07.06.23 | Kultur Aufruf für "Bioblitz 2023" - Insekten melden
Mit Insektensuche zur Forschung beitragen
Die Populationen des Trauermantels sind insbesondere in Mitteleuropa stark rückläufig.
Foto: Timo Schlüter
Schon länger ist bekannt, dass die Anzahl und die Vielfalt der Insekten drastisch abnehmen. Umso wichtiger ist es, diese Entwicklung zu beobachten, um geeignete Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz zu entwickeln.
"Bis jetzt wurden allein in NRW über zwei Millionen Beobachtungen bei Observation.org gemeldet. Das ist eine beeindruckende Zahl und lässt sich auf die vielen fleißigen Beobachtenden zurückführen", sagt Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Das Museum ist Partner des landesweiten Portals http://www.NRW.Observation.org.
Das ganze Jahr über gibt es - passend zu den Beobachtungsaufrufen - Aktionen zum Mitmachen im Rahmen der Artenakademie des LWL-Museums. Bei den Veranstaltungen können Interessierte die jeweiligen Pflanzen, Pilze oder Tiere gemeinsam im Team beobachten und erfassen.
Vieles lässt sich bereits im eigenen Garten beobachten, besonders gut bei vielfältigem Blühangebot. Auch auf Wiesen, Wegrändern, an Hecken und Gewässern und in Wäldern können Insekten beobachtet werden. "Die meisten Insekten sind bei gutem Wetter aktiv. Da macht es auch uns am meisten Spaß, sie zu beobachten. Doch auch bei schlechtem Wetter findet man sie: Wanzen, Käfer und Bienen suchen Schutz in geschlossenen Blüten, während andere Insekten sich gerne auf Blattunterseiten oder in der dichten Krautschicht verstecken", erklärt Viktor Hartung, der Insekten-Fachmann des LWL-Museums für Naturkunde.
Während Käfer oft Nähe zulassen und Marienkäfer, wie der Siebenpunkt- oder der Asiatische Marienkäfer, manchmal sogar auf einem landen, muss man sich Schmetterlingen und Libellen etwas vorsichtiger nähern, um ein Foto zu machen. Bei Schmetterlingen sind aber besonders die farbenfrohen Tagfalter oft auch gut aus der Entfernung zu bestimmen. Sichere Beobachtungen, von denen kein Foto vorliegt, können entweder direkt auf der Internet-Homepage Observation.org oder über die Smartphone-App "ObsMapp" gemeldet werden. Hat man dagegen ein Foto, kann die App "ObsIdentify" mit automatischer Fotobestimmungsfunktion helfen.
Anfang Juni haben einige frühe Falterarten ihren Saisonhöhepunkt schon hinter sich aber die typischen Sommerarten folgen. Zum Beispiel kann man zur Zeit Tagfalter wie der Kleine Fuchs, das Kleine Wiesenvögelchen, das Waldbrettspiel und die bekannten Zitronenfalter und Admiral sehen. Es lohnt sich auch, nach dem Distelfalter Ausschau zu halten.
Die Artenakademie findet statt mit Unterstützung der Stiftung Münster der Sparda-Bank West.
Für Interessierte stehen Informationen zu dem Projekt #bioblitz2023 auf der Website bereit:
http://www.bioblitze.lwl.org.
Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/
Fragen an:
germany@observation.org
Der Trauermantel wird heute in vielen Teilen Europas als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft.
Foto: Timo Schlüter
Die Lederwanze, auch Große Randwanze oder Saumwanze genannt, gehört zur Familie der Randwanzen (Coreidae).
Foto: Timo Schlüter
Die Kleine Moosjungfer ist eine typische Art der Moorgewässer.
Foto: Timo Schlüter
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
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