dr. Charlotte Rein.
Auf der ersten veröffentlichten Sprachkarte sind passend zum Aprilwetter die vielfältigen Antworten auf die Frage zu sehen "Wie nennst du es, wenn es stark regnet?" "Die Karte zeigt sowohl kleinräumig vorkommende Varianten wie "meimeln" und "drätschen" als auch Wörter, die in ganz NRW verbreitet sind, die man aber nicht überall in Deutschland kennt. Hierfür ist "plästern" ein sehr gutes Beispiel," erläutert LWL-Sprachwissenschaftler Timo Schürmann.
Einmal im Monat stellen die Sprachwissenschaftler:innen von LWL und LVR nun eine neue Karte ein. Dazu gibt es jeweils einen Kartenkommentar, der die Verbreitung und die Herkunft der verschiedenen Wörter näher erläutert. Grundlage für diese Karten bilden die Audioaufnahmen von den Nutzer:innen der App.
Die Sprachforscher:innen laden alle Interessierten ein, über die App ihre Alltagssprache zu teilen. Die App "Palava" gibt es in allen App-Stores.
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens
Schlossplatz 34 48143 Münster Karte und RoutenplanerDer LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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