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21.02.24 | Kultur Spießversetzt

Vorführung klassischer Techniken der Lampenglasbläserei in der Glashütte Gernheim

Glasbläser Klaus Greiner beim Blasen eines Zierglases mit Hilfe von Spießen.<br>Foto: LWL / Holtappels

Glasbläser Klaus Greiner beim Blasen eines Zierglases mit Hilfe von Spießen.
Foto: LWL / Holtappels
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Petershagen (lwl). Anlässlich der Ausstellung "Spießversetzt und frei geformt" widmet sich die Glashütte Gernheim an diesem Wochenende (24./25.2.) zwei anspruchsvollen Techniken der Lampenglasbläserei. Glasbläser Klaus Greiner und Physiker Marcus Thielen zeigen, wie mit Hilfe der typischen gläsernen "Spieße" ein Werkstück über der Flamme entsteht. Gemeinsam mit den Gasmachern am Ofen werden sie außerdem eine Technik des Lauschaer Studioglases wiederbeleben: Sie blasen vor der Lampe Hülsen, die dann durch die Gernheimer Glasmacher weiter am Ofen aufgeblasen und zu Hohlgläsern geformt werden. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt an beiden Tag von 11 bis 17 Uhr zur Vorführung ein. Gäste zahlen am Samstag den regulären Eintritt. Sonntag ist der Eintritt frei.

Als "Spieße" werden die Handhaben an beiden Seiten eines Werkstücks bezeichnet, mit denen es in die Flamme gehalten wird. Diese Handhaben sind Voraussetzung der Herstellung der meisten Hohlgläser. Dagegen ist die Verwendung von Hülsen eine anspruchsvolle Kombination aus Lampen- und Hüttenarbeit. So waren die Vorbereitungen dieser Demonstration entsprechend aufwendig: Die Glasmacher zogen lange Rühren aus farbigem Glas, die nun durch die beiden Glasbläser am Wochenende verarbeitet werden. Aus den Röhren werden an der Lampe Hülsen geblasen, die dann an der Glasmacherpfeife am Ofen weiter aufgeblasen werden.

Die Vorführung findet anlässlich der Sonderausstellung "Spießversetzt und frei geformt" statt, die bis 1. April verlängert wurde. Einen Schwerpunkt der Sonderausstellung bildet die Entstehung des freien künstlerischen Glases in der DDR der 1960er bis 1980er Jahre, das an kleinen Öfen hüttentechnisch oder aber vor der Lampe entstand. Einer ihrer hervorragenden Repräsentanten war Hartmut Bechmann, der vor allem mit Hilfe dieser lampengeblasenen "Hülsen" aufwendige, abstrakte Oberflächengestaltungen schuf.

Pressekontakt

Dr. Katrin Holthaus, LWL-Museum Glashütte Gernheim, Tel. 05707 9311-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235

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