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21.03.24 | Kultur Wie sieben Menschen eine große Eiche tragen können - es sind die Gene

Vorbereitung für neue Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Die Stil-Eiche aus der Westfalen-Ausstellung wird Ausstellungsobjekt der neuen Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens".<br>Foto: LWL/Steinweg

Die Stil-Eiche aus der Westfalen-Ausstellung wird Ausstellungsobjekt der neuen Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens".
Foto: LWL/Steinweg
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Münster (lwl). Für seine neue Sonderausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens" ab 21. Juni brauchte das LWL-Museum für Naturkunde in Münster noch eine Eiche - jetzt wurde sie in der Westfalen-Ausstellung des Museums "gefällt" und in die neue Ausstellung eingepasst.

Seit Jahren empfing die fünf Meter hohe Kunststoff-Eiche die Museumsgäste hinter der Kasse beim Betreten der Ausstellungsräume. Nun hat ein Museumsteam den Abguss einer Eiche aus Senden (Kreis Coesfeld) abgebaut, gesäubert, per Hand transportiert und wieder aufgestellt. Dafür nimmt sich das präparationstechnische Team von Michael Ludorf jeden Ast des Baumes am neuen Standort einzeln vor und setzt ihn neu an.

Am neuen Platz wird der Baum als Symbol für die Umwelt stehen, die Einfluss auf die Gene aller Lebewesen hat. Gleichzeitig inszeniert Präparatorin Klaudia Merz den Lebensraum für Bienen, weiße Lichtnelken und eine Vogelart, deren genetische Geschichte die Museumsgäste in der Ausstellung kennen lernen können.

Es handelt sich botanisch um eine Stil-Eiche. Sichtbar sind der Stamm und ein Teil seiner Krone. Was man dem Baum nicht ansieht: er ist nicht echt, sondern der Abguss einer Eiche. Die Original-Eiche stand auf der Kanalinsel im Ort Senden. Den Baum hatte der damalige zoologischen Chefpräparator des LWL, Werner Beckmann, 2006 zusammen mit seinen Teamkollegen abgegossen und im Museum wieder zum Leben erweckt. Dafür benötigten die Fachleute rund sechseinhalb Monate - vom Abguss bis zum Ansetzen des letzten Details.

Für den hohlen Baum wurde viel Material eingesetzt: 10.000 Eichenblätter, 250 kleine Äste, 180 Kilogramm Modellgips, 150 Kilogramm Silikon, 48 Kilogramm Epoxidharz, 22 Kilogramm Härter, 18 Quadratmeter Glasseidenmatte, vier Kilogramm Verdicker und ein Bund Dachlatten.

Die neue Gene-Ausstellung
Auf rund 850 Quadratmetern bietet die neue Ausstellung ab 21. Juni Einblicke in die Welt der Gene - für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. "Gene - Vielfalt des Lebens" gibt interaktiv und inklusiv Antworten auf Fragen wie: Was sind Gene und was macht sie aus? Wie beeinflussen sie das Erscheinungsbild und Verhalten aller Lebewesen? Und wie können sie verändert werden? Von Menschen über Tiere bis hin zu Pflanzen und Bakterien - Gene sind die Baupläne aller Lebewesen und sorgen für eine schier unendliche Vielfalt.

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) sowie eine Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme.

Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage, Vorträge und vieles mehr angeboten. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung und wird im Museumsshop erhältlich sein.

Die Ausstellung wird von der LWL-Kulturstiftung gefördert.

LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster

Weitere Infos unter http://www.gene.lwl.org oder servicebuero.naturkundemuseum@lwl.org und Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr).

Da gehen sie hin! Die Blätter und Zweige des Baumes wurden entfernt, um sie besser transportieren zu können.<br>Foto: LWL/Fialla

Da gehen sie hin! Die Blätter und Zweige des Baumes wurden entfernt, um sie besser transportieren zu können.
Foto: LWL/Fialla

Der fast entlaubte Baumstamm beindruckt immer noch durch seine Größe.<br>Foto: LWL/Fialla

Der fast entlaubte Baumstamm beindruckt immer noch durch seine Größe.
Foto: LWL/Fialla

Zahlreiche Hände tragen den Baum von dem Westfalen- zu Gene-Ausstellungsbereich.<br>Foto: LWL/Steinweg

Zahlreiche Hände tragen den Baum von dem Westfalen- zu Gene-Ausstellungsbereich.
Foto: LWL/Steinweg

Da der Baum aus Kunstharz gegossen wurde und innen hohl ist, lässt er sich durch das Museumsteam problemlos aufrichten.<br>Foto: LWL/Steinweg

Da der Baum aus Kunstharz gegossen wurde und innen hohl ist, lässt er sich durch das Museumsteam problemlos aufrichten.
Foto: LWL/Steinweg

Nach der Platzierung des Baumes müssen die Blätter und Äste von Klaudia Merz (v.li.n.re.) und ihren Kolleginnen Rebekka Schulze Hobeling und Mayla Renz-Kiefel nochmals gereinigt und für das Wiederansetzen vorbereitet werden.<br>Foto: LWL/Hübner

Nach der Platzierung des Baumes müssen die Blätter und Äste von Klaudia Merz (v.li.n.re.) und ihren Kolleginnen Rebekka Schulze Hobeling und Mayla Renz-Kiefel nochmals gereinigt und für das Wiederansetzen vorbereitet werden.
Foto: LWL/Hübner

Die Äste, Blätter und Zweige werden nach der Restaurierung wieder angebracht.<br>Foto: LWL/Hübner

Die Äste, Blätter und Zweige werden nach der Restaurierung wieder angebracht.
Foto: LWL/Hübner

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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