05.02.24 | Kultur Die Torte aus den Trümmern
Kostenloser Vortrag im LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Diese Lübecker Torte ist ein archäologischer Sensationsfund und 79 Jahre alt.
Foto: Lisa Renn
Bei einer archäologischen Baubegleitung im April und Mai 2021 machte Grabungsleiterin Renn mit ihrem Team eine ungewöhnliche Entdeckung: In einem mit Kriegsschutt verfüllten Kellerraum unterhalb der Marienkirche in Lübeck lag eine in Wachspapier eingewickelte Torte. Renn: "Wie durch ein Wunder hat dieses Backwerk zwischen den Trümmern überlebt. Zusammen mit weiteren Funden stellt die Torte ein besonderes Zeugnis dar, das Einblick in die Geschichte von der schrecklichen Nacht zu Palmsonntag 1942, also der Bombardierung Lübecks, gibt."
In ihrem Vortrag betrachtet die Archäologin diesen einzigartigen Fund aus der Nähe. Neben dem Fund und dem allgemeinen Fundkontext werden vor allem auch Bedeutung und Reichweite für Archäologie und Gesellschaft sowie die Herausforderungen für die Konservierung beleuchtet.
Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie und Kultur zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie.
Der Vortrag ist unter folgendem Link im Livestream abrufbar: https://youtube.com/live/1br9v9tWcDI
Hintergrund
Lisa Renn hat zahlreiche Ausgrabungen in Lübeck betreut. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Archäologie des Mittelalters. Sie promoviert aktuell an der Universität Freiburg zum Platz in der mittelalterlichen Stadt und ist nach einem Volontariat im Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) im Bereich der Archäologie und Denkmalpflege als Grabungsleiterin für Ausgrabungen in Lübeck tätig.
Die Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" zeigt anhand von etwa 100 Fundplätzen archäologische Objekte der letzten 200 Jahre. Sie befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem Menschen und diesen Objekten und ordnet sie sechs Kategorien zu: Innovation, Gefühl, Zweck, Besonderes, Zerstörung und Erinnerung. Jedes Exponat erzählt eine eigene, spannende Objektgeschichte und wird außerdem historisch und archäologisch eingeordnet.
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist das zentrale Schaufenster der LWL-Archäologie in Westfalen und materieller Spiegel der Menschheitsgeschichte dieser Region. Um ein breites Publikum für die Archäologie und Kulturgeschichte zu begeistern, entwickelt das Museums-Team Ideen und verwirklicht Ausstellungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen ausgegrabene Fundstücke, deren Erforschung Grundlage für Geschichten ist. Eine Inszenierung und Dramaturgie macht diese Inhalte für die Besucher:innen erfahrbar. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei ausdrücklich erwünscht.
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
Archäologin Lisa Renn fand die außerordentlich gut erhaltene Torte in Lübeck in einem mit Kriegsschutt verfüllten Kellerraum.
Foto: Lisa Renn
Noch bis zum 18. August 2024 zeigt das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne die Sonderausstellung "Modern Time. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten".
Foto: LWL/Sadrowski
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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