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25.07.23 | Kultur Ran an die Riemen! Rudern wie die Römer

Am ersten Augustwochenende ist das rekonstruierte Römerschiff "Victoria" wieder auf dem Halterner Stausee unterwegs.<br>Foto: LWL/J. Mühlenbrock

Am ersten Augustwochenende ist das rekonstruierte Römerschiff "Victoria" wieder auf dem Halterner Stausee unterwegs.
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Haltern (lwl). Am Wochenende Anfang August (5./6.8.) fahren anlässlich des Sparda-Bank-Cup 2023 Segelboote aller Bootsklassen auf dem Halterner Stausee. Außer Konkurrenz mit auf dem See ist dieses Jahr das Römerschiff "Victoria". Erstmals seit vier Jahren bekommen Interessierte wieder Gelegenheit, den 16 Meter langen Nachbau eines römischen Flussfahrtschiffes selbst zu rudern und die Regatta aus der Ferne zu betrachten. Die "Victoria" legt am Steg gegenüber dem Hotel Seehof an.

Das LWL-Römermuseum bietet eine Rudertour am Samstag und Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, an. Die "Victoria" wird für Touren von jeweils einer Dreiviertelstunde auslaufen. Bis zu 16 Personen können pro Fahrt teilnehmen. Zum Rudern sind alle ab 14 Jahren eingeladen.

Jüngere Kinder können mitfahren, aber noch nicht selbst die schweren Ruder in die Hand nehmen. Die Mitfahrt ist kostenlos. Spenden kommen dem Förderverein des LWL-Römermuseums und dem Einsatz und Erhalt der "Victoria" zugute. Eine Anmeldung oder Reservierung ist nicht nötig. Am Steg erhalten Interessierte außerdem Hintergrundinformationen zum Römerschiff.

Die "Victoria" ist schon seit 2009 im Einsatz. Die Erfahrung hat gezeigt: Das römische Kriegsschiff ist schnell und wendig - unter Segel oder mit der Kraft ihrer 20 Ruderer erreicht die "Victoria" fast sechs Knoten (etwa elf Stundenkilometer). In zehn bis 20 Sekunden lässt sie sich mit Muskelkraft auf mehr als drei Knoten bringen. Auch ein plötzlicher Rückzug dürfte für die Römer kein Problem gewesen sein: In weniger als 30 Sekunden dreht das Schiff um 180 Grad auf Gegenkurs.

Die "Victoria" war 2008 anlässlich der Sonderausstellung zur Varusschlacht 2009 gebaut worden. Als Vorlage für den originalgetreuen Nachbau des römischen Patrouillenschiffes diente ein spektakulärer Fund aus dem Jahr 1986: Westlich des römischen Kastells Oberstimm bei Ingolstadt wurden zwei frühkaiserzeitliche Schiffswracks entdeckt. 1992 wurden die Militärschiffe mediterraner Bauart aus der Zeit um 100 nach Christus aus dem Seitenarm der Donau geborgen.

15 Monate waren 2008 zwei Bootsbauer, 17 Studierende der Universität Hamburg und drei Bootsbaulehrlinge auf der Werft "Jugend in Arbeit Hamburg e.V." mit der Rekonstruktion beschäftigt. Das Resultat: Ein Boot von 16 Metern Länge und 2,80 Metern Breite. Mit Mast ist die "Victoria" zirka neun Meter hoch und hat ein Gewicht von etwa vier Tonnen.

Auch im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dreht sich an dem Wochenende alles um das Thema Wasser. Von 12 bis 14 Uhr und 15 bis 17 Uhr können Kinder ihre eigenen Ehrenabzeichen und Schmuckstücke in maritimem Design gestalten. Hierfür fallen Materialkosten von zwei bzw. drei Euro an.

Am Samstag (5.8.) um 14 Uhr und am Sonntag (6.8.) um 11 Uhr heißt es für Familien mit Kindern ab sechs Jahren in den öffentlichen Führungen "Alle Mann an Bord". Wer die Asterix-Geschichten liest, kennt auch sie: die Piraten. Immer wieder treffen sie auf Asterix und Obelix - auch auf dieser Abenteuerfahrt durch das Römische Reich. Ausgerüstet mit Schatzkiste und Augenklappe geht auf eine Entdeckungstour durch das LWL-Römermuseum.

Interessierte haben die Möglichkeit, selbst die Riemen in die Hand zu nehmen und zu rudern wie die Römer.<br>Foto: LWL/J. Mühlenbrock

Interessierte haben die Möglichkeit, selbst die Riemen in die Hand zu nehmen und zu rudern wie die Römer.
Foto: LWL/J. Mühlenbrock

Seit 2009 ist die "Victoria" im Einsatz und macht römische Geschichte erlebbar.<br>Foto: LWL/W. Huppertz

Seit 2009 ist die "Victoria" im Einsatz und macht römische Geschichte erlebbar.
Foto: LWL/W. Huppertz

Römische Patrouillenschiffe waren schnell und wendig.<br>Foto: LWL/W. Huppertz

Römische Patrouillenschiffe waren schnell und wendig.
Foto: LWL/W. Huppertz

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Kühlborn, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504

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