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21.03.24 | Kultur "Wüstungen in Westfalen"

LWL-Buch über die mittelalterliche Entsiedlung präsentiert

Freuten sich über das neue Buch über Wüstungen in Westfalen (v.l.): Dr. Martin Kroker, Leiter LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Dr. Rudolf Grothues, Geographische Kommission, Autor Dr. Rudolf Bergmann und Dr. Sven Spiong, LWL-Archäologie in Bielefeld.<br>Foto: LWL

Freuten sich über das neue Buch über Wüstungen in Westfalen (v.l.): Dr. Martin Kroker, Leiter LWL-Museum in der Kaiserpfalz, Dr. Rudolf Grothues, Geographische Kommission, Autor Dr. Rudolf Bergmann und Dr. Sven Spiong, LWL-Archäologie in Bielefeld.
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Paderborn (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn das Buch "Wüstungen in Westfalen" präsentiert. Vor zahlreichen interessierten Forschenden, Archäolog:innen und Heimatkundler:innen hat der Autor Dr. Rudolf Bergmann im Rahmen eines Vortrages sein neues Buch vorgestellt. Es vermittelt einen Einstieg in die spätmittelalterliche Entsiedlungsphase Westfalens.

Museumsleiter Dr. Martin Kroker freute sich darüber, dass auf Grund der geschichtlichen Bedeutung ein großer Teil des Buches Stadt und Kreis Paderborn gewidmet ist. Der Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie Dr. Sven Spiong stellte die Bedeutung der Siedlungs- und Wüstungsforschung für archäologische Unterssuchungen heraus.

Mit 1070 aufgegebenen Orten (sogenannten Ortswüstungen) gehört Westfalen zu den am stärksten betroffenen Räumen Mitteleuropas. Das Buch enthält Angaben zu allen insgesamt 1070 bekannten Ortsstellen der Kreise Minden-Lübbecke, Lippe, Höxter, Paderborn, Soest, Olpe, Siegen-Wittgenstein und des Hochsauerlandes einschließlich der aufgegebenen Städte, auch dokumentiert auf Kreiskarten, in denen die Standorte eingetragen sind.

"Westfalen stand im Spätmittelalter im Fokus des zentraleuropäischen Wüstungsgeschehens. Naturkatastrophen, die Pest, Fehden und die dadurch ausgelöste Landflucht bewirkten eine massive Entsiedlung von heute kaum noch vorstellbarem Ausmaß", so Bergmann, der viele Jahre als Archäologe beim LWL für die westfälische Wüstungsforschung tätig war.

"Das Buch führt geografisches, historisches und archäologisches Wissen zusammen und richtet sich an Heimatschaffende, Sondengänger und Planungsbehörden", so Dr. Rudolf Grothues, Geschäftsführer der Geographischen Kommission für Westfalen, in deren Reihe das Buch erschienen ist. Es ist ein reich bebilderter Band entstanden, der mit zahlreichen Karten und Situationsskizzen ausgestattet ist. "Das Buch vermittelt ein lebendiges Bild von der ländlichen Kultur des westfälischen Raumes im 11. bis 14. Jahrhundert", so Bergmann. Es zeigt Alltagsgeräte wie einem Paderborner Beetpflug, Trinkgeschirr aus dem westlichen Hellwegraum in Dortmund.

Rudolf Bergmann: Wüstungen in Westfalen,
Reihe Siedlung und Landschaft in Westfalen 44, 
herausgegeben von der Geographischen Kommission für Westfalen
 
durch u. a. Prof. Dr. Karl-Heinz Otto und Dr. Rudolf Grothues,
Münster 2024, Aschendorff-Verlag, 310 Seiten, mit Abbildungen und Fotos, Register, geb., ISBN 978-3-402-14838-9. 19,90 Euro

Zahlreiche Besucher:innen verfolgten gebannt den Vortrag von Autor Dr. Rudolf Bergmann zur spätmittelalterlichen Entsiedlungsphase in Westfalen.<br>Foto: LWL

Zahlreiche Besucher:innen verfolgten gebannt den Vortrag von Autor Dr. Rudolf Bergmann zur spätmittelalterlichen Entsiedlungsphase in Westfalen.
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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

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