13.10.23 | Kultur Der Heimat so fern...
Vortrag über die archäologischen Untersuchungen im Kriegsgefangenenlager Oflag VI A in Soest
Fundlagerung während der Grabung in einer der Kasernenblocks.
Foto: Stadtarchäologie Soest
Im Jahr 2017 gruben Archäolog:innen in Soest mehrere tausend Objekte aus dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkrieges, Oflag VI A, aus. Was die Funde über den Alltag im Offizierslager zwischen 1939 und 1945 aussagen, darüber spricht die Archäologin der Stadt Soest, Julia Ricken, in ihrem Vortrag "Der Heimat so fern...".
Das Thema eröffnet die Sonderausstellung "Versorgt aus der Heimat", die ab dem 20. Oktober ergänzend zur großen Ausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten" im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gezeigt wird. Der Vortrag ist kostenlos.
Die archäologische Untersuchung auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne "Colonel BEM Adam" brachte über 4.000 Objekte zu tage. Ihre Bergung und Analyse geben einen Überblick über das Leben französischer und belgischer Offiziere während des Zweiten Weltkriegs. Dieser Befund gehört zu den wichtigen Entdeckungen der Archäologie der Moderne in Nordrhein-Westfalen, da die Funde eindrucksvoll das Schicksal der Kriegsgefangenen schildern.
Zur Referentin:
Julia Ricken ist gebürtige Soesterin. Bereits während ihres Archäologie-Studiums an der Ruhr-Universität Bochum arbeitete sie bei der Stadtarchäologie Soest. Nach ihrem Master-Abschluss ist die Archäologin seit 2017 festes Teammitglied der Stadtarchäologie Soest. Seitdem begleitete Sie die Ausgrabungen auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne "Colonel BEM Adam" sowie weitere Untersuchungen. Seit 2021 leitet sie die Soester Stadtarchäologie.
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Westfälisches Landesmuseum
Das LWL-Museum für Archäologie und Kultur ist das zentrale Schaufenster der LWL-Archäologie in Westfalen und ein Spiegel der Menschheitsgeschichte dieser Region. Um ein breites Publikum für die Archäologie und Kulturgeschichte zu begeistern, entwickelt das Museums-Team Ideen und verwirklicht besondere Ausstellungskonzepte. Im Mittelpunkt stehen ausgegrabene Fundstücke, deren Erforschung Grundlage für spannende Geschichten ist. Inszenierung und Dramaturgie macht diese Inhalte für die Besucher:innen erfahrbar. Mitmachen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei ausdrücklich erwünscht.
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0
Funde aus Schnitt IV, im Hintergrund das ehem. Offizierskasino.
Foto: Stadtarchäologie Soest
Fundbergung in Schnitt III.
Foto: Stadtarchäologie Soest
Die Referentin Julia Ricken berichtet über ehemalige Kriegsgefangenenlager Oflag VI A in Soest.
Foto: Christian Theopold
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Kühlborn, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
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Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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