03.08.23 | Kultur LWL-Kulturstiftung fördert Ausstellung vom LWL-Museum Zeche Nachtigall mit 57.500 Euro
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"Die Frage nach der Ressourcenverteilung ist ein zentrales Thema unserer heutigen Gesellschaft, das die Zeche Nachtigall sowohl im globalen Kontext als auch selbstkritisch mit Blick auf die eigene Geschichte als ehemaliger Ort der Rohstoffgewinnung in der Ausstellung präsentiert", so Dieter Gebhard, Mitglied im Kuratorium der LWL-Kulturstiftung.
Die Ausstellung im LWL-Museum Zeche Nachtigall will die historischen Wurzeln und langfristigen Folgen der gewaltsamen kolonialen Expansion und Extraktion von Rohstoffen durch Europa zeigen, die sich noch heute auf das Ungleichgewicht zwischen dem globalen Norden und Süden auswirken. Am Beispiel von Steinkohle, Müll, Nahrungsmitteln und Neodym, einer stark magnetischen seltenen Erde, sollen unter anderem historisch bedingte Umweltprobleme, schlechte Arbeitsbedingungen und kulturelle Aushandlungsprozesse thematisiert werden. Die Besucher:innen sollen in einem Spiel in die Rolle einer fiktiven Gesellschaft schlüpfen, um so Aushandlungsprozessen im Rohstoffabbau und -handel sowie postkolonialen Ungleichheiten nachzuspüren. Durch den spielerischen Ansatz sollen Lösungen für einen gerechteren Rohstoffhandel entwickelt werden.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Förderschwerpunktes "(Post)Kolonialismus".
Hintergrund
Acht Vorhaben mit thematisch offener Ausrichtung erhalten 721.00 Euro. Weitere 925.000 Euro fließen an 18 Projekte, die sich inhaltlich dem Thema "(Post)Kolonialismus" widmen. Diese bilden zusammen mit vier bereits zuvor bewilligten Vorhaben 2024 den gleichnamigen Förderschwerpunkt der LWL-Kulturstiftung ab. Drei Projekte der jüngsten Antragsrunde werden mit einer Summe von rund 360.000 Euro unterstützt und sind im Kontext des kommenden großen Förderschwerpunktes "1.250 Jahre Westfalen" zu verzeichnen, der sich im Jahr 2025 dem Westfalenjubiläum mit umfangreichen Kulturangeboten in der Region widmet.
Eine Auflistung aller geförderten Projekte bietet die Internetseite der LWL-Kulturstiftung: http://www.lwl-kulturstiftung.de. Mit der ersten Förderrunde 2023 endete die Antragsfrist für den Förderschwerpunkt "(Post)Kolonialismus". Für 2025 setzt die Stiftung den Fokus ihrer Fördertätigkeit auf das Jubiläum "1.250 Jahre Westfalen", zu dem Interessierte ihre Vorhaben bereits zur nächsten Antragsfrist 31. August 2023 vorstellen können.
Seit ihrer Gründung zum Jahreswechsel 2003/04 hat die LWL-Kulturstiftung 406 Projekte mit Mitteln in Höhe von rund 37,6 Millionen Euro unterstützt. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten. Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region. Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden.
Pressekontakt
Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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